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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sog nervös eine Zigarette an und sagte: »Ich bin in einem Ermittlungsauftrag meiner Regierung hier.« Diese Wesen kannten die Lage auf Vixen entweder schon oder nicht; wenn nicht, dann waren sie keine Verbündeten der Merseianer und würden ihnen vermutlich nichts verraten. Und zum Teufel, welchen Unterschied machte es, wenn sie doch mit dem Roidhunat im Bund standen? Flandry erklärte sein Anliegen.
    Thua erwiderte unverzüglich: »Anscheinend besitzen Sie kaum hinreichende Grundlage, uns zu verdächtigen. Nur eine Ähnlichkeit im äußeren Erscheinungsbild und der Nukleartechnologie ist logisch unzureichend.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Flandry. »Es könnte eine Nachahmung sein.«
    »Es wäre sogar möglich, dass ein Ymirit oder einige Ymiriten den Wesen, die diesen Angriff initiierten, mit Rat zur Seite standen«, sagte Thua. Seiner Pseudo-Stimme war nichts anzumerken, aber er wirkte weder beleidigt noch mitfühlend, sondern nur monumental desinteressiert. »Die Dispersion ist, was Individuen angeht, viele Zyklen lang nichtstimulierend aufgetreten. Ich wüsste auch keinen Grund, weshalb sich ein Ymirit wegen Sauerstoffatmern anstrengen sollte. Durch solches Tun lässt sich keine Erkenntnis gewinnen und ganz gewiss kein materieller Profit.«
    »Ein anomales Individuum?«, schlug Flandry ohne große Hoffnung vor. »Wie ein Mann, der in einem Ameisenhaufen stochert – eine Wohnstätte niederer Tiere –, nur um sich die Zeit zu vertreiben?«
    »Ymiriten sind nicht in dieser Weise anormal«, erwiderte Thua steif.
    »Wie ich höre, hat es in letzter Zeit merseianische Besuche gegeben.«
    »Das wollte ich gerade erwähnen. Ich tue alles, was ich kann, um beide Reiche der strikten Neutralität Ymirs zu versichern. Es wäre uns eine Last, wenn eines von beiden uns angriffe und uns zwänge, seine Spezies auszulöschen.«
    Der Kerl ist entweder der größte Prahlhans seit dem Fischer, der behauptete, er hätte den Äquator gefangen, dachte Flandry, oder er spricht die Wahrheit. Er fragte: »Was haben die Merseianer dann hier gewollt?«
    »Sie wünschten wissenschaftliche Beobachtungen der jovianischen Oberfläche anzustellen«, antwortete Thua. »Horx hat sie geführt, wie er Sie führt. Lassen Sie sich ihre Aktivitäten von ihm schildern.«
    Der Pilot regte sich in der Kanzel und breitete schwarze Schwingen aus. »Wir sind lediglich einige Male kreuz und quer geflogen. Sie hatten optische Instrumente dabei und stellten verschiedene spektroskopische Messungen an. Sie sagten, es seien Experimente auf dem Gebiet der Festkörperphysik.«
    »Das wird ja immer seltsamer«, bemerkte Flandry. Er strich sich den Schnurrbart. »Sie haben genauso viele jovoide Planeten in ihrem Hoheitsraum wie wir. Der detaillierte Bericht über die jovianischen Bedingungen, den die ersten ymiritischen Siedler vertragsgemäß an Terra lieferten, war niemals geheim. Nein, die Geschichte mit der Forschung kaufe ich den Burschen nicht ab.«
    »Mir erschien es ebenfalls zweifelhaft«, stimmte Thua zu, »aber ich will nicht vorgeben, dass ich alle Wechselfälle des fremden Verstandes begreife. Es war einfacher, ihnen den Willen zu lassen, als Einwände zu erheben.«
    Chives räusperte sich und sagte unerwartet: »Wenn ich so frei sein darf, eine Frage zu stellen, Sir: Gehörten alle Besucher in jüngster Zeit der merseianischen Spezies an?«
    Thuas Abscheu war kaum zu überhören: »Erwarten Sie allen Ernstes von mir, dass ich die unwesentlichen Unterschiede zwischen einer solchen Spezies und der anderen registriere?«
    Flandry seufzte. »Sieht ganz nach einem toten Punkt aus, was?«, sagte er.
    »Mir will nichts außer meinem Wort einfallen, womit ich Ihnen eindeutig belegen kann, dass Ymir nicht involviert ist«, sagte Thua. »Wenn Sie jedoch wünschen, nach freiem Ermessen diesen Planeten abzusuchen und zu sehen, ob Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, so dürfen Sie dies tun.« Sein Bildschirm erlosch.
    »Von wegen!«, brummte Flandry. »Gib mir was zu trinken, Chives.«
    »Werden Sie dem Vorschlag des Gouverneurs folgen?«, fragte Horx.
    »Denke schon.« Flandry warf sich in einen Sessel. »Geben Sie uns die Standardführung. Ich bin nie auf Jupiter gewesen. Wenn ich hier also Zeit verbringen muss, kann ich mir ihn wenigstens ein bisschen zeigen lassen.«
    Die Stadt fiel erstaunlich schnell hinter ihnen zurück. Flandry nippte an dem Whisky, den Chives ihm aus seinem Handvorrat eingeschenkt hatte, und beobachtete die umwerfende Landschaft mit

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