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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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»Nachschublinien. Nach der Eroberung Vixens müsste der Feind seine Besatzungskräfte versorgen, bis sie sich vom Planeten ernähren können. Nein, ihre Heimat liegt irgendwo innerhalb des imperialen Hoheitsraums, ganz gewiss im gleichen Quadranten. Der nur eine Million Sterne enthält! Sagen wir grob, es gibt einhunderttausend Möglichkeiten, von denen einige nicht einmal im Sternenkatalog stehen. Wie viele Jahre würden wie viele Schiffe brauchen, um einhunderttausend Sonnensysteme zu überprüfen?«
    »Tja. Und was würde bis dahin geschehen?«
    »Was ist denn bisher passiert?«
    »Die Vixener wehren sich. Auf ihrem Planeten besteht eine kleine Flottenbasis, die im Moment zwar unbemannt ist, aber in der Zivilbevölkerung gibt es genügend Leute, die wissen, wie man ihr Arsenal einsetzt. Sie haben natürlich Kurierboote abgesetzt, und die Aldebaran-Station schickte zur Hilfe, was sie entbehren konnte, so wenig es auch war. Laut den letzten Meldungen wird Vixen belagert. Wir stellen einen Kampfverband dorthin ab, aber bis er dort ist, vergeht noch Zeit. Diese erbärmliche Affäre um Syrax bindet uns die Hände. Den Meldungen zufolge besitzt der Feind über Vixen keine überwältigende Stärke; wir könnten genug Schiffe schicken, um sie in Mesonen zu zerschießen. Aber wenn wir so viele Einheiten von Syrax abziehen, gräbt sich Merseia in dem Sternhaufen ein, ehe sie wieder dort sind.«
    »Besteht ein Zusammenhang?«, fragte Flandry.
    »Wer weiß? Ich habe allerdings eine Idee, und Ihr Auftrag ist es, sie zu verfolgen.« Fenross beugte sich über den Schreibtisch. Seine eingesunkenen Augen sahen Flandry zwingend an. »Wir sind allzu gern bereit, an Merseia zu denken, sobald irgendetwas schiefläuft«, sagte er düster. »Aber andererseits leben sie weit entfernt. Eine andere fremde Macht sitzt gleich nebenan … und ist mit Merseia genauso dicht verflochten wie mit uns.«
    »Sie meinen Ymir?« Flandry schnaubte. »Na, kommen Sie, liebster Chef, jetzt geht die Xenophobie aber mit sich durch.«
    »Überlegen Sie doch«, sagte Fenross. »Jemand oder etwas hat diesen Fremden, die jetzt Vixen belagern, beim Aufbau einer modernen Kriegsflotte geholfen. Von allein hätten die Aggressoren es nicht schaffen können: Wenn sie begonnen hätten, den interstellaren Raum zu erkunden, wüssten wir davon, und ehe man erobern kann, muss man Kenntnisse sammeln. Jemand, dem unsere Lage sehr gut bekannt ist, hat die Fremden in unsere Sprache und Waffensysteme und in die Aufteilung unseres Hoheitsraums eingewiesen – die Quintessenz für jeden Eroberer. Ich bin mir auch sicher, dass dieser Jemand ihnen gesagt hat, wann sie angreifen sollen: genau jetzt, wo unsere Stärke bei Syrax massiert ist. Wer also? Da gibt es einen Hinweis. Die Fremden benutzen zur Energiegewinnung ein System mit hochkomprimiertem Helium wie die Ymiriten. Es schlägt sich unmissverständlich auf den Ortungsgeräten nieder. Hochkomprimiertes Helium zu verschmelzen ist ganz in Ordnung, aber nicht so praktisch wie der Wasserstoff-Schweratom-Prozess – vorausgesetzt, Sie leben unter terrestroiden Bedingungen, und das ist bei den Fremden eindeutig der Fall. Ihre Schiffe haben etwas leicht Ymiritisches an sich, in der Form, meine ich. Ich werde Ihnen die Bilder zeigen, die den Berichten beiliegen. Die Schiffe sehen aus, als wären sie von einem Ingenieur entworfen worden, der eher daran gewöhnt ist, Hydro-Lithium zu verarbeiten statt Stahl.«
    »Sie meinen, die Ymiriten stecken hinter der Invasion? Aber …«
    »Kein Aber. Im Sonnensystem Vixens gibt es auch einen ymiritischen Planeten. Wer weiß schon, wie viele Systeme diese Kriecher kolonisiert haben … Sterne, von denen wir noch nie gehört haben? Wer weiß, über wie viele Klientenspezies sie herrschen? Und sie reisen unbekümmert hin und her, durch unseren Hoheitsraum und den Merseias und …
    Angenommen, sie stecken insgeheim mit Merseia unter einer Decke. Gäbe es eine bessere Möglichkeit, merseianische Agenten in unsere Systeme einzuschleusen? Wir stoppen keine ymiritischen Schiffe. Wir könnten es gar nicht! Aber jedes von ihnen könnte eine Kraftfeldblase an Bord haben, in der terrestroide Bedingungen herrschen … Ich habe schon seit Jahren das Gefühl, dass wir Ymir zu viel kindliches Vertrauen entgegenbringen. Es wird Zeit, sie einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht ist es dazu schon zu spät!«
    Flandry drückte seine Zigarette aus. »Aber welches Interesse sollte Ymir daran

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