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Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Titel: Flandry 4: Ehrenwerte Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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entgegnete Arghun. »Sein Verstand ist so gebrechlich wie … Hoy, dort!«
    Er zerrte an der Steuerleine. Schnurrend hielt der Negagravschlepper an und hing auf halbem Weg eine lange Steigung hinauf in der Luft. Die Politik war von Arghun abgefallen, und mit dem Eifer eines Jagdhunds wies er auf den Schnee. »Eine Fährte«, zischte er. »Wir verlassen uns jetzt auf unsere Muskelkraft, um näher heranzuschleichen. Die Vögel laufen vor dem Motor davon, sobald sie ihn hören. Sie steigen geradewegs den Hügel hinauf, Orluk Flandry; Bourtai und ich umgehen ihn auf beiden Seiten …«
    Die Altaianer hatten ihre Leinen am Negagrav befestigt und waren auf ihren Skiern geräuschlos davongefahren, ehe Flandry wusste, wie ihm geschah. Als der Terraner zu Boden blickte, entdeckte er große schräge Spuren: ein Paar Sataru. Er folgte der Fährte. Wie zum Teufel ging man eigentlich mit diesen Stöcken um? Während er die Steigung hochwatschelte, stolperte er und stürzte. Mit der Nase stieß er auf einen großen Stein. Er setzte sich auf, schimpfte in achtzehn Sprachen und altmarsianischen Phonoglyphen.
    »Das nennen sie Freizeitspaß?« Wankend erhob er sich. Schnee war unter seine Parkakapuze geraten, begann zu schmelzen und rann ihm nun auf der Suche nach einer wirklich guten Stelle, um wieder zu gefrieren, die Rippen hinunter. »Heiliger geölter Komet«, knurrte Flandry, »ich könnte auch im Everest House bei einer Flasche Champagner sitzen und einer hübschen Mieze etwas über meine Abenteuer vorlügen … Aber nein, ich muss ja hier rauskommen und wirklich welche erleben!«
    Langsam zog er sich den Hügel hinauf, hockte sich auf die Kuppe und spähte durch einen unnötig kalten und dornigen Busch. Keine zweibeinigen Vögel, nur ein steiler Abhang zur Ebene … Moment!
    Das Blut und die zerstückelten Vogelleiber entdeckte er einen Augenblick, bevor die Bestien ihn angriffen.
    Sie schienen sich aus Büschen und Schneewehen zu erheben, als hätte die Erde sie ausgespuckt. Geräuschlos stoben sie näher: ein Dutzend weiße huschende Gestalten so groß wie Polizeihunde. Flandry sah lange, spitze Nasen, aufmerksame schwarze Augen, in die der Hass auf ihn geschrieben stand, hohe Rücken und haarlose Schwänze. Er nahm das Gewehr von der Schulter und feuerte. Die Kugel warf das vorderste Tier auf den Rücken. Es rollte halb den Hügel hinunter, lag dort eine Weile und begann, die Steigung hinaufzukriechen, um weiterzukämpfen.
    Flandry sah das nicht, denn die nächste Bestie drang auf ihn ein. Er erschoss sie aus nächster Nähe. Einer ihrer Kameraden hockte sich nieder und begann, sie zu zerreißen, aber der Rest rannte weiter. Flandry legte auf eine dritte an. Ein schwerer Leib landete zwischen seinen Schultern. Er ging zu Boden und spürte, wie scharfe Zähne seinen Lederparka aufschlitzten.
    Er rollte sich herum, irgendwie, und schützte das Gesicht mit dem Arm. Das Gewehr hatte man ihm entrissen; eine Bestie hielt es ungeschickt in Vorderpfoten, die fast an Hände erinnerten. Flandry griff nach dem Dolch an seinem Gürtel. Zwei Tiere waren auf ihm und bissen mit meißelartigen Zähnen zu. Eines traf er mit einem Tritt genau auf die Nase. Es quietschte, sprang zurück und stürzte sich mit Hilfe zweier Neuankömmlinge wieder in den Kampf.
    Jemand brüllte. Es klang, als käme es aus großer Entfernung, und ging fast in Flandrys Herzschlag unter. Der Terraner trieb seinen Dolch in eine haarige Schulter. Die Bestie zuckte zurück, wand ihm den Griff aus der Hand, und er stand waffenlos da. Nun stürzten sich alle auf ihn, wo er lag. Er kämpfte mit Stiefeln und Knien, Fäusten und Ellbogen in einer Wolke aus aufgewirbeltem Schnee. Ein Tier machte einen Luftsprung und landete genau in seiner Magengrube. Flandry wurde die Luft aus den Lungen gequetscht. Der Arm, mit dem er sein Gesicht schützte, sackte ab, und die Kreatur biss nach seiner Kehle.
    Arghun tauchte hinter ihr auf. Der Altaianer packte das Tier beim Nacken. In seiner freien Hand blitzte Stahl. Mit einem Streich weidete er die Bestie aus und warf sie mit sicherer Bewegung dem Rudel zum Fraß vor. Mehrere stürzten sich auf die noch fauchende Gestalt und begannen zu fressen. Arghun trat eine andere Bestie genau hinters Ohr. Sie brach zusammen, als hätte er sie mit dem Beil gefällt. Eine sprang ihn von hinten an, wollte auf seinen Rücken. Der Altaianer bückte sich, vollführte mit der Hand einen Judogriff, und als die Bestie über seinen Kopf flog, trennte er ihr

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