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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kulturen sind sehr restriktiv, was Beziehungen angeht. Zum Beispiel wird von den Einheiten einer Entität oft verlangt, dass sie exklusiv zueinander gehören, bis dass der Tod sie scheidet – abgesehen von gelegentlichen und vorübergehenden Verbindungen zu Jungen, weil das zur Erziehung notwendig ist. Diese Gesellschaften sind in der Regel weiter entwickelt, kommen aber nirgendwo über die Steinzeit hinaus und sind ästhetisch verarmt. In beiden Fällen schöpfen die Didonier ihr volles Potenzial nicht aus.«
    »Versteh schon«, sagte Flandry gedehnt. »Playboys oder Puritaner.«
    Kathryn stutzte, dann lächelte sie. »Wie du meinst. Allerdings machen die meisten Kulturen – wie die hier eindeutig auch – es richtig. Jede Einheit gehört zu einigen stabilen Entitäten und verteilt ihre Zeit mehr oder weniger gleich auf sie. Auf diese Weise entwickeln die Entitäten echte Persönlichkeiten mit breitem Hintergrund, aber jeder mit maximalem Talent auf Sieers Spezialgebiet. Zusätzlich werden weniger entwickelte Partnerschaften zeitweilig versammelt, wenn Bedarf besteht.«
    Sie blickte in den Himmel. »Ich glaube, Höhlenentdecker wird jetzt gleich für uns geschaffen werden«, sagte sie.
    Zwei Krippos senkten sich im Kreis hinab. Einer von ihnen gehörte anscheinend zu Sangesmeister, der andere zu Höhlenentdecker. Allerdings konnte Flandry sie nicht voneinander unterscheiden. Sangesmeister und Höhlenentdecker hatten offenbar Noga und Ruka gemeinsam.
    Das erste Vogelwesen ließ sich auf die Plattform nieder. Sein Begleiter flog davon, um sich ein anderes Noga zu suchen. Über den Bäumen erschienen noch mehr Krippos, und aus dem Wald und vom Haus her eilten weitere Rukas herbei. Noch eine Minute, und wir haben hier eine richtige Gemeinde … – Verzeihung, eine Kommunenversammlung, dachte Flandry.
    Er wandte sich wieder Kathryn und Höhlenentdecker zu. Zwischen ihnen hatte ein Dialog begonnen. Zunächst verlief er stockend, da beide Beteiligten einige Jahre lang kein Pidgin mehr gehört hatten und die Sprache in dieser Gegend mit dem Idiom, das rings um Port Frederiksen gesprochen wurde, nicht ganz identisch war. Nach einer Weile legte das Gespräch jedoch an Tempo zu.
    Die übrige Kommune gesellte sich hinzu, um zuzusehen, zuzuhören und sich das Gespräch dolmetschen zu lassen – bis auf die, die zum Jagen oder Sammeln fort waren, wie Flandry später erfuhr. Eine Entität trat nah an ihn heran. Der Ruka sprang ab und kam näher, die dicke ›Nabelschnur‹ des Nogas über die Schulter geschlungen. Blaue Finger zupften an Flandrys Kleidung und versuchten, seinen Strahler zur Begutachtung aus der Pistolentasche zu ziehen. Der Terraner wollte dem Wesen die Waffe nicht geben, nicht einmal, wenn sie gesichert war, doch andererseits würde Kathryn eine glatte Weigerung vielleicht missbilligen. Deshalb nahm er seinen selbstgebastelten Rucksack ab und breitete den Inhalt auf dem Boden aus. Damit hielt er die Rukas mehrerer neugieriger Entitäten vollkommen beschäftigt. Als er gesehen hatte, dass sie nichts stahlen oder beschädigten, setzte Flandry sich und ließ seine Gedanken wandern, bis sie sich wieder Kathryn zuwandten, und dort verweilten sie.
    Etwa eine Stunde war vergangen, und der kurze Tag näherte sich dem Ende, als sie ihn zu sich winkte. »Sie freuen sich, uns kennenzulernen, und sind bereit, uns Gastfreundschaft zu gewähren«, sagte sie, »aber sie wissen nicht, ob sie uns über die Berge helfen können. Die Bewohner dort sind gefährlich. Außerdem haben sie im Moment sowohl im Wald als auch auf den Ackern sehr viel zu tun. Gleichzeitig lockt die Kommune gewiss die Bezahlung, die ich versprochen habe, Dinge wie Schusswaffen und anständige Werkzeuge aus Stahl. Sie werden eine Entität bilden, die sie Viele-Gedanken nennen und Sieer über die Frage nachdenken lassen. Währenddessen dürfen wir bleiben.«
    Lieutenant Kapunan war darüber besonders erfreut. Durch seine Medikamente konnte er verhindern, dass sich der Zustand seiner Patienten verschlimmerte, doch die Belastungen der Reise hatten nicht gerade zu ihrer Genesung beigetragen. Wenn er bei ihnen hierbleiben konnte, während die anderen Hilfe holten … Flandry stimmte zu. Auf dem Marsch konnte es weitere Verletzte geben, doch selbst wenn das geschah, war ihre Zahl ohne die zusätzliche Last wahrscheinlich geringer.
    Alles brach zum Haus auf. Die Menschen kamen sich winzig vor neben den wuchtigen Gestalten ringsum: alle bis auf Kathryn. Sie lachte

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