Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Pronomen wäre in einer Situation wie dieser passend? Einige Kulturen bestehen bei den Einheiten, die eine Entität bilden, auf einer bestimmten Verteilung der Geschlechter; aber für die meisten ist das Geschlecht nicht wichtig, sondern die Spezies und die individuellen Fertigkeiten der Einheiten, und sie bilden Entitäten in denjenigen Kombinationen, die ihnen zu einer gegebenen Zeit als sinnvoll erscheinen. Deshalb nennen wir eine solche Partnerschaft, ob sie komplett ist oder aus nur zwei Einheiten besteht, ›Sieer‹. Und wir verschwenden keine Zeit damit, dieses Wort auch noch beugen zu wollen.«
    Das Krippo hob mit flatternden Flügeln ab. Der Ruka blieb auf dem Noga, doch es war, als wäre ein Licht plötzlich schwächer geworden. Die beiden starrten die Menschen eine Weile an, dann kratzte sich das Ruka, und das Noga begann, Gräser auszurupfen.
    »Zur vollen Intelligenz müssen sie zu dritt sein«, schlussfolgerte Flandry.
    Kathryn nickte. »Die Rukas haben das meiste Großhirn. Auf sich gestellt sind sie etwa so intelligent wie ein Schimpanse. Das ist doch der intelligenteste terranische Menschenähnliche, oder? Der Noga allein ist ziemlich dumm. Ein Dreierwesen aber kann genauso scharf denken wie du oder ich – vielleicht sogar besser, wenn ein Vergleich möglich ist. Wir entwickeln noch immer Tests und Messverfahren, deren Ergebnisse einen Sinn ergeben.« Sie runzelte die Stirn. »Lass deine Leute die Waffen wegstecken. Wir sind hier in guten Händen.«
    Flandry gab ihr nach, ließ seine Männer aber stehen, wo sie waren. Wenn etwas schiefging, wollte er den Weg gesichert haben. Die Verwundeten lagen dort auf ihren Tragen.
    Die andere Partnerschaft hatte sich vom Pflug abgeschnallt. Die Erde donnerte unter den Hufen des Nogas; Krippo und Ruka mussten sich gut festhalten! Kathryn sprach den Didonier an, als Sieer zu ihnen kam; obwohl sie auch bei ihm nichts erreichte, erhielt sie immerhin eine Antwort, die sie dolmetschte: »Ich darf dir Geschickt-mit-Acker vorstellen, der von unserer Spezies weiß, auch wenn keine von Sieers Einheiten Pidgin gelernt hat.«
    Flandry rieb sich das Kinn. (Müsste das nicht Seinihr heißen?, fuhr es ihm durch den Kopf.) Das Kinn war dank seiner letzten Anwendung von Antibartwuchsenzym noch glatt, aber wenigstens hatte er noch seinen Schnurrbart, der immer ein zerzaustes Walrosselement in sein Gesicht brachte. »Ich nehme an«, sagte er, »dass die Indiv … äh, die Einheiten sich gruppieren, um, äh, Entitäten zu bilden, deren natürliche Begabungen optimal auf das abgestimmt sind, was anliegt?«
    »Ja, in den meisten Kulturen, die wir untersucht haben. Geschickt-mit-Acker ist offenbar genau das, was sein Name andeutet, ein geschickter Bauer. In anderen Kombinationen können Sieers Einheiten vielleicht Teil eines herausragenden Jägers, Handwerkers oder Musikers und so weiter sein. Deshalb besteht hier kein Bedarf an einer großen Bevölkerung, um innerhalb einer Kommune ein volles Spektrum von Spezialisten zu haben.«
    »Sagtest du Kommune?«
    »Erscheint doch passender als Gemeinde, oder?«
    »Aber warum weiß dann nicht jeder, was die anderen tun?«
    »Das Lernen scheint ihrer Spezies leichter zu fallen als unsrer, aber augenblicklich erfolgt es auch nicht. Die Gedächtnisspuren müssen verstärkt werden, damit sie nicht verblassen; Fertigkeiten müssen durch Übung entwickelt werden. Und natürlich enthält ein Gehirn nur die Art von Erinnerungen und Fertigkeiten, für die es vorgesehen ist. Zum Beispiel bewahren die Nogas das botanische Wissen, weil sie auch das Essen übernehmen; Rukas, die Hände haben, erinnern das manuelle Tun; Krippos speichern meteorologische und geografische Daten. Natürlich ist es tatsächlich nicht ganz so simpel. Alle Spezies speichern ein wenig Informationen aller Art – glauben wir –, besonders Sprache. Aber ich denke, du verstehst, was ich meine.«
    »Trotzdem …«
    »Ich bin noch nicht fertig, Dominic.« Kathryn strahlte förmlich vor Begeisterung, wie Flandry sie noch nie bei einer Frau gesehen hatte. »Es ist eine Frage der Kultur. Didonische Gesellschaftsformen unterscheiden sich ebenso stark voneinander, wie es auf Terra der Fall war. Bestimmte Kulturen gestatten, dass sich Entitäten wahllos bilden. Infolgedessen lernen die Einheiten weniger von anderen, als sie könnten, weil die konzentrierte Aufmerksamkeit fehlt; das Gefühlsund Geistesleben ist seicht; die Gruppe bleibt auf einem niedrigen, wilden Niveau. Bestimmte andere

Weitere Kostenlose Bücher