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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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strahlte der Abendstern auf. Ein leiser, kalter Wind pfiff über die Aschenhänge und trieb die ersten Wolkenfahnen vor sich her.
    Flandry stand auf und entspannte mit einem gewaltigen Gähnen die verkrampften Muskeln. »Wir gehen zu meiner Unterkunft«, schlug er vor. Djuanda, der das Trinken nicht gewöhnt war, bedachte ihn mit einem verschwommenen Blick. Flandry lachte und warf dem Jungen seinen Mantel zu. »Hier, zieh das lieber an. Du siehst aus, als könntest du es vertragen, mal die ganze Nacht durchzuschlafen. Nach Sonnenaufgang reden wir weiter.«
    Dem Terraner erschien es als gute Methode, Djuanda aus dem Weg zu schaffen, während er seine Situation überdachte, was Luang anging. ( Und Kemul. Dessen gewaltige Würgerhände man nie aus den Augen lassen sollte.) Der Alkohol glühte in Flandrys Adern, aber seine neu gewonnene Zuversicht war auch logisch zu rechtfertigen. Wenn Luang sich tatsächlich entschlossen hatte, ihn fortan zu verabscheuen – oder wenn sie allzu halsstarrig blieb, was einen Fluchtversuch anging –, bot Djuanda einen perfekten Einstieg nach Ranau. Die Hinweise, die er Flandry geliefert hatte, deuteten ganz darauf hin, dass Ranau nützlich sein konnte. Vielleicht sogar sehr nützlich.
    Unterhalb der Stützmauer, wo die Schatten bereits die Hänge verschlungen hatten, erwachten flackernd Laternen zum Leben. Doch Nebel stieg auf, der die kleinen, verstreuten Sterne verschleierte und schließlich erstickte. Flandry führte einen leicht schwankenden und singenden Djuanda den steilen Weg zur Herberge der Neun Schlangen hinauf. Nachdem er die letzte Leiter bewältigt und die Terrasse überquert hatte, folgte er der Fumarole zu seiner Tür. Sie hatte ein uraltes Modell von Schloss; er musste seinen Schlüssel suchen … nein, Moment, sie war überhaupt nicht abgeschlossen, also waren seine Gefährten dort und warteten auf seine Rückkehr … Nach einem Sekundenbruchteil des Zögerns öffnete Flandry die Tür und trat hindurch.
    Zwei Männer in grünen Kilts packten ihn bei den Armen. An der Wand gegenüber der Tür sah Flandry ein Dutzend weitere. Kemul und Luang saßen mit gefesselten Handgelenken am Boden. Flandry erhaschte einen Blick auf das Gesicht des Mädchens, als sie ihm den Kopf zuwandte. »Hau ab!«, hörte er sie schreien. Ein Korpsmann schlug ihr mit dem Stock gegen die Schläfe. Sie sackte in Kemuls Schoß zusammen. Der Straßenräuber brüllte auf.
    An der Wand lehnte auch Nias Warouw. Lächelnd rauchte er eine exoplanetarische Zigarette.
    Flandry hatte kaum auf die Männer geachtet, die sich ihm von beiden Seiten näherten; er reagierte zu schnell, als dass er vorher noch nachdenken konnte. Er wirbelte auf dem Absatz herum und stieß dem einen Mann, der ihn festhalten wollte, die steifen Finger in die Kehle. Man konnte sich dabei leicht die Hand brechen, es sei denn, man traf den Feind in einem Vektor, der genau senkrecht zur Haut stand. Flandry riss ihm die Kehle auf und zertrennte die Luftröhre.
    Der andere Korpsmann sprang ihm auf den Rücken und schloss die Arme um den Hals des Terraners. Flandry hatte bereits den Kopf gesenkt und schützte mit dem Kinn den Kehlkopf. Er ließ sich aus der Umklammerung herausfallen und rollte sich herum.
    Der Korpsmann wich zur Tür zurück. Sein Messer funkelte. Der Rest von Warouws Trupp näherte sich mit blankgezogenen Klingen.
    Flandry sprang auf, griff in sein Hemd und riss die erbeutete Pistole heraus.
    Mit Warnungen verschwendete er keinen Atem. Nicht, wenn aus jeder Pachtung Messer und Schlagstöcke geflogen kommen konnten. Er schoss.
    Viermal knallte es. Vier Männer brachen zusammen. Die anderen wichen zurück. Flandry spähte durch stinkenden Korditrauch. Wo war ihr Anführer jetzt …? Warouw streckte hinter einem der grobbehauenen Pfeiler, von denen die Decke gestützt wurde, den Kopf hervor. Er lächelte noch immer. Flandry schoss und verfehlte ihn. Warouw schob die rechte Hand vor. Sie hielt einen modernen beteigeuzischen Strahler.
    Flandry gab sich nicht mit Heldentaten ab. Er traf auch keine bewusste Entscheidung. Seine Chance, Warouw mit seiner plumpen Waffe zu treffen, war vernachlässigbar gering. Ein einziger weitgefächerter Strahlschuss auf niedriger Energiestufe konnte ihn gar nicht verfehlen. Dann hätte er sich brüllend auf dem Fußboden gewälzt, und Warouw hätte seinen verbrühten Gefangenen später, falls er sich die Mühe machen wollte, in ein Krankenhaus schaffen können.
    Der Korpsmann neben der Tür lag mit

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