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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Ihrem wagemutigen Einsatz gratulieren.« Svantoziks Lächeln wirkte durchaus beunruhigend, doch seine Freundlichkeit war offenbar ungekünstelt. »Wir haben nach Ihrem Raumfahrzeug gesucht, aber es muss vom Planeten geflohen sein.«
    »Danke«, sagte Flandry recht aufrichtig. »Ich hatte schon befürchtet, Sie könnten rechtzeitig hinkommen und es sprengen.« Er neigte den Kopf zur Seite. »Als Gegenleistung … Sehen Sie, mein Freund [wörtlich: der in meinem toten Winkel kauert], wenn sie mit meiner Spezies zu tun haben, sind Sie in der Regel gut beraten, wenn Sie uns zermürben. Sie hätten behaupten sollen, Sie hätten mein Schnellboot erwischt, ehe es entkommen konnte, und notfalls falsche Beweise fabrizieren, um mich zu überzeugen. Dadurch hätten Sie den Boden bereitet, mich Ihrem Willen zu unterwerfen.«
    »Ach, wirklich?« Svantozik stellte die Ohren auf. »Nun, beim Schwarzen Volk hätte so etwas genau die entgegengesetzte Wirkung. Bei guten Neuigkeiten entspannen wir uns, werden dankbar und dem Boten zugeneigt. Schlechte Kunde weckt unseren Trotz.«
    »Nun, selbstverständlich ist es nicht ganz so einfach«, räumte Flandry ein. »Um den Widerstand eines Menschen zu brechen, bedrängt man ihn für längere Zeit, dann bricht man das Verfahren ab und spricht freundlich zu ihm … oder noch besser, man lässt es von jemand anderem tun.«
    »Aha.« Svantozik senkte die Lider über seine kalten Augen. »Ist es nicht unklug, wenn Sie mir das sagen – falls es denn wahr sein sollte?«
    »Das ist Lehrbuchwissen«, entgegnete Flandry, »und das wird Ihnen die Spezies, von der Sie so viel über das Terranische Imperium gelernt haben, auch bestätigen. Ich offenbare Ihnen kein Geheimnis. Aber wie Sie bestimmt wissen, ist Lehrbuchwissen nur von geringem Wert, sobald es um praktische Dinge geht. Man hat es immer mit den subtilen Eigenheiten des Individuums zu tun, die allem ausweichen außer direkter Intuition, welche auf breiter, enger Erfahrung beruht. Und Sie als Nichtmensch können unmöglich solche Erfahrungen mit Menschen besitzen.«
    »Wie wahr.« Der lange Kopf nickte. »Ich erinnere mich jetzt sogar, über diese menschliche Eigenart, die Sie erwähnen, gelesen zu haben … aber es gab noch so viel mehr zu lernen vor der Großen Jagd, auf der wir nun sind, dass ich es aus dem Gedächtnis verloren habe. Also locken Sie mich mit einer Tatsache, die ich nutzen könnte – wenn ich auf Ihrer Seite stehen würde!« Ein plötzliches tiefes Lachen entlud sich aus der Kehle hinter der Halskrause. »Ich mag Sie, Captain. Die Himmelshöhle soll mich verschlingen, wenn ich lüge!«
    Flandry erwiderte das Lächeln. »Wir könnten schon Spaß haben. Aber was haben Sie jetzt mit mir vor?«
    »Ich will erfahren, was ich kann. Zum Beispiel, ob Sie etwas mit dem nicht lange zurückliegenden Mord an vier unserer Krieger in Garth und der Entführung eines fünften zu tun hatten. Die Informantin, die uns zu Ihnen geführt hat, konnte sich bislang durch hysterische Anfälle – seien sie echt oder vorgetäuscht – einer eingehenden Befragung entziehen. Da der gefangengenommene Ardazirho ein Klansherr war und infolgedessen wichtige Kenntnisse besaß, vermute ich stark, dass Sie die Hand im Spiel hatten.«
    »Ich schwöre beim Goldenen Esel des Apuleius, dass ich nicht daran beteiligt war.«
    »Was ist das?«
    »Eines unserer heiligsten Bücher.«
    »Die Mächtigen jagen nur bei Nacht«, erwiderte Svantozik. »Mit anderen Worten, Schwüre sind billig. Ich persönlich wünsche nicht, Sie unangemessen zu verletzen, denn ich stehe dem Nutzen der Folter sowieso skeptisch gegenüber. Und ich weiß, dass Offiziere wie Sie gegen sogenannte Wahrheitsseren immunisiert sind. Daher wäre eine Rekonditionierung erforderlich: ein langwieriger, mühseliger Prozess, und die Antworten wären, wenn Sie endlich welche gäben, längst gegenstandslos, und Sie hätten für uns – oder für Sie selbst – nur noch geringen Wert.« Er zuckte auf menschliche Art mit den Schultern. »Aber ich werde in Kürze nach Ardazir zurückkehren, um Bericht zu erstatten und woanders eingesetzt zu werden. Ich weiß, wer mein Nachfolger sein wird: ein Offizier, der sehr begierig darauf ist, einige Techniken auszuprobieren, von denen uns versichert wurde, sie seien bei Terranern wirksam. Ich empfehle Ihnen, kooperieren Sie lieber mit mir.«
    Svantozik muss einer ihrer besten Außenagenten sein, dachte Flandry, und ihm wurde kalt. Auf Vixen hat er die grundlegende

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