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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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und schwatzte auf dem ganzen Weg. »Das ist für mich wie eine Art Heimkehr«, erklärte sie ihren Gefährten. »Ich hatte ganz vergessen, wie aufregend sie ist, die Forschungsarbeit auf Dido, und wie ich sie, ja, wie ich sie geliebt habe.«
    Du bist zu großer Liebe fähig, dachte Flandry. Er erkannte die gefällige Bemerkung als ein Kompliment, das er auch bei jeder anderen Frau angewandt hätte; doch Kathryn zu schmeicheln, davor schreckte er zurück.
    Nachdem sie den Kamm überquert hatten, erhielten sie einen besseren Blick auf die Anhöhe. Sie senkte sich ein Stück ab und hob sich wieder, wobei sie einen Schutz für das Wohnhaus schuf. Künstliche Kanäle, die in ein Flüsschen mündeten, dienten wohl zum Entfernen von Flutwasser. Weiter entfernt überragte ein nackter Berg die Bäume und stach in die Wolken. Von dort drang das Donnern eines großen Wasserfalls heran. Kathryn hob den Arm und deutete dorthin. »Sie nennen dieses Gebiet unter anderem den Donnerstein«, sagte sie. »Bei ihnen haben Plätze eher einen echten Namen als Entitäten.«
    Das Gehöft bestand aus Holzgebäuden mit Grasdächern und einer grobschlächtigen Koppel, die einen Hof einschloss, der gegen die regelmäßigen, Schlamm erzeugenden Regenfälle mit Kopfsteinen gepflastert war. Die meisten Gebäude waren Schuppen und Ställe. Das größte war das Langhaus, das sowohl durch seine kunstvolle Arbeit und geschnitzten Verzierungen beeindruckte als auch durch seine schiere Größe. Flandry schenkte der Koppel zunächst mehr Aufmerksamkeit. Junge aller drei Spezies befanden sich darin zusammen mit je vier Erwachsenen jeder Art. Die Erwachsenen bildeten Paare in unterschiedlichen Kombinationen, zu denen eine unreife dritte Einheit stieß. Andere Junge gingen umher, dösten oder nährten sich. Die Kühe fütterten die Nogakälber – zwei Erwachsene waren Weibchen mit Milch, eines war trocken und eines männlich – und wurden gleichzeitig von struppigen kleinen Rukas und Kripponestlingen angezapft.
    »Ist das eine Schule?«, fragte Flandry.
    »Man könnt es so nennen«, antwortete Kathryn. »Grundlegende Stadien des Lernens und der Entwicklung. Zu wichtig, als dass man sie für uns unterbrechen würde – nicht dass wir eine partielle Entität überhaupt interessieren würden. Während sie wachsen, können sich die Jungen auch untereinander zusammentun, doch am Ende ist es in der Regel so, dass sie in etablierten Entitäten verstorbene Einheiten ersetzen.«
    »Ha! Wenn die Jugend wüsste, wenn das Alter könnte. Die Didonier scheinen das Problem gelöst zu haben.«
    »Und in gewisser Weise haben sie den Tod besiegt. Natürlich wird eine gegebene Persönlichkeit nach mehreren Generationen zu einer völlig neuen geworden sein, und die meisten frühen Erinnerungen sind verloren. Trotzdem, diese Kontinuität … Siehst du, weshalb sie uns so faszinieren?«
    »Allerdings. Ich habe nicht das Temperament für einen Wissenschaftler, aber wenn ich dich so höre, bedaure ich das.«
    Sie musterte ihn ernst. »Auf deine Art, Dominic, bist du genauso sehr Philosoph wie jeder, den ich je kannte.«
    Meine Männer sind eine prächtige Crew, dachte er, und sie haben ein Recht auf meine Loyalität und Führung, aber im Augenblick hätte ich es am liebsten, wenn sie mit ihren großen Schlabberohren zehn Parsec entfernt wären.
    Die Türen und Fensterläden des Hauses standen offen, sodass sein Inneres heller und kühler war, als Flandry erwartet hätte. Der Boden bestand aus feuergehärtetem Lehm, den man mit frischen Zweigen bestreut hatte. Phantastisch geschnitzte Säulen und Balken trugen das Dach. Die Wände waren mit Fellen behängt, grob gewebten Teppichen, Werkzeugen, Waffen und Gegenständen, von denen Kathryn vermutete, sie seien heilig. Eingebaut waren Boxen für Nogas, Sitzstangen für Krippos und Bänke für Rukas. Darüber steckten Fackeln in Haltern, die nachts Licht spendeten. In Gruben brannten Feuer; Abzüge aus über hölzerne Gerüste gespanntem Leder ermöglichten, den Rauch durch Lüftungslöcher hinauszuleiten. Welpen, Kälbchen und Küken, die für die Schule noch zu klein waren, streunten umher wie Schoßtiere, die sie im Grunde auch waren. Einheiten, die zu alt oder krank für die Alltagsarbeit waren, warteten still in der Mitte des Hauses, das nur diesen einen gewaltigen Raum besaß. Abgeschiedenheit war vermutlich ein Gedanke, zu dem die Didonier wahrhaft unfähig waren. Doch welche Vorstellungen hatten sie, die für immer jenseits

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