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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wollten augenblicklich informiert werden, unter allen Umständen.«
    »Richtig …«
    »Nun, wir haben einen Funkspruch erhalten. In einer halben Stunde landen drei Raumschiffe der Miliz. Der Großherzog persönlich ist an Bord und verlangt Sie zu sprechen.« Besorgt fügte er hinzu: »Ich hoffe, ich habe keinen Fehler begangen, indem ich ihm sagte, dass Sie hier sind, als er nach Ihnen fragte.«
    »Ich habe Ihnen nicht gesagt, dass Sie es sein lassen sollen«, erwiderte Banner mechanisch. Wie hätte ich auch?
    Huang runzelte die Stirn. »Was geht eigentlich vor? Hier ist doch etwas entschieden im Argen.«
    »Das hören Sie später …«
    Einen Augenblick lang schrie Banner mit jeder Faser ihres Seins danach, wieder zu Yewwl zurückzukehren. Nichts außer der Erinnerung an Dominic stand dazwischen. Doch er hatte – schonungslos – erklärt, was geschehen konnte, wenn sie Cairncross in die Hände fiel – erst ihr und nachher mehreren Milliarden vernunftbegabten Lebewesen. Yewwl, Yewwl, Yewwl war nur ein Atom unter ihnen.
    Banner hob den Helm ab und erhob sich. Flandrys Worte, mit der sie diese Möglichkeit abwenden sollte, flossen ihr über die Lippen. »Hören Sie zu. Wir haben einen Notfall. Wie Sie sich vielleicht gedacht haben, kam der Admiral nicht nur hierher, um mir einen Gefallen zu tun; er handelte auf persönliche Anweisung Königlicher Hoheit. Ich muss kurz weg – sofort – allein … Nein, keine Widerworte! Dazu bleibt keine Zeit. Sagen Sie, dass ich in Kürze zurück bin. Königliche Hoheit wird wissen, was ich meine.«
    Nur allzu gut wird er es wissen. Aber bis dahin kann ich fort sein, ein flüchtiges Stäubchen auf einer monströsen Welt.
    Sie eilte aus dem Raum und ließ den verwirrten Mann stehen. Sie ließ Yewwl im Stich. In ihrem ganzen Leben war ihr noch nichts so schwergefallen. Selbst die Nachricht vom Tod ihres Vaters hatte ihr nicht so wehgetan.
     
    Irgendwo tief in ihrem Innersten fand Yewwl die Sprache wieder. »Geht«, befahl sie ihren Gefolgsleuten. »Verteilt euch. Verbergt euch in der Wildnis. Sucht den Weg nach Hause.« Sie hatten nicht schuldhaft dazu beigetragen, dass Skogda zu Tode kam.
    Sie sahen, dass das Schicksal über Yewwl gekommen war, und brachen auf. Luftströme wehten über die Bergflanke. Sie sprangen vom Kamm, ihre Schwingen fingen den Wind, und sie glitten fort in die Dunkelheit.
    Um Yewwl donnerte es. Ein Flieger stieg herab. Sie nahm Ayon den Strahler aus der schlaffen Hand, die Waffe, die ihren Sohn getötet hatte. Ihre Eidesschwester hatte sie in der Vergangenheit zum Spaß mit solchen Waffen üben lassen. Sie grinste der näherkommenden Maschine entgegen, in die Bösartigkeit ihrer Waffen, und sprang.
    Ihre eigenen Schwingen schwirrten. Jeder einzelne Muskel in ihnen jubelte, während er sich regte, spannte und entspannte, eins mit dem Himmel wurde und sie in einem langen Bogen über die Welt hob. Die Kälte erweckte das Blut in ihnen zum Leben; Yewwl spürte, wie es pochte und glühte. Über ihr brannten Sterne.
    Hatte der Pilot sie gesehen? Sie wollte dafür sorgen, dass er sie sah. Sie zielte und schoss. Durch welchen Trick auch immer war der Strahl, wenn sie ihn feuerte, nur hell, aber er blendete sie nicht. Er erhob einen scharfen Lärm und einen Geruch nach Gewitter. Wo er einschlug, brach gleißende Glut hervor.
    Der Flieger drehte ab. Seine Druckwelle donnerte über Yewwl hinweg. Sie ritt auf dem Sog, stieg auf ihm höher. Dann war sie über ihrem Feind und konnte sich auf ihn stürzen wie auf ein Beutetier.
    Ein Hagelsturm traf sie. Sie torkelte unter den Einschlägen. Schmerz empfand sie nicht und würde nicht lange genug leben, um welchen zu spüren, aber sie wusste, dass ihr Leib aufgerissen worden war. Irgendwie gewann sie die Kontrolle zurück, hielt sich mit ihren Schwingen stolz in der Luft und beschrieb einen Bogen zu dem gefrorenen Fluss hin. Das Flugzeug bremste in der Luft und näherte sich; der Pilot wünschte einen guten Blick auf seinen Gegner. Yewwl sah es durch Wellen der Blindheit nur verschwommen, aber sie entdeckte die Maschine und den Kopf des Piloten unter dem transparenten Kanzeldach. Ihn visierte sie an und hielt den Strahl unbeirrt im Ziel.
    Der Pilot starb. Sein Flugzeug geriet ins Trudeln, prallte auf das Eis, brach hindurch und versank. Mehr Maschinen näherten sich. Sie waren ohne Bedeutung. Yewwl verbrauchte ihre letzte Kraft darauf, herumzuschwingen und Kurs auf das nun offene Wasser zu nehmen. Sie würde ihre Knochen auf

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