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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Geheimdienstarbeit geleistet. Jetzt, wo Vixen fest in der Hand Ardazirs ist, soll er auf dem nächsten terranischen Planeten, der überfallen wird, die gleiche Arbeit wieder tun. Und zwar schon bald!
    Flandry sackte in sich zusammen. »Also schön«, sagte er dumpf. »Ich habe Temulak gefangengenommen.«
    »Ha!« Svantozik kauerte sich auf allen vieren auf seiner Empore. Am Rückgrat stand sein Fell aufgerichtet, und die eisenfarbenen Augen brannten. »Wo ist er jetzt?«
    »Das weiß ich nicht. Aus Vorsicht ließ ich ihn wegschaffen, und ich habe nicht gefragt, wohin man ihn bringt.«
    »Das war klug.« Svantozik entspannte sich. »Was haben Sie aus ihm herausbekommen?«
    »Nichts. Er ist nicht zusammengebrochen.«
    Svantozik musterte Flandry. »Das bezweifle ich«, sagte er. »Nicht dass ich Temulak verachtete – er ist ein tapferer Krieger –, aber Sie sind ein außerordentliches Exemplar einer Spezies, die älter und gelehrter ist als die meine. Es wäre eigenartig, wenn es Ihnen nicht …«
    Flandry setzte sich kerzengerade auf. Sein raues Lachen unterbrach Svantozik. »Außerordentlich?«, rief er bitter. »Wahrscheinlich … außerordentlich blöd, dass ich mich fangen lasse wie ein Welpe.«
    »›Kein Boden ist frei von möglichen Fallen‹«, murmelte Svantozik. Er brütete eine Weile. Schließlich fragte er: »Wieso hat dieses Weibchen Sie verraten? Sie kam in die Kommandantur, erklärte, Sie seien ein terranischer Agent, und führte unsere Krieger zu Ihrem Treffpunkt. Was hat sie zu gewinnen?«
    »Das weiß ich nicht«, ächzte Flandry. »Welchen Unterschied macht das aus? Sie ist jetzt ganz die Ihre, das wissen Sie. Dass sie Ihnen einmal geholfen hat, verleiht Ihnen die Macht, sie zu weiteren Hilfeleistungen zu zwingen – es sei denn, Sie denunzieren sie bei ihren eigenen Leuten.« Svantozik nickte grinsend. »Welche Rolle spielen da ihre persönlichen Beweggründe?« Der Terraner ließ sich zurücksinken und zupfte an dem Stroh, auf dem er saß.
    »Es interessiert mich einfach«, sagte Svantozik. »Vielleicht funktioniert das gleiche Muster bei anderen Menschen wieder.«
    »Nein.« Flandry schüttelte betäubt den Kopf. »Diese Sache war persönlich: Ich nehme an, sie denkt, ich hätte sie zuerst betrogen … Aber weshalb erzähle ich Ihnen das eigentlich?«
    »Ich bin unterrichtet, dass Terraner oft starke Gefühle gegenüber Angehörigen des anderen Geschlechts hegen«, erwiderte Svantozik. »Mir wurde gesagt, diese Gefühle trieben Sie gelegentlich zu sinnlosen Verzweiflungstaten.«
    Flandry fuhr sich müde mit der Hand über die Stirn. »Lassen Sie es einfach«, brummte er. »Seien Sie nur nett zu ihr. Das können Sie doch, oder?«
    »Tatsächlich …« Svantozik verstummte. Einen Augenblick lang saß er reglos da und starrte in die Leere.
    »Große ungeborene Planeten!«, wisperte er.
    »Was ist?« Flandry blickte nicht auf.
    »Egal«, sagte Svantozik hastig. »Ah … gehe ich recht in der Annahme, dass auf Ihrer Seite eine entsprechende Zuneigung besteht?«
    Flandry setzte sich auf und brüllte: »Das geht Sie nichts an! Ich will nichts mehr davon hören! Fragen Sie mich, was Sie wollen, aber halten Sie Ihre dreckige Schnauze aus meinem Privatleben raus!«
    »Aha«, hauchte Svantozik. »Ja-a-a-a … Gut, dann sprechen wir über etwas anderes.«
    Eine ganze Weile lang bearbeitete er Flandry, allerdings nicht ganz so rücksichtslos, wie der Terraner sich Temulak gegenüber gezeigt hatte. Tatsächlich offenbarte der Ardazirho sogar eine ritterliche Ader: Er bewies Respekt, Mitgefühl und sogar eine beißende Abart von Sympathie für den Mann, dessen Seele er jagte. Ein oder zwei Mal gelang es Flandry, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken – kurz redeten sie über alkoholische Getränke und Reittiere, und sie tauschten unanständige Witze aus, die einander in beiden Kulturen ähnelten.
    Dennoch war Svantozik auf der Jagd und bereitete Flandry einige schwere Stunden.
    Am Ende führte man den Terraner ab. Er war zu müde, um noch viel wahrzunehmen, doch man schien absichtlich Umwege zu gehen. Am Ende stieß man ihn in einen Raum, der Svantoziks Büro nicht unähnlich war, nur dass er für Menschen möbliert und beleuchtet war. Die Tür schlug hinter ihm zu.
    Vor ihm stand Kit und wartete.

 
XIII
     
    Im ersten Moment dachte er, sie würde aufschreien. Dann schloss sie rasch die Augen. Als Kit sie wieder aufschlug, blieben sie trocken, als hätte sie all ihre Tränen verbraucht. Sie trat einen

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