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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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nie gesagt, was du planst.«
    »Weil ich es nicht weiß«, antwortete er. »Ich wusste, sobald ich hier bin, muss ich nach dem Gehör spielen. Zum Glück erreicht mein Selbstvertrauen in meine Fähigkeit, immer auf den Füßen zu landen, das Ausmaß reinster Eigendünkel, oder würde es zumindest, wenn ich überhaupt irgendwelche Fehler hätte. Wir schlagen uns gar nicht schlecht, Kit. Ich habe ihre Hauptsprache gelernt und dich in ihre Reihen eingeschmuggelt.«
    »Sie trauen mir noch nicht.«
    »Nein. Damit habe ich auch nicht gerechnet … Aber führen wir unser stummes Theaterstück ruhig weiter auf. Ich würde nicht einfach zum Gegner überlaufen, bloß weil du hier bist, Kit; aber wenn ich schwer erschüttert bin, dann büße ich meine Zurückhaltung und meine normale Vorsicht ein. Svantozik wird das hinnehmen.«
    Er zog sie wieder an sich. Sie reagierte gierig. Flandry spürte, wie von seinem Selbst so viel in sein geschundenes Fleisch zurückfloss, dass sein Gehirn Funken schlug, Pläne ersann, hinterfragte, verwarf und neue generierte wie ein Feuerwerk, eine höllische Kirmes.
    Schließlich sagte er, während sie auf seinem Schoß zitterte: »Ich glaube, mir ist was eingefallen. Wir müssen die Karten ausspielen, wie sie fallen, und ein paar Signale verabreden, aber wir werden Folgendes probieren.« Sie erstarrte in seinen Armen. »Was ist denn jetzt los?«
    Leise und bitter fragte sie: »Hast du die ganze Zeit über an die Arbeit gedacht – sogar jetzt?«
    »Nicht nur daran.« Flandry gestattete sich ein kurzes Grinsen. »Oder sagen wir, ich habe meine Arbeit außerordentlich genossen.«
    »Aber trotzdem … Ach, ist egal. Red weiter.« Sie wurde schlaff.
    Flandry runzelte die Stirn, aber er wagte nicht, auf Nebensächlichkeiten einzugehen. »Sag Svantozik oder wer auch immer sich mit dir befasst, dass du dich in meiner Gegenwart reumütig gegeben hast, aber mich tatsächlich inwendig genauso sehr hasst wie auswendig, weil … äh …«
    »Judith!«, fauchte sie.
    Flandry besaß den Anstand zu erröten. »Ich nehme an, das ist ein plausibler Grund, wenigstens in den Augen der Ardazirho.«
    »Oder in menschlichen. Wenn du wüsstest, wie wenig gefehlt hat, und ich hätt’ … Nein. Red weiter.«
    »Nun, sag dem Feind, du hättest mir gestanden, dass du mich in einem Anfall von Eifersucht verraten hast und es jetzt bereust. Und ich, der ich heftig in dich verliebt bin … was ebenfalls höchst glaubhaft ist …« Kit reagierte in keiner Weise auf seine vorhersehbare Schmeichelei. »… Ich habe dir gesagt, dass du womöglich fliehen könntest. Und zwar: Die Ardazirho glauben, dass Ymir hinter ihnen steht. Tatsächlich neigt Ymir aber Terra zu, weil wir friedliebender sind und daher weniger anstrengend. Die Ymiriten sind bereit, uns in kleinen Dingen zu helfen; wir halten diesen Umstand geheim, weil er uns hin und wieder aus einer Notlage rettet. Wenn ich nur ein Erkennungssignal in den Computer eines Raumschiffs programmieren könnte, das ein bestimmtes Wellenmuster enthält, könntest du versuchen, es zu stehlen und damit nach Ogre zu fliehen. Die Ardazirho würden annehmen, dass du zu Waltons Verband durchbrechen willst, und dich in diese Richtung verfolgen. Deshalb könntest du ihnen ausweichen, Ogre erreichen, das Signal senden und um sicheres Geleit an Bord eines Schiffes mit Kraftfeldblase bitten.«
    Kit weitete entsetzt die Augen. »Aber wenn Svantozik das glaubt … und es nicht stimmt …«
    »Um das zu erfahren, muss er es aber ausprobieren, oder?«, entgegnete Flandry vergnügt. »Wenn ich lüge, ist es nicht deine Schuld. Tatsächlich, wenn du ihm brühwarm beichtest, was für dich eine Fluchtchance sein könnte, überzeugst du ihn davon, dass du eine treue Kollaborateurin bist.«
    »Aber … Nein, Dominic. Das … Ich wage es nicht …«
    »Jetzt komm mir nicht so, Kit. Du bist die Eine unter zehn hoch zehn Mädchen, und es gibt nichts, was du nicht wagst.«
    Sie begann zu weinen.
    Als sie fort war, verbrachte Flandry eine erheblich weniger vergnügliche Zeit mit Warten. Noch immer konnte er nur raten, wie der Feind reagierte: Ein erfahrener Mensch hätte sich wahrscheinlich nicht täuschen lassen, und Svantoziks Unwissen, was die menschliche Psyche anging, war vielleicht gar nicht so groß, wie Flandry hoffte. Der Terraner fluchte und versuchte zu schlafen. Grau lasteten die Anstrengungen der letzten Tage auf ihm.
    Als seine Zellentür sich öffnete, sprang er auf. Seine Schreckhaftigkeit

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