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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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werden – um jeden Preis.«
    Flandry begriff: Er hält mich hin. »Ich weiß nichts, was nicht öffentlich bekannt wäre, Sir«, antwortete er in entspanntem Ton. »Gewiss empfängt die Kommandantur auf Ifri regelmäßig Kuriere aus den beteigeuzischen Marken. Die Informationslücke liegt sicher in der anderen Richtung, wenn ich eine Metapher benutzen darf, die impliziert, dass Lücken nicht isotrop verteilt sind.«
    Snelund lachte. »Gut gesagt, Commander. Man verzehrt sich hier aus Sehnsucht nach ein bisschen Schlagfertigkeit. Die Grenzen waren von jeher energiegeladen, aber phantasielos.«
    »Danke, Eure Exzellenz«, sagte Flandry. »Ich komme aber nun doch besser auf mein Anliegen zu sprechen. Erlauben Herr Gouverneur mir, ein wenig in die Breite zu gehen? Der Hintergrund muss erläutert werden … zumal mein Auftrag eher unbestimmt ist und wirklich nur darin besteht, einen Bericht über alles anzufertigen, was ich erfahren kann …«
    Snelund lehnte sich zurück. »Bitte, fahren Sie fort.«
    »Als Fremder in diesen Marken«, sagte Flandry gedehnt, »musste ich zunächst Nachschlagewerke bemühen und mit einer breiten Vielfalt von Menschen sprechen. Meine Anfrage nach einem Gespräch mit Ihnen, Sir, hätte ich zurückgezogen, wenn sich erwiesen hätte, dass es nicht erforderlich wäre, denn ich begreife sehr wohl, wie sehr die Krise Ihre Zeit beansprucht. Wie sich gezeigt hat, muss ich Ihnen jedoch eine Bitte vorlegen. Zum Glück eine einfache Sache. Sie brauchen nur einen diesbezüglichen Befehl zu erteilen.«
    »Nun?«, ermutigte Snelund ihn.
    Er ist jetzt ganz entspannt, urteilte Flandry: Er hält mich für den typischen wichtigtuerischen Lieblingsneffen, der eine Farce aufführt, um Onkelchen einen Vorwand für die nächste Beförderung zu liefern.
    »Ich würde gern Lady McCormac befragen«, sagte er.
    Snelund fuhr stocksteif auf.
    »Laut meinen Informationen wurde sie zusammen mit ihrem Mann verhaftet und ist in den persönlichen Gewahrsam Eurer Exzellenz überstellt worden«, sagte Flandry und lächelte einfältig. »Ich bin sicher, dass sie viele sehr wertvolle Daten kennt. Und ich habe mir überlegt, sie als Vermittlerin einzusetzen. Wenn sich mit ihrem Gatten eine Einigung auf dem Verhandlungswege …«
    »Mit Hochverrätern wird nicht verhandelt!« Snelunds Faust knallte auf die Armlehne.
    Wie dramatisch, dachte Flandry und sagte: »Bitte verzeihen Sie, Sir. Ich meinte damit nicht, dass er unbehelligt davonkommen soll, einfach so … Nun, ich war jedenfalls überrascht, als ich entdeckt habe, dass niemand die Lady McCormac vernommen hat.«
    Snelund entgegnete indigniert: »Ich weiß, was Sie gehört haben. Hier wird geklatscht, als wäre ich nur von böswilligen, alten Waschweibern umgeben. Ich habe dem Chef der Nachrichtenabteilung von Admiral Pickens die Fakten dargelegt, und ich werde sie Ihnen nun ebenfalls darlegen. Die Lady hat anscheinend eine labile Persönlichkeit, noch schlimmer als bei ihrem Gatten. Die Festnahme hat sie in einen vollkommen hysterischen Zustand versetzt. Vielleicht ist ›psychotisch‹ durchaus kein zu starker Ausdruck. Als menschliche Geste habe ich sie statt in einer Zelle in einem Gästezimmer untergebracht. Gegen sie liegen weniger schwerwiegende Beweise vor als gegen ihn. Sie logiert nun in meinem Wohnflügel, weil ich nur dort gewährleisten kann, dass sie vor zufälligen Störungen sicher ist. Meine Leute bereiteten gerade ein tiefgehendes Verhör McCormacs vor, als seine Komplizen ihn befreit haben. Als seine Frau davon hörte, unternahm sie augenblicklich einen Selbstmordversuch. Seither hält mein medizinisches Personal sie unter schweren Betäubungsmitteln.«
    Flandry war anderes zu Ohren gekommen, doch niemand hatte gewagt, ihm mehr anzuvertrauen als Hörensagen. »Ich bitte Herrn Gouverneur um Verzeihung«, erwiderte er, »aber der Stab des Admirals hat überlegt, ob ich, mit meinem direkten Auftrag, vielleicht vorgelassen werden könnte, wo man es ihm verwehrt.«
    »Ihre Leute sind zweimal bei ihr gewesen, Commander. In beiden Fällen war sie nicht in der Lage, eine Aussage zu machen.«
    Nein, denn es ist ja auch nicht schwer, einer Gefangenen eine Spritze oder einen kleinen Hirnschock zu verabreichen, wenn man ein, zwei Stunden vorher Bescheid weiß. »Ich verstehe, Euer Exzellenz. Und sie hat keinerlei Fortschritte gemacht?«
    »Im Gegenteil, es geht ihr schlechter. Auf ärztlichen Rat hin habe ich weitere Besuche untersagt. Was könnte die arme Frau auch

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