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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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beim Graben half. Als er sich zu ihr schleppte, wurde O’Brien ins Grab gesenkt. Aus dem Boden ringsum sickerte Wasser. Einen Sarg hatte er nicht. Kathryn hatte ihn mit der Flagge des Imperiums bedeckt.
    »Werden Sie als Kommandant den Gottesdienst abhalten?«, fragte sie.
    Er schaute sie an. Sie war genauso schmutzig und erschöpft wie er, aber sie stand aufrecht. Ihr Haar klebte nass an ihrem Kopf und ihren Wangen und brachte doch den einzigen Lichtschimmer in diese Welt. Am Koppel ihres Overalls entdeckte er sein merseianisches Kampfmesser mit der breiten Klinge und dem Schlagringgriff.
    Vor Müdigkeit wie benommen stieß er hervor. »Ist es Ihnen wichtig, wie ein Josipist bestattet wird?«
    »Er war kein Feind«, entgegnete sie. »Er war von Hughs Volk. Erweisen Sie ihm die letzte Ehre.«
    Sie reichte Flandry das Gebetbuch. Ich?, dachte er. Aber ich war nie gläubig … Sie beobachtete ihn. Alle beobachteten ihn. Er machte Flecken auf die Seite, während er die majestätischen Worte laut vorlas. Ein leichter Sprühregen setzte ein.
    Während die Schaufeln klirrten, zupfte Kathryn an Flandrys Ärmel. »Eine Minute, wenn Sie so freundlich wären«, sagte sie. Sie gingen auf die Seite. »Ich hab mich ein wenig umgesehen«, erklärte sie, »die Vegetation bestimmt, einen Baum erklettert, Berge im Westen gesehen – zu dieser Jahreszeit würde man nicht so viele Pteropoden sehen, wenn wir östlich vom Steinwall wären, also muss der Gebirgszug vor uns der Maurusian sein … Also, ich weiß ungefähr, wo wir sind.«
    Flandrys Herz setzte einen Schlag lang aus. »Und wissen Sie auch etwas über das Terrain?«
    »Weniger, als mir lieb ist. Meine Arbeiten habe ich hauptsächlich in Gaetulia durchgeführt. Trotzdem, während meiner ersten Saison war ich in dieser Gegend hier, mehr zur Schulung als zum Forschen. Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Wir haben eine faire Chance, Didonier zu finden, die schon Menschen begegnet sind. Die hiesige Kultur steht auf einer brauchbar hohen Stufe, und wenn wir einer Entität begegnen, die einen unsrer Pidgin-Dialekte kennt, dann spreche ich die Version und müsste mit ein bisschen Übung ihr Kauderwelsch verstehen können.« Sie zog die schwarzen Brauen zusammen. »Ich will Ihnen nicht verhehlen, dass es schon besser wäre, wenn wir westlich des Maurusian runtergekommen wären, und nicht nur, weil wir dann nicht so weit marschieren müssten. In den Bergen leben ein paar wilde, üble Gesellen. Aber vielleicht kann ich eine Eskorte zur andern Seite aushandeln.«
    »Gut. Sie haben nicht zufällig schon einen Weg für uns gefunden?«
    »Aber ja doch. Danach habe ich ja vor allem gesucht. Durch Muscoid und Pfeilbuch kommen wir vor Sonnenuntergang keinen Kilometer weit, außer, wir leeren unsre Strahler, indem wir sie niederbrennen. Ich habe aber einen Pfad gefunden, nur ein paar Meter vom Rand des Sumpfes entfernt, und er führt mehr oder weniger in unsre Richtung.«
    »Teufel auch«, sagte Flandry, »ich wünschte nur, Sie und ich wären auf der gleichen Seite!«
    »Sind wir«, entgegnete sie lächelnd. »Was bleibt Ihnen auch anderes übrig, als sich in Port Frederiksen zu ergeben?«
    Sein Versagen stieg mit dem Geschmack von Erbrochenem aus ihm hoch. »Ohne Zweifel nichts. Beladen wir uns und brechen wir auf.« Er machte auf dem Absatz kehrt und ließ sie stehen, aber er konnte nicht dem Blick entkommen, der ihm folgte. Er brannte zwischen seinen Schulterblättern.
    Die Ausrüstung aus dem Boot lastete schwer auf den Schultern von Männern, die sich zusätzlich abwechseln mussten, um die Verwundeten auf improvisierten Tragen mitzunehmen. Flandry bestand darauf, außer Essensrationen, Kleidung zum Wechseln, Utensilien, Faustfeuerwaffen, Munition, abgerissenen Plastikplanen, um Unterstände zu bauen, und anderen unverzichtbaren Dinge auch die drei Raumanzüge mitzuführen. Havelock wagte es einzuwenden: »Wenn Sie die Frage erlauben, Captain, sollen wir sie wirklich mitnehmen? Die Flugtornister könnten ganz praktisch sein, um Kundschafter in die Luft zu heben, aber unter planetarer Schwerkraft halten sie nicht sehr viele Kilometer, und auch ihre Funkgeräte tragen nicht weit. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir hier Monstren begegnen, die wir nur bekämpfen können, wenn wir Panzer tragen.«
    »Vielleicht müssen wir Dinge liegenlassen«, räumte Flandry ein, »aber ich hoffe auf eingeborene Träger. Eine Weile jedenfalls schleppen wir die Anzüge mit.«
    »Sir, die Männer

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