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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ziehen lässt, ganz egal aus welchem Grund, ein Idiot sein müsste.«
    »Danke.« Sie drückte ihm die Hand. Er spürte die kurze Berührung noch lange danach. »Möchten Sie mein Freund sein? Sollen wir uns mit Vornamen ansprechen und duzen?«
    »Das würde mir gefallen.«
    »Wir sollten es ein wenig zeremoniell gestalten.« Sie lächelte bedauernd. »Brüderschaft trinken und … Aber später, Dominic, später.« Sie zögerte. »Für dich ist der Krieg jetzt vorbei. Du wirst interniert. Du kommst nicht ins Kriegsgefangenenlager; ein Zimmer in Nova Roma tut’s auch. Ich werde dich besuchen kommen, wann immer ich kann, und ich werde Hugh mitbringen, wenn er Zeit hat. Vielleicht können wir dich überreden, dich uns anzuschließen. Ich fände das sehr schön.«
    »Erstmal sollten wir Port Frederiksen erreichen«, sagte Flandry; er wagte nichts weniger Banales auszusprechen.
    »Richtig.« Sie beugte sich vor. »Sprechen wir darüber. Ich habe dir gesagt, dass ich reden möchte. Armer Dominic, du rettest mich aus der Gefangenschaft und dann vor dem Tod; jetzt lernst du meine persönlichen Dämonen kennen. Bitte, lass uns über was Praktisches reden.«
    Er sah ihr in die grünen Augen in dem breiten, kräftigen Gesicht. »Nun«, bemerkte er, »das ist ein ganz schön irrer Planet, was?«
    Sie nickte. »Man nimmt an, dass er ursprünglich ein Venustyp geworden wäre, nur dass dann ein großer Asteroid eingeschlagen ist. Die Druckwellen stießen fast die gesamte Atmosphäre weg, und der Rest war dann so dünn, dass die chemische Evolution weiterlaufen konnte, recht ähnlich wie auf Terra – Photosynthese und so weiter, nur dass die Aminosäuren, die sich entwickelt haben, eben rechts- statt linksdrehend waren. Bei der Kollision muss es auch zu der extremen Achsneigung gekommen sein, und vielleicht auch zu der hohen Rotationsgeschwindigkeit. Wegen dieser Umstände sind die Meere nicht so ruhig, wie man’s auf einer mondlosen Welt erwarten würde, und die Stürme sind sehr heftig. Viel tektonische Aktivität gibt’s auch … was nicht weiter verwundert. Man nimmt an, dass wir deshalb keine Spuren von vergangenen Eiszeiten finden, aber Gebiete von abnormaler Hitze und Dürre. Niemand weiß es aber genau. Nach Tausenden von Menschenlebenszeiten haben wir die ersten Rätsel so gerade entdeckt. Das ist eine ganze Welt, Dominic.«
    »Das ist mir schon klar«, entgegnete er. »Ah, irgendwelche für Menschen angenehmen Gebiete?«
    »Nicht viele. Die Welt ist zu heiß und zu feucht. Einige hochgelegene und die Polzonen sind nicht so schlimm wie hier, und Port Frederiksen erfreut sich wenigstens einer kalten Strömung. In den Tropen stirbst du nach wenigen Tagen, wenn du nicht geschützt bist. Nein, besiedeln wollen wir diese Welt nicht, wir wollen sie nur erforschen. Sie gehört sowieso den Autochthonen.« Plötzlich schlug ihre Stimmung in Trotz um: »Wenn Hugh erst Kaiser ist, wird er zusehen, dass alle Autochthonen anständig behandelt werden.«
    »Wenn er es je wird.« Es war, als setze sich jemand anderer an die Steuerkonsole in Flandrys Gehirn und zwinge ihn zu fragen: »Warum hat er die Barbaren in seine Rebellion hineingezogen?«
    »Er muss woandershin gezogen sein und hat jemanden gebracht, um Virgil zu schützen.« Sie blickte zur Seite. »Ich habe zwei von deinen Männern gefragt, die das Schiff auf den Bildschirmen beobachtet haben, wie es ausgesehen hat. Laut ihrer Beschreibung war es darthanisch. Keine wirklich feindseligen Leute.«
    »Wohl nur, solange man ihnen keine Gelegenheit dazu gibt! Wir haben die Pax angeboten, und trotzdem haben sie gefeuert.«
    »Sie … Na ja, Darthaner handeln oft so. Ihre Kultur macht es ihnen schwer zu glauben, dass ein Waffenstillstand ernst gemeint ist. Hugh hatte wenig Zeit und musste nehmen, was er kriegen konnte. Aus welchem Grund hätte er nach allem, was passiert ist, ihnen auch sagen sollen, dass jemand vielleicht verhandeln will? Er ist auch nur ein Mensch! Er kann doch nicht an alles denken!«
    Flandry ließ die Schultern sinken. »Wohl nicht, Mylady.«
    Ein Windstoß ging durch den Wald. Kathryn wartete eine Weile, ehe sie leise sagte: »Weißt du, du hast mich noch nie mit meinem richtigen Namen angesprochen.«
    Er antwortete leer: »Wie könnte ich? Durch das, was ich getan habe, sind Männer gestorben.«
    »Ach, Dominic!« Die Tränen schossen ihr in die Augen. Er kämpfte gegen die eigenen an.
    Sie fanden sich wieder, wie sie beieinander knieten; er hatte sein Gesicht

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