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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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erwähnte, dass Hauksberg zurückerwartet wurde, musste er auf Plan B ausweichen. So kurz angebunden, wie Persis sich gab, kam es dazu allerdings nicht. Sie befahl, Essen und Trinken in die Suite zu liefern, und schaltete ab. Er deaktivierte das Gerät. »Ich möchte keine Ablenkungen«, erklärte er.
    Sie lächelte. »Was für wunderbare Ideen du hast.«
    »Im Augenblick habe ich sogar noch bessere.«
    »Ich auch.« Persis kehrte zu ihm zurück.
    Ihre Ideen schlossen Erfrischungen mit ein. Die Vorratskammern der Botschaft waren üppig ausgestattet, und die Suite besaß einen kleinen Automaten zur Zubereitung von Speisen. Persis verstand ihn gut zu programmieren. Sie begannen mit Eiern Benedikt, Kaviar, Aquavit und Champagner. Einige Stunden später genossen sie Perigordente mit Beilagen und Bourdeaux. Flandrys Seele weitete sich. »Mein Gott«, stöhnte er, »wie hab ich das bisher ohne ausgehalten?«
    Persis lachte leise. »Ich glaube, ich habe dich auf eine neue Laufbahn gelenkt. Du hast das Talent zu einem Gourmet Erster Klasse.«
    »Aha, zwei gute Gründe, weshalb ich dich nie vergessen werde.«
    »Nur zwei?«
    »Nein, ich bin etwas dumm. Aleph-Null-Fälle mindestens. Schönheit, Verstand, Charme … Na, warum rede ich eigentlich nur?«
    »Du musst dich auch mal ausruhen. Und ich höre dich gerne reden.«
    »Was? Dabei bin ich doch nicht besonders aufregend. Was du an Personen und Orten kennen gelernt hast …«
    »Was habe ich denn kennen gelernt?«, fragte sie mit erstaunlicher Schnelle und in verbittertem Ton. »Vor dieser Reise bin ich nie über Luna hinausgekommen. Und die Menschen, diese wortgewandten, reichen, spröden Leute mit ihrem Klatsch und ihren Intrigen, den Schattenspielen, die ihre Abenteuer sind, den Worten, für die sie leben … Wörter, nichts als Wörter, und es geht immer weiter … Nein, mein süßer Dominic, du hast mir die Augen geöffnet, was mir fehlt. Du hast vor mir eine Wand eingerissen, hinter der sich das Universum versteckt.«
    Aber habe ich dir damit einen Gefallen getan? Er wagte nicht zuzulassen, dass sein das Gewissen rührte, und ertränkte es mit der Fülle des Augenblicks.
    Sie lagen nebeneinander und erfreuten sich an einem antiken Musikstück, als die Tür Lord Hauksberg erkannte und ihn einließ.
     
    »Persis? Ich sagte, wo … Großer Kaiser!«
    Er blieb unvermittelt in der Schlafzimmertür stehen. Persis unterdrückte einen Aufschrei und griff nach ihrem Morgenmantel. Flandry sprang auf. Aber es ist noch dunkel! Was ist passiert?
    Der blonde Adlige sah in grüner Jagdkleidung und einem Strahler am Gürtel ganz anders aus. Sonne und Wind hatten sein Gesicht gebräunt. Einen Augenblick lang arbeitete dieses Gesicht vor Überraschung. Dann gefror der Ausdruck. Die Augen funkelten wie blaue Sterne. Er schlug mit der Hand auf den Kolben der Waffe. »So, so«, sagte er.
    »Mark …« Persis streckte die Hand nach ihm aus.
    Er beachtete sie nicht. »Ihretwegen war ihr also unwohl«, sagte er zu Flandry.
    Los geht’s. Nicht im Zeitplan, aber was soll man machen? Der junge Mann spürte, wie ihm das Blut behäbig durch die Adern floss und der Schweiß an den Rippen hinunterlief; schlimmer als die Angst war jedoch das Bewusstsein, wie albern er ausschauen musste. Er rang sich ein Grinsen ab. »Nein, Mylord. Ihretwegen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass Sie nicht Manns genug waren.« Flandrys Bauch verspannte sich, während er auf die Waffe blickte. Eigenartig, ausgerechnet jetzt Mozart im Hintergrund zu hören.
    Der Strahler blieb im Holster. Hauksberg bewegte sich nicht. »Wie lange geht das schon so?«
    »Es ist meine Schuld, Mark!«, rief Persis. »Nur meine!« Die Tränen rannen ihr über die Wangen.
    »Nein, meine Liebe, ich muss darauf bestehen«, erwiderte Flandry. »Es war allein meine Idee. Ich muss schon sagen, Mylord, es war recht unartig von Ihnen, unangekündigt hier aufzutauchen. Und nun?«
    »Nun stehen Sie im Gewahrsam eines Adligen, Sie Rotzlöffel«, sagte Hauksberg. »Ziehen Sie sich etwas an. Gehen Sie in Ihr Quartier und bleiben Sie dort.«
    Flandry beeilte sich, ihm zu gehorchen. An der Oberfläche war alles glatt gegangen, sogar besser als erwartet. Viel besser. Hauksberg klang nicht wütend; er wirkte beinahe geistesabwesend.
    Persis näherte sich ihm furchtsam. »Ich sage doch, Mark, es ist meine Schuld«, weinte sie. »Lass ihn in Ruhe. Tu mit mir, was du willst, aber lass ihn!«
    Hauksberg stieß sie von sich. »Hör auf mit dem

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