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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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keine Hoffnung für eure Bitte. Was unter dem Himmel wollt ihr ihnen anbieten?«
    »Nun, können wir dann auf einem anderen Weg zurückgehen?«
    Ayon willigte ein und watschelte rasch aus der Fabrik. Ihr metallischer Lärm blieb hinter Yewwl zurück. Sie blickte mit Augen um sich, die groß waren von dem Gefühl, dass die Zeit raste.
    Die Führung hatte über den kompakten Teil der Stadt hinausgeführt. Neue Bauwerke standen weit getrennt, waren von Maschendrahtzäunen umgeben und wurden von bewaffneten Ramnuanern bewacht. Die Straße führte am Fuße eines Felskamms vorbei von Norden nach Süden durch unbefestigtes Land, über steinigen, dünn von Schnee bedeckten Boden. Der Hügel auf der Ostseite war ähnlich kahl, nur von Buschwerk bewachsen. Ein gefrorener Fluss glänzte. Auf der anderen Seite einer Brücke erhob sich Dukeston grell und laut. Nach Westen hin lagen nur Nacht, wilde Täler, Felsspitzen, Schluchten, Abhänge, Bergseen. Ein kalter Wind kroch aus dem Ödland heran und zerzauste Yewwl den Pelz. Die wenigen Sterne, die sie sehen konnte, waren genauso kalt und sehr klein. Banner sagte, sie seien Sonnen, aber wie fern, wie grauenerregend fern mussten sie dann sein …
    Vor ihnen zog die Straße an einem weiteren Gebäude ohne bestimmte Merkmale vorbei, dessen Lufttürme zeigten, dass es Kavernen darunter verdeckte. »Was ist darin?«, fragte Yewwl und zeigte darauf.
    »Da arbeiten sie mit dem neuen Erz, von dem ich schon gesprochen habe«, antwortete Ayon.
    – »Finde heraus, was das ist!«, zischte Banner.
    Yewwl versuchte es. Die Umständlichkeit des Gespräches trug dazu bei, ihre Unverblümtheit zu kaschieren, und der Rest der Gruppe folgte ihr und ihrem Führer mit unverkennbarer Feindseligkeit nach. »Ruad’a’a«, antwortete Ayon schließlich. »Ich kenne kein anderes Wort dafür. Die Menschen benutzen unseren Begriff.«
    – »Ach, Scheiße!«, entfuhr es Banner. »Aber warum machen sie sich diese Mühe? Gewöhnlich benutzen sie für solche Dinge anglische Namen. Lass es dir von ihm beschreiben.«
    Yewwl versuchte es. Ayon wollte wissen, weshalb es sie interessierte. Sie dachte rasch und erklärte, dass es ihr, wenn die Menschen von Dukeston es wollten und es zufällig in ihrem Heimatland vorkam, eine gute Verhandlungsgrundlage böte.
    »Nun, es ist schwarz und oft pulverig«, sagte Ayon. »Sie gewinnen daraus eine Art Metall.«
    – »Es könnte Pechblende sein«, murmelte Banner auf Anglisch. An Yewwl gewandet bat sie: »Erfahre mehr.«
    Ayon konnte darüber hinaus nur wenig sagen. Die eingeborenen Arbeiter hatten kaum mehr als die Fundamente errichtet; danach war das Gebäude aus Sicherheitsgründen abgeschirmt worden. Er wusste, dass große, komplizierte Maschinen eingebaut worden waren und im Inneren menschliche Umweltbedingungen herrschten. Regelmäßig sammelten Maschinen die Rückstände, die herauskamen, und fuhren sie aufs Meer hinaus, um sie dort zu versenken. Das Endprodukt verließ die Fabrik in verschlossenen Kisten, die dick sein mussten, vielleicht mit Blei ausgekleidet, denn sie waren schwer für ihre Größe.
    – »Spaltbares Material? Niemand benutzt noch die Kernspaltung bei irgendetwas Wichtigem … außer bei Gefechtsköpfen …« Die unverständlichen Wörter bildeten eine Litanei der Verzweiflung. In Yewwls Sprache sagte Banner mit Lippen, die über die Zähne gespannt sein mussten: »Das wäre der letzte Beweis. Aber ich weiß nicht, wie du es erfahren könntest, meine Schwester …«
    »Was ist das hier?«, knurrte Skogda.
    »Nichts«, erwiderte Yewwl hastig. »Er hat nur beschrieben, was sie hier machen.« Wenn ihr Sohn wusste, dass Banner glaubte, sie könnten gleich vor dem Haus der Vernichtung stehen – wenn es wirklich das war, was Banner annahm –, dann konnte er durchdrehen.
    »Nein«, widersprach er. »Alle anderen kannst du vielleicht täuschen, Mutter, aber ich kenne dich zu gut.« Seine Reißzähne blitzten auf. Seine Nacken- und Halshaare standen aufrecht, er hatte die Ohren zurückgelegt, seine ausgebreiteten Schwingen zitterten. »Du hast zugestimmt, dass wir, deine Gefährten, ein Recht haben zu wissen, was vorgeht.«
    »Nun ja, es scheint etwas Merkwürdiges vorzugehen, aber ich verstehe nicht, was«, erwiderte sie mit gezwungener Ruhe. »Ich vermute, wir haben so viel entdeckt, wie wir können. Lass uns ruhig bleiben. Gib keinen Anlass zur Besorgnis, bis wir in Sicherheit -«
    Ayon trat zurück. »Dieser junge Kerl steht da, als wollte er mich

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