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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Eisenhütte bringen sollte. Klein wie Ameisen auf die Entfernung krochen Männer umher und bewegten das Gestein von Hand. Flandry besaß kein Fernglas, aber er wusste sehr gut, wie mager diese Männer waren, wie oft sie den Halt verloren und von einer Klippe stürzten und wie viele Aufseher mit Schockstäben zwischen ihnen umherstreiften. Aber noch immer raste das Sonnenlicht weiter nach unten, trennte den Nebel auf wie eine Feuerlanze, bis es den Talboden unter dem Berg berührte. Unfassbar grün war dieses Tal, ein grünes Feuer mit Streifen aus Nebel und Bächen vor dem nackten roten und schwarzen Fels, der es umgab. Dort unten, wusste Flandry, lagen Reisplantagen, wo die Frauen und Kinder der Bauarbeiter sich im Schlamm bückten, wie Frauen und Kinder es seit der Steinzeit getan hatten. Und trotzdem wurde es einmal, einige wenige Generationen lang, nicht so gemacht.
    Er sagte: »Die Handarbeit von Analphabeten ist dank eures wunderbaren Gesellschaftssystems so billig, dass ihr aus dem Maschinenzeitalter herausrutscht. Wenn man euch noch ein paar Jahrhunderte euch selbst überlässt, treibt ihr eure Flöße mit Ruderkraft an und lasst eure Wagen von Tieren ziehen.«
    »Bis dahin schlafen du und ich fest in unseren Gräbern, Dominic«, sagte Luang. »Komm, suchen wir uns ein Teehaus und essen etwas.«
    »In einer Gesellschaft, die lesen und schreiben kann«, fuhr Flandry unbeirrt fort, »arbeiten Maschinen billiger. Und schneller. Wenn Unan Besar sich dem Universum öffnet, wäre Knochenarbeit, wie sie diese armen Teufel leisten müssen, binnen eines Lebensalters unrentabel.«
    Luang stampfte mit dem Fuß auf und herrschte ihn an: »Ich sage doch, sie sind mir egal!«
    »Bitte wirf mir keine Uneigennützigkeit vor – alles, nur das nicht. Ich möchte lediglich nach Hause. Das ist nicht mein Volk und nicht meine Art zu leben … Gütiger Gott, ich werde nie erfahren, wer dieses Jahr die Meteorballmeisterschaft gewonnen hat!« Flandry sah sie verschmitzt an. »Weißt du, du fändest einen Abstecher zu weiter entwickelten Planeten sehr interessant. Und profitabel. Ist dir klar, wie neu du für hundert abgestumpfte terranische Adlige wärest, von denen sich jeder ganz Unan Besar kaufen könnte, als wäre es ein Jo-Jo?«
    Kurz leuchteten ihre Augen auf. Dann lachte sie und schüttelte den Kopf. »O nein, Dominic! Ich sehe den Haken und beiße nicht auf deinen Köder. Vergiss nicht, von diesem Planeten kommst du nicht weg.«
    »Na, na. Mein eigenes Raumschiff liegt wahrscheinlich noch immer im Hafen, dazu etliche, die aus der Pionierzeit übrig sind, und dazu kommen die beteigeuzischen Gelegenheitsgäste. Ein Überfall auf den Raumhafen – oder noch eleganter, der Diebstahl eines Schiffes …«
    »Und wie lange würde es dauern, bis du mit einer Ladung Kapseln zurückkommst?«
    Flandry antwortete nicht darauf. Sie hatten dieses Streitgespräch schon früher geführt. Luang fuhr fort, Rauchwölkchen ausstoßend wie ein schlanker Drachen: »Du hast mir gesagt, es könnte mehrere Tage dauern, um Spica zu erreichen. Dort müsstest du dann bei einer wichtigen Persönlichkeit Gehör finden, die unsere Welt untersuchen und sich vergewissern müsste, dass du die Wahrheit sprichst, nach Spica zurückkehren, und ihren Vorgesetzten berichten, die lange beraten werden, ehe sie das Vorhaben genehmigen. Und du hast zugegeben, dass es Zeit kosten wird, viele Tage vielleicht, um herauszufinden, was genau das Antitoxin ist und wie man es duplizieren kann. Dann muss es in Mengen produziert, in Schiffe geladen und hierher gebracht werden, und … Ach, bei allen heulenden Höllen, was meinst du denn, du Idiot, was die Bioaufsicht in der Zwischenzeit unternimmt? Man wird die Fermenter in dem Augenblick zerstören, in dem man weiß, dass du entkommen bist. Einen erwähnenswerten Vorrat gibt es nicht. Niemand hier könnte hoffen, länger als hundert unserer Tage zu überleben, es sei denn, er verbarrikadiert sich in einer Apotheke. Deine tollen Spicaner fänden einen Planeten voller Gerippe vor!«
    »Du könntest mit mir fliehen«, sagte Flandry, hauptsächlich um zu prüfen, wie sie reagierte.
    Und Luang reagierte, wie er gehofft hatte: »Mir ist es egal, was aus den ganzen dummen Leuten wird, aber ich werde mich nicht an ihrer Ermordung beteiligen!«
    »Das verstehe ich ja alles«, sagte Flandry rasch. »Wir haben schon oft genug über dieses Thema geredet. Aber verstehst du nicht, Luang, ich habe nur in ganz allgemeinen Begriffen

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