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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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müssten sich erst ausbilden lassen, ehe sie emigrieren und jemanden vertreiben könnten, der auf wünschenswertem Boden lebt.«
    »Sie können es einfach nicht einsehen, nicht wahr, dass das hier für die Lannachska die Heimat ist, die sie nur unbehelligt wissen wollen«, erwiderte Kossara.
    Begriff sie einen Scherz? Vielleicht nicht. Sie hatte sich von ihm ferngehalten, seit er sie verhört hatte, und studiert, was er ihr auftrug, ohne mit einem Wort zu sagen, welchen Sinn sie dem Material entnahm.
    Was für eine Schande, seufzte Flandry innerlich. Dabei hätten wir so eine schöne Reise haben können, du und ich.
    Sein Blick haftete auf ihr. Der Overall verbarg nicht die Fülle eines hochgewachsenen, üppigen Leibes. Blaugrüne Augen, mahagonifarbene Locken und ein kräftig gemeißeltes Antlitz hatten begonnen, ihn in seine Tagträume zu verfolgen, und während der letzten Nachtwachen auch in den Schlaf. Sprach sie wirklich in dem gleichen rauchigen Alt wie Kathryn McCormac? …
    Sie spürte seinen Blick und fuhr ihn an: »Wir sind doch auf Lannach, oder? Ich glaube, ich habe einige Berge wiedererkannt.«
    Flandry nickte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Umgebung. »Richtig. Nicht weit südlich der Sagnabai.« Er hoffte, sie würde bewundern, wie leicht er eine bestimmte Stelle auf der großen Insel gefunden hatte, nur mit Karten und dem Navigationssystem. Doch sie zeigte nur ungemilderten Zorn. Nun, ich sollte mich nicht beschweren, wenn ich bedenke, wie bedachtsam ich ihn genährt habe.
    Von einem überhängenden Fels verborgen, stand das Schnellboot auf halber Höhe des Berges, von wo man über zerklüftete Kilometer auf einen Schimmer am Horizont blickte, der vom Meere kündete. Wolken türmten sich an einem amethystfarbenen Himmel auf, den dort ein schwaches Rosa färbte, wo keine Blitze in blauschwarzen Kavernen flackerten. Felsen, Geröllblöcke, tosende Wasserfälle über schuttbedeckten Hängen und nebeligen Böschungen. Dünne grasähnliche Gewächse, graue Dornbüsche und verdrehte kleine Bäume wuchsen vereinzelt; sie wurden zahlreicher, wo der Blick in nebelverhangene Täler fiel, bis sie schließlich einen Wald bildeten. Schwingen kreisten hoch in der Luft, trugen vielleicht Gehirne, die dachten, vielleicht aber auch nur einfache Raubtiere. Durch den Rumpf hörte man schwach das Heulen des Windes.
    »Also schön«, sagte Kossara grimmig. »Ich stelle die Frage, auf die Sie warten. Wieso sind wir hier? Sollten Sie sich nicht in Thursday Landing melden?«
    »Ich habe eine Ausnahmebewilligung benutzt, die ich erhalten habe«, erwiderte Flandry. »Die Residenz weiß noch nicht, dass wir hier sind. Genauer gesagt, wenn meine rechte Hand ihre Geschicklichkeit noch nicht verloren hat, ahnt es niemand.«
    Wenigstens habe ich ihr eine menschliche Verwirrung abgerungen. Ihm gefiel es, wenn er ihr Mienenspiel beobachten konnte; es erinnerte ihn an Wolken und Sonnenstrahlen an einem stürmischen Frühlingstag. »Sehen Sie«, erklärte er, »wenn subversive Tätigkeiten stattfinden, muss es einen oder zwei Spione im imperialen Hauptquartier geben. Die Nachricht von Ihrer Rückkehr wäre praktisch nicht mehr zurückzuhalten. Und da Sie sich im Gewahrsam eines Raumoffiziers befinden, wäre der Haufen, den wir suchen, sofort alarmiert.
    Doch wenn Sie plötzlich auf eigene Faust wieder auftauchen, gleich hier auf dem Fleck, sind die Leute überrascht. Sie haben keine Zeit, um misstrauisch zu werden, da bin ich ganz sicher. Man wird Sie willkommen heißen -«
    »Wieso sollte man?«, unterbrach Kossara ihn. »Man wird sich fragen, wie ich zurückgekommen bin.«
    »Hm – nein. Weil sie gar nicht wissen, dass Sie je fort waren.«
    Sie starrte ihn an. Flandry erläuterte es ihr: »Ihre Begleiter sind umgekommen. Wenn Beobachter der Rebellen erfahren haben, dass Sie überlebt haben, so ist das alles. Ganz gleich, wie idiotisch meine Kollegen Sie auch behandelten, ich bin mir sicher, dass sie der Doktrin gefolgt sind und keine weiteren Informationen preisgegeben haben. Sie sind in ihrem Gebäude verschwunden, und das ist alles. Zum Raumschiff hat man Sie in einem verschlossenen Fahrzeug gebracht, richtig? – Jawohl, ich wusste es. – Das Nachrichtenkorps besaß keinen Grund zu verkünden, dass Sie verurteilt und deportiert wurden, folglich hat es das auch unterlassen.
    Entsprechend wird der Rest der Bande – Menschen, wenn welche auf Diomedes zurückgeblieben sind, und fast mit Sicherheit eine Menge

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