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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Doch Flandry übergab er vielleicht den Merseianern. Eines würde er höchstwahrscheinlich unterlassen: ohne Ermächtigung durch das Oberkommando einen Kampfaufklärer ausschicken und Flandrys Schlussfolgerungen überprüfen. Nicht unter dem Eindruck von Hauksbergs Nachricht und dem ihm erteilten Befehl, die Lage außer in Reaktion auf eine merseianische Initiative auf keinen Fall eskalieren zu lassen.
    Bestenfalls führte der offensichtliche Weg also zu einer Verzögerung, die sich der Feind zunutze machen würde. Die Verzögerung machte es außerdem sehr wahrscheinlich, dass Brechdan Eisenrat erfuhr, wie es wirklich aussah. »Den anderen nützt am meisten zu wissen, was du weißt«, hatte Max Abrams (Lebst du noch, väterlicher Freund?) einmal gesagt. Außerdem ließ sich ein Dominic Flandry nicht noch einmal als gottverdammte Schachfigur benutzen!
    Er öffnete die Luke. Der Korridor erstreckte sich leer vor ihm. Aus dem Vorschiff drang nichtmenschliche Musik. Kapitän Brummelmann hatte es nicht eilig mit der Landung, und seine Besatzung ergriff die Gelegenheit, ein wenig zu feiern.
    Flandry begab sich zum nächsten Rettungsboot. Wenn ihn jemand bemerkte, dann, gut, würde er nach Highport fliegen. Andererseits wäre die Zwangsausleihe eines Beiboots das kleinste Vergehen auf seiner Sündenliste. Er betrat den Turm, schloss das Innentor, klappte den Raumhelm zu und betätigte die Handsteuerung. Pumpen wummerten und sogen die Luft aus dem Hangar. Er stieg in das Boot und schloss seine Luftschleuse. Das Außentor des Turms öffnete sich automatisch.
    Der Weltraum strahlte ihn an. Er stahl sich mit einem möglichst geringen Schubstoß durch die Luke. Starkad war eine riesige Scheibe aus Dunkelheit mit rotem Rand, tagblau an der einen Kante. Eine Mondsichel schimmerte zwischen den Sternen. Die Gewichtslosigkeit packte Flandry und vermittelte ihm ein Gefühl des ewigen Falls.
    Es verschwand, als er das interne Schwerefeld aktivierte und Schub gab. In einer weiten Spirale stieg er ab. Die Karte des Planeten stand ihm deutlich vor Augen. Ohne Schwierigkeiten würde er Ujanka erreichen – Ujanka, die Stadt, die er gerettet hatte.

 
XVI
     
     
    Dragoika glitt auf eine Couch, stützte sich auf einen Ellbogen und gestikulierte zu Flandry. »Geht doch nicht so zerknirscht auf und ab, Dommanniek«, forderte sie ihn auf. »Ruht Euch an meiner Seite aus. Wir haben kaum Zeit für uns allein, wir zwei Freunde.«
    Über ihrer kehligen Stimme, durch das Fenster, hörte Flandry eilige Schritte, Waffenklappern und ein brandungsähnliches Grollen. Er starrte hinaus. Die Shivgasse war mit bewaffneten Kursowikern voll gestopft. Sie bewegten sich zwischen grauen Mauern, steilen roten Dächern und geschnitzten Dachbalken rasch an ihm vorbei: zur Straße-wo-sie-kämpften; sie bildeten einen Kordon um das Haus. Speerspitzen und Axtblätter, Helme und Brünnen blitzten im grellen Licht Saxos; Banner knallten im Wind, auf Schilden waren Ungeheuer und bunte Blitze zu sehen. Ein Pöbelhaufen war das nicht, sondern die Streitmacht von Ujanka, von der Schwesternschaft ausgehoben. Krieger besetzten die Zinnen der Seehändlerburg, und in der Goldenen Bucht lagen die Schiffe zum Auslaufen bereit.
    Luzifer!, dachte Flandry halb bestürzt. Hab ich das ausgelöst?
    Er blickte Dragoika wieder an. Im Halbdunkel der Kammer, zwischen den barbarischen Relikten, mit denen sie voll gestopft war, schienen ihre rubinroten Augen und der orange-weiße Pelz zu schimmern, sodass ihre Kurven beunruhigend üppig wirkten. Sie warf die blonde Mähne zurück, und das halbmenschliche Gesicht brach in ein Lächeln aus, dessen Wärme die Fangzähne in keiner Weise minderten. »Wir waren sehr geschäftig, während Ihr fort wart«, sagte sie. »Jetzt, während wir warten, können wir reden. Kommt.«
    Er näherte sich auf den aromatischen Blättern, mit denen der Fußboden zu seinen Ehren bestreut worden war, und setzte sich auf das zweite Sofa neben ihrer Couch. Dazwischen stand ein Tischchen in Form einer Blume mit einem Schiffsmodell darauf und einem Deckelkrug. »Wollt Ihr nicht aus meinem Becher trinken, Dommanniek?«
    »Doch … danke.« Er konnte sich nicht weigern, auch wenn starkadianischer Wein für seinen Gaumen einen recht »wilden« Geschmack hatte. Andererseits gewöhnte er sich lieber an die Esswaren der Einheimischen; es war möglich, dass er eine lange Weile davon leben musste. Er steckte ein Röhrchen auf seine Futterluke und sog ein wenig Wein auf.
    Es

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