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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Sekunden, bis die Abwehrwaffen ihn erfassten und feuerten. Nun, den Kurs würde er korrigieren, sobald die Basis in Sicht kam, und er hatte schon oft nach Augenmaß im All manövriert. Der »Besenstiel«, auf dem man ritt, wenn man Kometenpolo spielte, war seinem gegenwärtigen Ross nicht unähnlich …
    Nachdem er seine Messungen vorgenommen, seine Rechnungen durchgeführt und den Vektor angepasst hatte, verstaute er die Apparate wieder. Chives hüstelte. »Ich bitte um Vergebung, Sir«, sagte er. »Hätten Sie nun gern Ihren Tee?«
    »Was?«
    »Ich habe eine Thermosflasche mit gutem, heißem Tee mitgebracht, Sir, und möchte ihn empfehlen. Umgangssprachlich gesagt möbelt er Sie auf.«
    »N-nun … danke.« Flandry nahm die angebotene Flasche, verband sie mit dem Einlassventil an seinem Helm, nahm den Sauger zwischen die Lippen und zog daran. Der Geschmack war stark und teerig.
    »Lapsang Soochong, Sir«, erklärte Chives. »Ich weiß, nicht Ihre Lieblingssorte, aber ich fürchtete, ein feineres Aroma könnte unter diesen Umständen nur unzureichend zur Geltung kommen.«
    »Ich glaube, da hast du recht«, sagte Flandry. »Gewöhnlich hast du immer recht. Und wenn einmal nicht, weiß ich es auch nicht besser.«
    Er zögerte. »Chives, alter Junge«, brachte er unbeholfen hervor, »es tut mir leid, furchtbar leid, dass ich dich hier mit hineinziehe.«
    »Sir, es ist meine Pflicht, Ihnen zur Hand zu gehen.«
    »Schon, aber … Ich hätte dich wieder an Bord schicken können, nachdem wir unseren Notbehelf fertig hatten. Ich habe auch daran gedacht. Aber bei all den Unsicherheiten – gut möglich, dass du über Erfolg oder Misserfolg entscheidest.«
    »Ich strebe danach, Sie zufriedenzustellen, Sir.«
    »Schon gut, um Gottes zweifelhaften Willen, bring mich nicht zum Brüllen! Wie wär’s mit einem Duett zum Zeitvertreib? ›Laurie von Centauri‹, das ist doch eine hübsche, endlose Ballade.«
    »Ich fürchte, ich kenne sie nicht, Sir.«
    Flandry lachte. »Du lügst, Kumpel. Auf hundert Trinkgelagen hast du sie gehört. Und du hast ein Gedächtnis wie der Schwerkrafttrichter eines Neutronensterns. Dir mangelt es nur an menschlicher Verworfenheit.«
    »Wie Sie wünschen, Sir«, schniefte Chives. »Da Sie darauf bestehen.«
     
    Die Stunden verstrichen.
    Flandry nutzte den Großteil dieser Zeit für Reminiszenzen. Was er Banner gesagt hatte, stimmte: Im Großen und Ganzen hatte er ein gutes Leben gehabt. Seine Seele hatte viele schreckliche Wunden erlitten, doch sie waren vernarbt, und er hatte immer weitergemacht. Schmerzhafter vielleicht war die Erosion seiner Seele gewesen, Stück für Stück, während er Böses tat, Vernichtung entfesselte, unverdiente, bestürzende Qualen verursachte, alles im Dienste … wovon eigentlich? Einer Zivilisation, die in ihrer Senilität ungerecht geworden und nicht durch göttlichen Richterspruch, sondern von den Gesetzen eines Universums zum Untergang verurteilt war, in denen Flandry keine Bedeutung erkennen konnte. Eines Korps, das – noch nicht – ganz so verdorben war, aber erbarmungslos wie eine Maschine. Einer Karriere, die – nun ja – interessant gewesen war, für deren Gold er jedoch den Preis des Nibelungen hatte entrichten müssen.
    Dennoch lehnte er es ab, sich zu bemitleiden. Er hatte wilde Abenteuer erlebt, Momente voller Ernst, Geheimnis, Schönheit, Luxus, Vergnügen, Heiterkeit, Bewunderung, Kameradschaft auf Welten und Welten und Welten in einem unendlich faszinierenden Kosmos. Er hatte edle Weine getrunken, wunderschöne Frauen gehabt, Feinde überwunden, die es wert gewesen waren, bezwungen zu werden, mit Wesen gesprochen, die wahre Weisheit besessen hatten – ja, außer Herd und Heim hatte er praktisch alles genossen, was ein Mann genießen kann. Und … er hatte mehr Leben gerettet als vernichtet; er hatte dazu beigetragen, unzählige Milliarden Mannjahre an Frieden zu gewinnen; neue, vielleicht hoffnungsvollere Zivilisationen würden in der Zukunft geboren werden, und er gehörte zu jenen, die sie im Keim beschützt hatten.
    Wahrlich, dachte er, ich habe es doch weitaus besser gehabt als die meisten. Und das ist auch richtig so.
     
    Port Asmundsen erschien an der Spitze der Sichel, die Elaveli war. Aus dieser Distanz zeigte das Fernrohr kaum mehr als ein verschwommenes Glitzern, doch Flandry erhielt seine Peilung und konnte rechnen. Am Steuergerät nahm er knifflige Einstellungen vor. »Halt deine Innereien fest, Chives«, warnte er. »Jetzt kommt der

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