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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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beobachtet. Dwyr hatte ein wahres Wunder vollbracht, indem er sie ungesehen betreten hatte.
    Im Foyer wurden sie erneut aufgehalten, und wieder kamen sie mit Worten durch. Draußen im Garten glänzte der Tau unter einem vollen Lythyr und einer Neihevin-Sichel. Die Luft war kühl und bebte von fernen Maschinengeräuschen. Abrams’ Flitzer war eingetroffen. O Gott, ich muss ihn zurücklassen! Das Boot stand mit offener Tür auf dem Parkstreifen. Flandry trieb Hauksberg und Persis hinein, schloss die Tür und winkte die Lichter an. »Setzen Sie sich an die Konsole«, befahl er seinem Gefangenen. »Persis, hol ein Handtuch aus der Toilette. Mylord, wir müssen uns einen Weg durch den merseianischen Sicherheitskordon freireden. Wird man uns glauben, dass wir ganz harmlos nach Dhangodhan unterwegs sind?«
    Hauksberg verzog das Gesicht. »Während Brechdan in der Stadt ist? Seien Sie nicht albern. Hören Sie, beenden Sie diese Farce und ergeben Sie sich. Sie machen es sich so nicht leichter.«
    »Na, dann machen wir’s eben auf die harte Tour. Wenn wir angerufen werden, sagen Sie den Merseianern, wir wären auf dem Weg zu Ihrem Schiff, um Material zu holen, das wir Brechdan in Zusammenhang mit dieser Affäre vorlegen müssten.«
    »Glauben Sie im Ernst, dass sie das schlucken?«
    »Wäre gut möglich. Merseianer sind nicht so regelversessen wie Terraner. Für sie passt es sehr gut zu einem hohen Adligen, in Eigeninitiative zu handeln, ohne erst zwanzig unterschiedliche Formulare auszufüllen. Wenn sie uns nicht glauben, überbrücke ich die Sicherheitssperren an unserem Flieger und ramme einen der ihren; benehmen Sie sich also.« Persis reichte Flandry das Handtuch. »Ich werde Ihnen die Hände fesseln. Fügen Sie sich, oder ich schlage Sie nieder.«
    In diesem Moment wurde ihm bewusst, was Macht bedeutete und wie sie funktionierte. Man behielt die Initiative. Das Gegenüber gehorchte instinktiv, es sei denn, es war in Selbstbeherrschung geschult. Man durfte sich nur nicht erlauben, auch nur eine Sekunde lang mit dem Druck nachzulassen. Hauksberg sank auf seinem Sitz zusammen und leistete keinen Widerstand.
    »Du tust ihm doch nicht weh, oder, Nicky?«, flehte Persis.
    »Nicht, wenn ich es vermeiden kann. Haben wir nicht auch so schon Ärger genug?« Flandry setzte sich vor die Handsteuerung. Das Boot erhob sich in die Luft.
    Aus der Konsole ertönte ein Summen. Flandry nahm den Anruf entgegen. Aus dem Bildschirm sah ihn ein uniformierter Merseianer an. Er konnte nur ihre Oberkörper sehen. »Halt!«, befahl er. »Sicherheitsüberprüfung.«
    Flandry stieß Hauksberg an. Der Viscount sagte: »Ah … Wir müssen zu meinem Schiff …« Kein Mensch hätte eine Erklärung akzeptiert, die derart zögernd abgegeben wurde, und auch kein Merseianer, der in den Eigentümlichkeiten menschlichen Verhaltens geschult war. Hier jedoch hatten sie lediglich einen Beamten der planetarischen Polizei vor sich, der hier eingesetzt war, weil er zufällig zur fraglichen Zeit Dienst hatte. Darauf hatte Flandry gezählt.
    »Ich überprüfe das«, sagte das grüne Gesicht.
    »Was denken Sie sich eigentlich?«, fuhr Hauksberg ihn an. »Ich bin Diplomat. Sie dürfen uns begleiten, wenn Sie wollen, aber Sie haben kein Recht, uns festzuhalten. Weiter, Pilot.«
    Flandry schaltete die Gravs hoch. Das Boot stieg. Ardaig fiel unter ihnen zurück, wurde zum glitzernden Netz und zum Lichtfleck. Als Flandry die Heckkameras auf den Bildschirm schaltete, sah er zwei schwarze Flugobjekte einschwenken und sie verfolgen. Sie waren kleiner als sein Flugboot, aber gepanzert und bewaffnet.
    »Gute Arbeit, am Ende, Mylord«, sagte er.
    Hauksberg gewann sehr rasch sein Gleichgewicht zurück. »Sie haben sich ebenfalls nicht schlecht geschlagen«, entgegnete er. »Ich begreife allmählich, warum Abrams glaubt, dass Sie Potenzial haben.«
    »Danke.« Flandry konzentrierte sich auf die Erhöhung der Geschwindigkeit. Das Kontrabeschleunigungsfeld war nicht hundertprozentig abgestimmt; er spürte ein Zerren vom Andruck, der ihm unkompensiert kaum Kraft zum Atmen gelassen hätte.
    »Aber es wird trotzdem nicht funktionieren, wissen Sie?«, fuhr Hauksberg fort. »Nachrichten gehen hin und her. Unser Begleitschutz wird den Befehl erhalten, uns zur Umkehr zu zwingen.«
    »Das glaube ich kaum. An Stelle der Merseianer würde ich mich daran erinnern, dass die Queen Maggy von ihrem merseianischen Piloten für harmlos erklärt wurde. Ich würde meine Streitkräfte alarmieren,

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