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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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reden!«
    »Madame Cepheids Go-Brett hat eine Kantenlänge von zwanzig Metern«, sagte Flandry, »und die Steine sind lebendige Mädchen. Im Verlauf des Spiels … Klingelt es schon bei Ihnen, Sergeant? Ich war auch da, als Zuschauer, und ich bin sicher, Ihre Frau wäre entzückt zu hören, dass Sie noch immer zu wahrhaft epischen …«
    »Gehen Sie schon, Sie … Sie Erpresser!«, rief Parkinson mit erstickter Stimme. Er schluckte und fügte hinzu: »Sir.«
    Captain Flandry grinste, tätschelte dem Sergeant den Helm, steckte ihm die Waffe wieder ins Holster und betrat rasch das Gebäude.
    Im Gegensatz zu den meisten Admirälen saß in Fenross’ Vorzimmer keine hübsche Empfangsdame. Eine Roboterstimme fragte den Neuankömmling nach seinem Anliegen. »Heldentum«, versetzte Flandry höflich. Der Roboter entgegnete, Admiral Fenross sei mit einer höchst beunruhigenden neuen Entwicklung beschäftigt. Flandry erwiderte, ihm gehe es genauso, und erhielt Einlass.
    Mit hohlen Wangen und erschütterter Miene blickte Fenross ihn über den Schreibtisch hinweg an. Seine Augen waren allerdings nicht zu blutunterlaufen, um einen Anklang von Hass vermissen zu lassen. »Oho«, sagte er. »Sie nun, Captain, was unterbricht Ihr kleines Tête-à-tête mit Ihren merseianischen Freunden?«
    Flandry setzte sich und zog eine Zigarette hervor. Dass Fenross ihn beschatten ließ, überraschte ihn nicht, war aber dennoch ärgerlich. Wie zum Teufel ist diese Fehde nur losgegangen?, fragte er sich. Kommt es nur daher, dass ich ihm dieses Mädchen … wie hieß sie überhaupt? Marjorie? Margaret? … dass ich sie ihm ein einziges Mal ausgespannt habe, als wir zusammen Raumkadetten waren? Meine Güte, das war doch nur ein Scherz. Trotz allem, wozu Bioskulp fähig ist, sah sie nicht einmal besonders gut aus.
    »Ich habe Neuigkeiten, die für jedes Kom zu heiß sind«, erklärte Flandry. »Ich bin gerade …«
    »Auf Heimaturlaub«, herrschte Fenross ihn an. »Sie haben hier keinerlei Aufgaben.«
    »Was? Hören Sie, es war Aycharaych! Persönlich! Auf dem Kristallmond!«
    In Fenross’ Wange zuckte ein Muskel. »Ich habe keine Zeit für inoffizielle Berichte«, sagte er. »Jenseits von Aldebaran bricht gerade die Hölle los. Wenn Sie glauben, auf etwas Brillantes gestoßen zu sein, dann reichen Sie es auf dem üblichen Dienstweg ein.«
    »Aber … um Gottes willen!« Flandry sprang auf. »Admiral Fenross, Sir, wie immer ich Herrn Admiral anreden soll, Aycharaych verlässt innerhalb der nächsten Stunden das Solare System. Per Kurierboot. Im ymiritischen Hoheitsraum können wir ihn nicht schnappen, aber wenn wir ihm den Weg systemauswärts verlegen … Er ist raffiniert. Der Überfall gelingt vielleicht nicht, aber beim kleinen grünen Schweinchen, wenn wir Aycharaych in die Hände bekämen, wäre das mehr wert als die Vernichtung einer kompletten merseianischen Flotte!«
    Fenross streckte eine Hand aus, die leicht zitterte, nahm eine kleine Tablettenschachtel und schüttelte eine Pille heraus. »Habe seit vierzig Stunden nicht mehr geschlafen«, brummte er. »Und Sie schippern in dieser Jacht davon … Ich kann davon nicht Kenntnis nehmen, Captain. Nicht unter den gegebenen Umständen.« Er sah wieder hoch. Seine Augen glitzerten verschlagen. »Wenn Sie natürlich Ihren Urlaub streichen wollen …«
    Flandry stand einen Augenblick lang einfach nur da und starrte den Schreibtischtäter an, der ihn hasste. Die Erinnerung kehrte wieder zurück: Nachdem ich mit ihr Schluss gemacht hatte, richtig, da ist die Kleine ein bisschen wild geworden. Sie starb bei einem Unfall auf Venus, nicht wahr … eine betrunkene Gruppe, die die Säge überfliegen wollte … Ja, ich glaube, ich habe davon gehört. Und Fenross hat seither nie wieder eine Frau angesehen.
    Er seufzte. »Sir, ich melde mich zum Dienst.«
    Fenross nickte. »Berichten Sie dem Roboter, ehe Sie gehen. Ich habe Arbeit für Sie.«
    »Aber Aycharaych …«
    »Um den kümmern wir uns schon. Ich habe einen passenderen Einsatz für Sie im Sinn.« Grinsend schluckte Fenross seine Tablette und spülte sie mit einem Becher Wasser aus dem Schreibtischspender hinunter. »Schließlich sollte ein verwegener Außenagent auch etwas Verwegenes tun, finden Sie nicht auch?«
    Oder liegt es nur daran, dass er zwar mehr Sterne auf der Schulter hat, aber ich mehr Spaß?, wunderte sich Flandry. Wer weiß? Weiß er’s? Er setzte sich wieder und mimte den Unbeteiligten.
    Fenross trommelte auf die Tischplatte und

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