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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Nachdem sie identifiziert hatten, was die größte Landmasse sein musste, kämpften sie sich zur annähernd richtigen Breite durch und setzten dann in westlicher Richtung zur Landung an.
    Sie hätten ihr Ziel erreicht oder wären ihm zumindest nahegekommen, wenn der Vektor ihrer Anfangsgeschwindigkeit in die passende Richtung gezeigt hätte. Doch die Instrumentensuche war beschleunigt worden, indem man die Asieneuve in eine gegenläufige Umlaufbahn gebracht hatte. Nun arbeitete die Rotation des Planeten gegen sie und erzwang in den frühen Stadien des Abbremsens zusätzlichen Energieaufwand. Als das Boot fast eine sichere Geschwindigkeit erreicht hatte, waren die Batterien leer. Überladen, wie es war, konnte es keinen langen Gleitflug überstehen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als die letzten gespeicherten Joules für das Landemanöver zu verwenden.
    Auch die Bremshaken im Heck konnten nicht verwendet werden. Wenn das künstliche Schwerefeld versagte, wäre bei solch einem Manöver jeder, der nicht angeschnallt war, durch den Ruck zerquetscht worden. Flandry suchte sich eine freie Fläche, die von Wald eingegrenzt war. Zwischen Buckeln und Flecken mit seggenartigem Gras glänzte Wasser. Lieber Sumpf als Baumwipfel. Die Kielkufen fuhren zischend aus, während der Motor ein letztes Mal rumpelte; das Beiboot wankte, bockte, schlingerte und kam in steilem Winkel zur Ruhe; Fluggeschöpfe stoben schreiend zu Tausenden auf, dann herrschte Ruhe.
    Ein Augenblick der Dunkelheit senkte sich auf Flandry nieder. Er löste sich zum Laut von schwachen Jubelrufen daraus. »A-a-alle okay?«, stotterte er. Seine Finger zitterten ähnlich, während er die Gurte löste.
    »Keine weiteren Verletzten, Sir«, sagte eine Stimme.
    »Das vielleicht nicht«, entgegnete eine andere; »aber O’Brien ist auf dem Weg nach unten gestorben.«
    Flandry kniff die Augen zusammen. Mein Mann, schoss es ihm durch den Kopf. Meine Männer. Mein Schiff. Wie viele sind übrig? Ich habe sie gezählt … dreiundzwanzig mit nur kleinen Blessuren, dazu Kathryn und ich. Siebzehn – nein, sechzehn – Schwerverwundete. Der Rest … Diese Menschenleben hatte ich in der Hand!
    Havelock fragte zaghaft: »Unser Kommunikator ist zerstört, Sir. Wir können nicht um Hilfe rufen. Des Kommandanten Befehle, Sir?«
    Rovian, ich hätte diesen Splitter kassieren sollen, nicht du. Das Leben derer, die noch übrig sind, liegt jetzt wieder in meinen mörderischungeschickten Händen.
    Flandry zwang seine Lider, sich zu öffnen. In den Ohren klingelte es ihm beinahe zu laut, um sein eigenes Wort zu verstehen, doch er glaubte, was er sagte, auch wenn er recht mechanisch klang. »Wir können das interne Schwerefeld nicht mehr lange aufrechterhalten. Die letzte Energie ist fast verbraucht. Bringen wir die Verletzten hinaus, ehe wir es auf einem geneigten Deck mit lokaler Schwerkraft zu tun bekommen.« Er stand auf und blickte seine Männer an. Nie war ihm irgendetwas schwerer gefallen. »Lady McCormac«, sagte er, »Sie kennen diesen Planeten. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?«
    Die Besatzungsmitglieder, die sie zusammengedrängt umstanden, verbargen sie vor seinem Blick. Ihre raue Stimme klang unerschüttert. »Gleichen Sie den Druck langsam an. Wenn wir uns etwa auf Meereshöhe befinden, ist die Luft anderthalbmal so dicht wie auf Terra. Wissen Sie, wo wir sind?«
    »Wir hielten auf die aeneanische Station zu.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, herrscht auf dieser Halbkugel gerade Frühsommer. Angenommen, wir sind nicht tief unterhalb des nördlichen Polarkreises, dann haben wir mehr Tag als Nacht, aber nicht viel. Denken Sie an die kurze Rotationsperiode. Zählen Sie nicht darauf, dass wir besonders viel Licht bekommen werden.«
    »Danke.« Flandry erteilte die offensichtlichen Befehle.
    Lieutenant Saavedra, der Signaloffizier, suchte sich Werkzeug, nahm die Abdeckung vom Funktransceiver und musterte das Gerät. »Vielleicht kann ich ja was zusammenschustern, um damit die Station zu erreichen«, sagte er.
    »Wie lange brauchen Sie?«, fragte Flandry. In seine Muskeln kehrte wieder ein wenig Kraft zurück und in sein Gehirn ein wenig Klarheit.
    »Mehrere Stunden, Sir. Ich muss frei verdrahten und ein bisschen tüfteln, bis ich auf einen Standardkanal komme.«
    »Und vielleicht hört gerade niemand zu. Und wenn sie uns hören, brauchen sie eine Kreuzpeilung, um uns zu finden, und … Oh-oh.« Flandry schüttelte den Kopf. »Wir können nicht warten. Ein anderes Schiff ist

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