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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Solche Beleuchtung war allerdings am nächsten Baum besser zu sehen, in dessen dunkler Masse Hunderte von Laternen funkelten wie Glühwürmchen. Dahinter lag die Nacht.
    Luang trat näher an ihn heran. Er spürte ihre Schulter als seidige Berührung an seinem Arm. »Gib mir eine Zigarette, ja?«, bat sie. »Ich hab nichts mehr.«
    »Fürchte, mir geht’s genauso.«
    »Verdammt!«, fluchte sie mürrisch.
    »Brauchst du so dringend eine?«
    »Ja. Ich mag es hier nicht.«
    »Ich finde es angenehm.«
    »Zu viel Himmel. Nicht genug Menschen. Keiner davon meine Art von Menschen. Ihr Götter! Warum habe ich Kemul nur je gesagt, er soll dich abfangen?«
    »Reue?«
    »Oh … nein … Wohl nicht. In gewisser Weise. Dominic …« Sie packte seine Hand. Ihre Finger waren kalt. Er wünschte, er könnte trotz der Dunkelheit ihr Gesicht sehen. »Dominic, hast du überhaupt irgendeinen Plan? Irgendwelche Hoffnung?«
    »Um ehrlich zu sein«, sagte er, »ja.«
    »Du musst verrückt sein. Wir können nicht gegen einen ganzen Planeten kämpfen. Nicht einmal, wenn diese Affenleute uns helfen. Ich kenne eine Stadt auf der anderen Hemisphäre – oder sogar das gute alte Sumpfstadt; ich könnte dich dort für immer verstecken, ich schwöre, das könnte ich …«
    »Nein«, unterbrach er sie. »Nett gemeint, Kleines, aber ich mache mit meinen Plänen weiter. Wir werden dich aber nicht brauchen; deshalb kannst du gern aufbrechen.«
    Angst färbte zum ersten Mal, seit er sie kennengelernt hatte, ihre Stimme: »Ich will nicht an der Krankheit sterben.«
    »Das wirst du auch nicht. Ich komme sauber von hier weg, ohne dass jemand Lunte riecht …«
    »Unmöglich! Jedes Raumschiff auf diesem Planeten wird bewacht!«
    »… oder ich gerate wieder in Gefangenschaft. Oder ich werde, was wahrscheinlicher ist, getötet. Ich würde es, glaube ich, vorziehen. Aber wie auch immer, Luang, du hast das Deinige getan, und es gibt keinen Grund, weshalb du weitere Risiken eingehen solltest. Ich spreche mit Tembesi. Du kannst morgen schon mit dem Flugwagen aufbrechen.«
    »Und dich verlassen?«
    »Äh …«
    »Nein«, sagte sie.
    Schweigend standen sie eine Weile beieinander. Der Baum rauschte.
    Schließlich fragte sie: »Musst du wirklich schon morgen anfangen, Dominic?«
    »Zumindest bald«, antwortete er. »Allzu viel Zeit darf ich Warouw nicht lassen. Er ist fast so intelligent wie ich.«
    »Aber morgen?«, beharrte sie.
    »Nun … nein. Nein, ich denke, ein, zwei Tage kann es schon warten. Wieso?«
    »Dann warte. Sag Tembesi, du müsstest noch die Einzelheiten deines Planes ausarbeiten. Aber nicht mit ihm. Lass uns allein hier oben bleiben. Dieser erbärmliche Planet kann noch ein paar Stunden auf seine Befreiung warten, stimmt’s? Schließlich hat er nicht mal eine Vorstellung davon, was er mit der Freiheit anstellen soll!«
    »Ich denke schon.«
    Flandry wagte nicht, allzu ungeduldig zu sein, sonst würde er nie den Mut aufbringen, das letzte Risiko einzugehen. Doch er konnte nicht anders, er musste Luang zustimmen. Noch ein kurzer Tag und eine kurze Nacht? Wieso nicht? Hatte ein Mann nicht das Recht, ein paar von den kümmerlich wenigen Stunden, die ihm beschieden waren, für sich zu nutzen?

 
XIV
     
    Neben anderen Maßnahmen hatte Nias Warouw sämtliche Apotheken still alarmiert und angeordnet, nach einem Flüchtigen der und der Beschreibung Ausschau zu halten und (durch wohlbemessenes Ausfragen der Kundschaft) auf alle Gerüchte über ihn zu horchen. Obwohl eine erhebliche Belohnung ausgesetzt worden war, machte sich der Polizeichef keinerlei Hoffnungen, seinen Vogel mit einer solch elementaren Methode ins Netz zu bekommen.
    So konnte er es nicht recht glauben, als er den persönlichen Anruf erhielt. »Bist du sicher?«
    »Jawohl, Tuan, ganz sicher«, antwortete der junge Mann auf dem Schirm des Visifons. Er hatte sich durch per Funksteuerung abgetastete Fingerabdrücke und eine Kodenummer wie auch durch seinen Namen identifiziert; in der Vergangenheit hatten Räuberbanden, die an Antitoxin für den Schwarzmarkt kommen wollten, manchmal falsche Apotheker benutzt. Hierbei aber handelte es sich eindeutig um Siak, stationiert in Ranau. »Er ist bei unserer Gemeinschaft. So isoliert wie wir sind, kennen die normalen Leute ihn nur als einen Gast von der anderen Seite des Meeres. Deshalb kann er völlig frei umherlaufen.«
    »Wie traf er ein, weißt du das?«, fragte Warouw in bewusst beiläufigem Tonfall.
    »Jawohl, Tuan, man hat es mir gesagt. Er hat

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