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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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die Mittel, zu einer tödlichen Bedrohung zu werden. Das Imperium musste ausgeschaltet werden, ehe die Rasse frei der Bestimmung entgegengehen konnte, die der Gott ihr gesetzt hatte.
    Und das werden wir, Aycharaychs Geist, das werden wir. Während jener Jahre unseres Elends kam Euer Plan zur Vollendung. Heute ist der erste Tag unseres Sieges.

 
VII
     
    Nachdem die Kampfschiffe sternwärts aus der Umlaufbahn geglitten waren, war Lieutenant General Cesare Gatto von der Imperialen Marineinfanterie Terras effektiv der Herrscher des Patricianischen Systems. Der zivile Gouverneur und die Beamtenschaft führten ihre Geschäfte weiter, so gut sie konnten, doch viel kam da nicht zusammen: Seit Daidalos zum Sektorenhauptquartier geworden war, hatte die Navy die meisten Funktionen übernommen, angefangen bei der planetaren Polizei bis zur Vermittlung zwischen den Gemeinden. Gatto herrschte als Magnussons Stellvertreter, fast als sein Vizekönig.
    Überarbeitet, wie der Lieutenant General war, erstaunte es beinahe, dass er die Gefangene Diana Crowfeather persönlich in sein Büro bringen ließ. Oder vielleicht doch nicht. Der Ehemann und Vater hatte seinen Geschmack am anderen Geschlecht nie verloren. Außerdem handelte es sich um einen besonderen Fall, der ungewöhnlicher war, als er seine Untergebenen wissen ließ.
    »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte er, als die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte. Sie setzte sich auf einen Stuhl und blickte den General über den Schreibtisch hinweg an. Er war ein kleiner, drahtiger Mann mit hoher Stirn über einem gefurchten, hakennasigen Gesicht und blassblauen Augen. Seine Uniformjacke stand am Kragen offen und zeigte nicht die zahlreichen Auszeichnungen, die er errungen hatte. Zwischen seinen Fingern qualmte eine Zigarette.
    Mit einem anerkennenden Blick erwiderte er ihre Musterung, auch wenn der Overall, in den man sie gesteckt hatte, so formlos war wie ein Sack. »Ich fürchte, die vergangenen beiden Wochen waren für Sie ermüdend«, fuhr er fort. »Ich hoffe, dass wenigstens die physischen Umstände annehmbar gewesen sind.«
    »Schlimm war es nicht«, erwiderte sie. »Bis auf die Verhöre und, noch schlimmer, die Sorge um meine Freunde. Niemand wollte mir auch nur das kleinste bisschen sagen.« Ihr Ton war eher trotzig als klagend.
    »Getrennte Vernehmungen sind üblich, Donna. Seien Sie versichert, dem Wodeniten ist nichts geschehen. Wie ich höre, hat er seine Zeit hauptsächlich damit zugebracht, Bücher aus der öffentlichen Datenbank abzurufen. Wissenschaftliche Arbeiten und rührselige Romane.«
    »Aber was ist mit Targovi?«
    »Der Imhoteper … ich wünschte, ich wüsste Näheres. Er ist verschwunden. Haben Sie Ihrer Aussage – und der des Wodeniten –, Sie könnten beide nicht sagen, weshalb er geflohen ist, noch etwas hinzuzufügen? Ist Ihnen noch etwas Neues eingefallen?«
    »Nein, Sir.« Sie schob das Kinn vor. »Vielleicht würde es helfen, wenn wir endlich erfahren würden, weshalb wir eigentlich festgehalten werden.«
    Gatto stierte auf seine Zigarette, paffte, hob den Blick und sah ihr in die Augen. »Also schön, ich will offen sein. Sehen Sie, Sie und Ihr Begleiter haben saubere Führungszeugnisse erhalten. Sie selbst sind auf Imhotep natürlich bekannt, und eine Rückfrage bei den Sicherheitsagenten konnte die Geschichte des Wodeniten, sich auf einer religiösen Erfahrungsreise, exzentrisch aber harmlos, zu befinden, ebenfalls verifizieren. Niemand kann sich einen von Ihnen als Verschwörer vorstellen, und auch die Vernehmungen lieferten keine Hinweise darauf. Schlimmstenfalls bestanden Sie darauf, ständig neue Entschuldigungen für den Tigery zu erfinden. Sie wären beide schon früher wieder auf freien Fuß gesetzt worden, wenn die Vorbereitungen für Kaiser Olafs Aufbruch nicht dringender gewesen wären und dazu geführt hätten, dass alles andere verschoben wurde.«
    Diana sprang auf die Füße und strahlte. »Wir können gehen? Wunderbar!«
    »Setzen Sie sich wieder hin«, sagte Gatto. »Noch sind wir nicht fertig. Ich hätte vermutlich nie von Ihrer Existenz erfahren – ich habe einiges zu tun im Moment –, wären die Umstände nicht so besonders gewesen. Captain Jerrold Ronan leitet unser Nachrichtenkorps. Er hat persönlich angeordnet, dass die Datei dieses … Targovi markiert wird. Als Targovi nach Daidalos zurückkehrte, erging automatisch der Befehl, ihn zur Vernehmung festzunehmen. Normalerweise hätte Captain Ronans Dienststelle den Fall nach

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