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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ich soll Ihnen sagen: Meshuggah.«
    Flandry stand ohne nachzudenken vom Sofa auf und kniete sich ins Blut. »Hier bin ich«, flüsterte er.
    »Hören Sie zu.« Der Kopf rollte herum, während das Flackern der Augen immer düsterer wurde, und ein Servomotor ratterte auf einem Trockenlager in der zerbrochenen Schale. »Einprägen. In der Starkad-Datei: diese Zahlen.«
    Während er sie hervorhustete, eine nach der anderen im Duodezimalsystem des Eriau, reagierte Flandrys Ausbildung. Er brauchte sie nicht zu begreifen, und er erkannte ihre Bedeutung auch nicht; er bat um keine Wiederholung – jedes Phonem war in sein Gedächtnis eingebrannt.
    »Ist das alles?«, fragte er mit fremder Stimme.
    »Ja. Alles.« Eine Hand aus Metalltentakeln tastete durch die Luft, bis er sie umschloss. »Wollen Sie sich meinen Namen merken? Ich war Dwyr von Tanis, den man einmal den Fröhlichen genannt hat. Sie haben mich dazu gemacht. Ich wurde in Ihr Flugboot eingebaut. Commander Abrams hat mich ausgeschickt. Deshalb hat er die Botschaft verlassen – um mich unbeobachtet absetzen zu können. Aber die Starkad-Datei war alarmgesichert. Ich wurde bei der Flucht zerstört. Ich wäre früher gekommen, aber ich habe immer wieder das Bewusstsein verloren. Sie müssen das Boot rufen und … fliehen, denke ich. Erinnern Sie sich an Dwyr.«
    »Wir werden immer an Sie denken.«
    »Gut. Jetzt lassen Sie mich sterben. Wenn Sie die Brustplatte öffnen, können Sie mein Herz abschalten.« Die Worte schwollen irrwitzig an und ab, aber sie waren deutlich zu verstehen. »Ich kann Sivilla nicht mehr lange im Gehirn behalten. Es ist vergiftet und leidet unter Sauerstoffmangel. Die Zellen gehen aus, eine nach der anderen. Schalten Sie mein Herz ab.«
    Flandry löste die Tentakel von seiner Hand und griff nach der Platte, die an einem Scharnier hing. Er sah nicht sehr gut, und er roch auch nicht das Öl und die verbrannte Isolierung.
    »Halt«, sagte Hauksberg. Flandry hörte ihn nicht. Hauksberg kam näher und trat ihn. »Weg da, sage ich. Wir brauchen ihn lebend.«
    Flandry richtete sich gerade auf. »Das können Sie nicht tun.«
    »Ich kann es, und ich werde es.« Hauksberg hatte die Zähne gebleckt. Seine Brust hob und senkte sich. Der Stumpen war ihm aus dem Mund in die größer werdende Blutlache gefallen. »Großer Kaiser! Jetzt sehe ich das ganze Bild. Abrams hatte diesen Doppelagenten, der ihm die Informationen besorgt. Er gibt sie an Sie weiter, und Sie kehren in Schimpf und Schande nach Terra zurück, nachdem ich Sie mit Persis erwische.« Er blickte die Frau kurz triumphierend an. »Begreifst du jetzt, meine Liebe? Du warst nichts als ein Werkzeug.«
    Sie wich vor ihnen zurück, eine Hand vor dem Mund, mit der anderen wehrte sie die ganze Welt ab. »Sivilla, Sivilla«, kam es vom Fußboden. »Ach, schnell!«
    Hauksberg wich zum Visifon zurück. »Wir rufen einen Sanitäter. Ich denke, wenn wir uns beeilen, können wir diesen Kerl noch retten.«
    »Aber begreifen Sie denn nicht?«, beschwor Flandry den Viscount. »Diese Zahlen – irgendetwas ist mit Starkad. Ihre Mission war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Unsere Leute müssen davon erfahren!«
    »Überlassen Sie das mir«, sagte Hauksberg. »Sie sehen einer Anklage wegen Staatsverrats entgegen.«
    »Weil ich versucht habe, das Imperium herauszuhauen?«
    »Weil Sie versucht haben, eine offizielle Delegation zu sabotieren. Weil Sie Ihre eigene Politik machen wollten, Sie und Abrams. Glauben Sie etwa, Sie wären Seine Majestät? Dann steht Ihnen eine Überraschung bevor.« Flandry trat einen Schritt vor. Die Waffe zuckte zu ihm. »Stehen bleiben! Mir ist es egal, ob ich Sie niederschieße oder nicht, glauben Sie mir.« Mit der freien Hand griff Hauksberg nach dem Visifon.
    In einem privaten Jüngsten Gericht stand Flandry vor Dwyr.
    Persis rannte auf Hauksberg zu. »Mark, nein!«
    »Verschwinde.« Hauksberg richtete seine Waffe erneut auf Flandry.
    Persis schlang die Arme um Hauksberg. Plötzlich schlossen sich ihre Hände um sein rechtes Handgelenk. Sie ließ sich zu Boden fallen und zerrte den Strahler mit sich. »Nicky!«, schrie sie.
    Flandry sprang. Hauksberg schlug Persis mit der geballten Faust vor den Schädel, doch sie ließ seine andere Hand nicht los. Flandry erreichte ihn, und Hauksberg griff ihn an. Flandry schlug die Hand mit dem Arm beiseite und stieß ihm die andere Hand mit steifen Fingern in den Solarplexus. Hauksberg krümmte sich. Flandry schlug ihm von oben hinters Ohr.

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