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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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hierher unterwegs. Wenn es das Wrack findet, jagen sie uns. Und sie haben eine ausgezeichnete Chance, uns zu finden: einmal mit dem Metalldetektor über einen Planeten, der so primitiv ist wie dieser. Wahrscheinlich werden sie dann eine Rakete auf uns abfeuern.«
    »Was sollen wir dann tun, Sir?«, fragte Havelock.
    »Glauben Mylady, dass wir eine Chance haben, die Station auf dem Landweg zu erreichen?«
    »Hängt davon ab, wo wir jetzt sind«, antwortete Kathryn. »Topografie und Kultur der Eingeborenen – auf Dido ist alles genauso verschieden wie auf den meisten andren Welten. Haben wir denn genügend Lebensmittel?«
    »Ja, das denke ich schon. In Booten wie diesem stecken reichlich gefriergetrocknete Rationen, und ich gehe davon aus, dass es hier genügend trinkbares Wasser gibt.«
    »Das stimmt. Auch wenn es stinkt und schaumig ist, hat es noch kein didonisches Bakterium geschafft, einen Menschen krank zu machen. So verschieden ist hier die Biochemie.«
    Als die Luftschleuse ganz geöffnet war, verwandelte sich die Luft in ein Dampfbad. Fremdartige Gerüche strömten herein, einhundert scharfe Odeurs, aromatisch, beißend, faulig, würzig, namenlos. Die Männer keuchten und versuchten zu schwitzen. Ein Mannschaftsdienstgrad begann, sich das Hemd auszuziehen. Kathryn legte ihm eine Hand auf den Arm. »Nicht«, warnte sie. »Egal wie viele Wolken am Himmel stehen, es kommt genug UV hindurch, um Sie zu verbrennen.«
    Flandry stieg als Erster die Zugangsleiter hinab. Das Gewicht änderte sich kaum. Im Sumpfgestank erkannte er einen Hauch von Ozon und sagte sich, dass ein erhöhter Partialdruck von Sauerstoff sich als nützlich erweisen könnte. Seine Stiefel schmatzten durch knöcheltiefen Schlamm. Überall um ihn herum ertönten die Geräusche des Lebens: Schnattern, Krächzen, Pfeifen, Flügelschlag. In der dichten Luft hallten sie laut wider, jetzt, wo sein Gehör wieder zurückgekehrt war. Kleine Tiere huschten durch den Dschungel.
    Dieser Dschungel glich keinem Regenwald auf einer wirklich terrestroiden Welt. Die Vielfalt der Baumarten war unglaublich: Sie reichte von knorrigen, dornigen Zwergen bis zu hoch aufragenden, schlanken Giganten. Kletterpflanzen und pilzähnliche Gewächse bedeckten viele dunkle Stämme. Das Blattwerk zeigte sich in ebenso mannigfaltigen Formen. Grün war es nirgendwo; Schattierungen von Braun und Dunkelrot herrschten vor, in die sich Purpur- und Goldtöne mischten; für die schwammige, elastische Matte, die den Boden bedeckte, galt das Gleiche. Insgesamt weckte der Anblick den Eindruck einer nüchternen Üppigkeit. Echte Schatten gab es keine, doch Flandrys Blick verlor sich rasch im Halbdunkel unter den Bäumen. Er sah mehr Unterholz, als ihm recht war, wenn er bedachte, dass er sich dort einen Weg hindurchbahnen musste.
    Der Himmel über ihm war perlgrau. Niedrige Wolken zogen über die eintönige Fläche. Eine vage heller leuchtende Zone zeigte die Stelle an, wo Virgil stand. Flandry rief sich in Erinnerung, wo der Terminator gewesen war, und errechnete, dass sie noch frühen Morgen hatten. Wenn sie sich beeilten, würden sie noch vor Sonnenuntergang aufbrechen können.
    Flandry beteiligte sich am Ausladen des Bootes. Harte Arbeit war das, und er war dankbar dafür. Sie rettete ihn vor toten Männern und einem vernichteten Schiff.
    Als Erstes mussten die Verwundeten auf höheres, trockeneres Gelände geschafft werden. Ihre Verletzungen bestanden vor allem aus Knochenbrüchen und Prellungen. Wem im All der Raumanzug aufgerissen wurde, mit dem war es normalerweise vorbei. Zwei Männer hatten üble Schnitte im Unterleib davongetragen; sie stammten von Metallsplittern, die so klein gewesen waren, dass sie selbst oder ihre Kameraden ihnen Flicken auf das Leck hatten drücken können, bevor die Luft aus dem Anzug entwichen war. Ein Mann war bewusstlos, seine Haut kalt, sein Atem flach, der Puls schwach. Und O’Brien war gestorben.
    Zum Glück war der Sanitätsoffizier auf den Beinen. Der Mann war sehr beschäftigt. Als Flandry eine Ladung medizinischer Ausrüstung brachte, sah er, wie Kathryn dem Mann fachlich versiert zur Hand ging. Mit dumpfer Überraschung erinnerte er sich daran, dass sie eine Zeitlang verschwunden gewesen war. Ihr sah es gar nicht ähnlich, sich nicht sofort auf die Arbeit zu stürzen.
    Nachdem der letzte Gegenstand ausgeladen war, hatte Kathryn ihre Aufgaben als Krankenschwester erledigt und beaufsichtigte nun ein Bestattungskommando. Flandry sah, wie sie selbst

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