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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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fühlte sich gut an, wieder eine normale Ausrüstung für die Meereshöhe zu tragen, einen Atemhelm, Overall und Stiefel, nachdem er sich so lange in einen Raumanzug hatte zwängen müssen. Der Bote, den Dragoika in seinem Auftrag zum terranischen Posten im Hohen Haus geschickt hatte, war nicht wieder gegangen, bevor man ihm die Ausrüstung übergab.
    »Wie ist es Euch ergangen?«, fragte Flandry lahm.
    »Wie immer. Wir haben Euch vermisst, ich und Ferok und Eure anderen alten Schiffskameraden. Wie froh ich bin, dass die Schütze im Hafen lag.«
    »Was für ein Glück für mich!«
    »Nein, nein, jeder hätte Euch geholfen. Die Leute hier, einfache Seeleute, Handwerker, Kaufleute und Viehzüchter, sie sind genauso wütend wie ich.« Dragoika richtete die Fühler auf. Ihr Schweif zuckte, und die flügelähnlichen Ohren breiteten sich weit aus. »Dass diese Vaz-Giradek es wagen, Euch beißen zu wollen!«
    »Hoy«, entgegnete Flandry. »Ihr seht das falsch. Ich habe Terra nicht verstoßen. Mein Volk ist Opfer einer Lüge geworden, und wir müssen die Angelegenheit wieder geraderücken.«
    »Sie haben Euch für gesetzlos erklärt, oder nicht?«
    »Ich kenne die aktuelle Lage nicht, ich wage keinen Funkkontakt. Die Vaz-Merseianer könnten ihn abhören. Deshalb hat Euer Bote unseren Männern eine Nachricht übergeben, die sie zu Admiral Enriques bringen sollen. In der Nachricht bitte ich ihn, einen vertrauenswürdigen Mann hierher zu schicken.«
    »Das habt Ihr mir bereits erklärt. Und ich habe Euch gesagt, ich würde den Vaz-Terranern unmissverständlich machen, dass sie meinen Dommanniek nicht festsetzen werden. Es sei denn, sie wünschten Krieg.«
    »Aber …«
    »Und Krieg wollen sie nicht. Sie brauchen uns dringender als wir sie, umso mehr, als sie mit den Vaz-Siravo des Zletowars keine Einigung erzielen konnten.«
    »Nein?« Flandrys Stimmung sank.
    »Ja, und ich habe immer gesagt, dass es so kommen würde. Gut, es sind keine neuen merseianischen Unterseeboote gekommen. Eine terranische Kampfgruppe hat die Siravo-Basis gesprengt, als wir Vaz-Kursowiker es nicht geschafft haben. Die Vaz-Merseianer haben in der Luft gegen sie gekämpft. In der Nacht hat der Himmel gebrannt. Seitdem werden unsere Schiffe oft von Schwimmern beschossen, aber die meisten kommen durch. Es heißt, regelmäßig komme es zu Kämpfen zwischen Terranern und Merseianern – woanders auf der Welt jedoch.« Eine weitere Sprosse auf der Leiter der Eskalation, dachte Flandry. Mehr Tote – Tigerys und Seevolk. Mittlerweile täglich, nehme ich an. Und zu einem Zweck, der zum Scheitern verurteilt ist.
    »Aber Ihr habt mir nur wenig von Euren Taten berichtet«, fuhr Dragoika fort. »Nur dass Ihr ein großes Geheimnis bewahrt. Welches?«
    »Es tut mir leid.« Aus dem Impuls heraus streckte Flandry die Hand vor und strich ihr über die Mähne. Sie rieb den Kopf an seiner Hand. »Das darf ich nicht einmal Euch sagen.«
    Sie seufzte. »Wie Ihr wünscht.« Sie nahm das Schiffsmodell auf. Mit den Fingern fuhr sie Spieren und Tauwerk nach. »Lasst mich Euch eine Strecke Wegs begleiten. Erzählt mir von Eurer Reise.«
    Er versuchte es. Sie rang um Verständnis. »Es ist fremd dort draußen«, sagte sie. »Die kleinen Sterne werden zu Sonnen, unsre Welt schrumpft zu einem Staubflöckchen; die Seltsamkeit fremder Rassen, die furchtbaren Riesenmaschinen …« Sie umfasste das Modell fest. »Ich hätte nicht geglaubt, dass eine Geschichte mich zu ängstigen vermag.«
    »Ihr werdet schon lernen, mit ganzem Herzen im Universum zu leben.« Das müsst ihr.
    »Sprecht weiter, Dommanniek.«
    Er gehorchte, aber er zensierte seinen Bericht ein wenig. Nicht dass es Dragoika gestört hätte, dass er mit Persis gereist war; es konnte aber sein, dass sie den Eindruck erhielt, er schätze die Frau als Freundin höher als sie, und verletzt wäre.
    »… Bäume auf Merseia wachsen höher als hier und tragen andere Blätter …«
    Sein Armbandkom summte. Er schaltete es ein. »Ensign Flandry.« Seine Stimme klang ihm sehr hoch in den Ohren. »Ich höre.«
    »Admiral Enriques«, drang es aus dem Lautsprecher. »Ich fliege mit zwei Mann in einer Boudreau X-7 an. Wo soll ich landen?«
    Enriques höchstpersönlich? Mein Gott, ich bin wirklich ins Mahlwerk geraten. »A-a-aye, aye, Sir.«
    »Ich habe gefragt, wo ich landen soll, Flandry.«
    Der Ensign erteilte dem Admiral Anweisungen. Ein Flitzer konnte, wie er in seinem Brief geschrieben hatte, auf dem Turm von Dragoikas Haus

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