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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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eigenem Ermessen behandelt. Der Captain ist jedoch mit dem Kaiser aufgebrochen, um während des Feldzugs ähnliche Aufgaben zu versehen. Da der Befehl zur Festnahme auf solch hoher Ebene erteilt worden war, wurde der Bericht mir zur Ansicht vorgelegt, als ich übernahm. Andernfalls wären Sie zweifellos schon früher freigelassen worden. So aber wusste niemand, was man mit Ihnen anstellen sollte, und es dauerte seine Zeit, bis die Akte dann tatsächlich auf meinen Schreibtisch kam, denn es liegt eine unruhige Zeit hinter uns. Der Bericht hat mich sofort interessiert, und ich beschloss, der Sache persönlich weiter nachzugehen. Etwas Eigenartiges hat sich ereignet.«
    Dianas Überschwang verging. »Was denn? Ich weiß genauso wenig wie Sie. Oh, Targovi hat angedeutet, dass ein großes Spiel im Gange ist, aber er hat nichts Konkretes gesagt.«
    »Das weiß ich.«
    Sie errötete vor Ärger. Eine Narkosynthese war eine entwürdigende Prozedur, auch wenn man den Anstand bewiesen hatte, sie bei ihr von zwei weiblichen Offizieren durchführen zu lassen. »Seien Sie froh, dass sich bei Ihnen erwiesen hat, dass Sie nicht mehr wussten«, sagte Gatto. »Sonst wäre eine Hypnosondierung der nächste Schritt gewesen, um alles hervorzuholen. Schließlich haben wir weder die Medikamente noch das nötige Gerät, um einen Wodeniten zu behandeln.«
    Diana schluckte, bezwang Zorn und Verstörung und konnte schließlich sagen: »Dann muss Ihnen auch klar sein, dass ich von Targovis Tätigkeit als verdeckter Agent des Nachrichtenkorps wusste. Axor hat davon übrigens nichts mitbekommen. Ihn hätte die … Täuschung nur traurig gemacht. Aber wieso zum Teufel wollte Targovis eigener Chef, dieser Ronan, ihn überprüfen lassen?«
    »Das steht nicht in der Akte«, entgegnete Gatto, »aber es erscheint mir offensichtlich. Nicht jeder unterstützt Kaiser Olaf. Captain Ronan muss Grund zu der Annahme gehabt haben, dass Targovi dem Regime Gerhart anhing und in einer Position war, in der er Ärger bereiten konnte. Der Umstand, dass er sich der Verhaftung entzog und floh, stützt diese Vermutung sehr.« Er kniff die Augen zusammen. »Ihre Vernehmung ergab, dass seine Flucht für Sie nicht vollkommen überraschend kam.«
    »Nun, noch kein Tigery hat sich gern einsperren lassen. Und da hat er meine volle Sympathie!«
    »Wie stehen Sie zu der Erbfolgekrise?«
    Diana wählte ihre Worte mit Bedacht. »Das muss bei der Narkosynthese doch zur Sprache gekommen sein. Aber wahrscheinlich nicht sehr deutlich, weil es mir selbst nicht besonders klar ist. Vielleicht wär Magnusson für das Imperium das Beste. Ich bin bloß ’ne kleine Hinterwäldlerin; ich befass mich nicht mit Politik.« Sie hob Kopf und Stimme. »Die Aussicht auf einen Bürgerkrieg entsetzt mich, und ich will verdammt sein, wenn ich je in einer Menge steh und jemandem zujubele!«
    Gatto lächelte. »Mir gefällt Ihre Offenheit. In der Öffentlichkeit sollten Sie sich aber zügeln … Nun, Axor und Sie werden freigelassen, sobald ich den Befehl dazu erteile. Ich gebe Ihnen außerdem zwei Plätze auf dem ersten verfügbaren Schiff nach Imhotep, aber bis dahin müssen Sie vielleicht noch eine Weile warten. Bleiben Sie mit der Militärpolizei in Verbindung, und man wird Sie benachrichtigen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke. Aber wir sind hier, um nach Vorgängerruinen zu suchen, und ich will Axor nicht im Stich lassen.«
    »Ha, ich nehme an, Sie suchen vor allem das Abenteuer. Geben Sie acht. Der Luftverkehr wird streng begrenzt und kontrolliert. Der Bodenverkehr wird langsam und unzuverlässig sein.« Sein Ton wurde schärfer. »Wenn Sie aus einem fehlgeleiteten Loyalitätsgefühl heraus hoffen, mit dem Abtrünnigen Kontakt aufzunehmen, so schlagen Sie es sich aus dem Kopf. Sollten Sie ihm begegnen, rufen Sie auf der Stelle die Streife. Alles andere wäre Verrat und würde entsprechend bestraft.«
    Diana seufzte. »Ich sehe noch nicht, wie der arme Targovi durchkommen sollte.«
    »Nein, die Chancen stehen hoch, dass er bereits tot ist. Sonst hätte man ihn mittlerweile aufgegriffen. Ich bedaure, Diana Crowfeather. Ich weiß, dass Sie ihn gemocht haben. Aber halten Sie sich vor Augen, wie er Sie reingelegt und benutzt hat.«
    Sie gab einen leisen Laut von sich. »Nun, dann mache ich mich auf.«
    »Nein, warten Sie. Ich empfinde eine gewisse Verantwortung. Sie sind eine junge, attraktive Dame, die kosmopolitische Umgebung nicht gewöhnt ist. Und Daidalos wird zunehmend ungebärdig. Nachdem

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