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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sich die Hände.
     
    Daidalos besaß keine Wetterkontrolle. Ein Gewitter stand über Aurea, als die Moonjumper landete. Es würde Targovi helfen, auch wenn er gut ohne ausgekommen wäre.
    Eine Gruppe kaiserlicher Marineinfanteristen wartete, um die Personen an Bord zu verhaften. Im letzten Augenblick nahm Targovi das Schiff aus der Bodenfernlenkung und setzte es auf einem freien Landeplatz am anderen Ende des Raumhafens ab. Er verließ es sofort durch die Luftschleuse und verschwand im Regenguss. Versuche, seine Spur mit Schnüffelgeräten chemisch zu verfolgen, wurden bald durch die mannigfaltigen Gerüche in der Unterstadt vereitelt. Seine bekannten Freunde wie die Wirtin Ju Shao bestritten, seinen Aufenthaltsort zu kennen. Die Streife hatte ohnehin zu viel zu tun, um der Frage umfassend nachzugehen. Ein gesetzloser Tigery wäre auf Daidalos sowieso praktisch hilflos und unglaublich auffällig, oder?
    Inzwischen hatte die Gruppe seine Passagiere umstellt und sie abgeführt. Zunächst waren die Marineinfanteristen nervös und hielten die Waffen schussbereit. Sie erfuhren jedoch keinen Widerstand. Das hübsche junge Mädchen lächelte sie sogar an, und der Drache segnete sie.

 
VI
     
    »Die Stunde ist gekommen.«
    Tachwyr der Dunkle, Hand der Vach Dathyr, stand, nachdem er gesprochen hatte, dreißig Pulsschläge lang schweigend da, als wartete er ab, dass seine Worte sich mit den Gedanken seiner Zuhörer legierten. Sie waren die Angehörigen des Großen Rates, dem er vorsaß – unterhalb des Roidhuns die Kapitäne Merseias und seiner weiten Herrschaftsräume.
    Ihre Gesichter füllten die zahlreichen Bildschirme der Kommunikationsanlage vor Tachwyr. Er hatte sie auf die Wehrplattform eines Turmes seiner Burg geschafft. In diesem großartigen Moment wollte er stehen, wo er die Länder seines Vachs überblicken konnte, während die alten Schlachtenbanner über ihm im Wind knallten. Die Sonne Korych warf einen hellen Schein auf einen bewaldeten Berghang, weite Felder und zusammengedrängte Behausungen im Tal unter schneebedeckten Kuppen. Ein Fangryf schwang sich auf Jagd hoch in der Luft vorbei. Eine Terrasse tiefer standen seine Söhne in Habtachtstellung, gewappnet in antike Rüstungen, um ihre Vorfahren und ihre Nachfahren zu ehren, die Gesamtheit der Rasse.
    »Worauf wir im Verborgenen hingearbeitet haben, ist nun unter Trompetenschall geschehen«, sagte Tachwyr. »Unsere Geduld trägt Früchte. Mich erreichte die Nachricht. Magnusson hat sich erhoben. In diesem Moment ziehen seine Schiffe ins Gefecht.«
    Ein erfreutes Fauchen kam von jedem Gesicht. Die Blicke zeigten eine Bewunderung, die an Verehrung heranreichte. Er, Tachwyr der Dunkle, hatte selbst Raumschiffgeschwader befehligt, ehe er zur Hand der Vach Dathyr aufstieg und schließlich die Herrschaft über Merseia antrat – er, dieser hagere, alternde Mann in seiner einfachen schwarzen Robe hatte sie zum Triumph geführt.
    Er wusste, was sie dachten, und hob warnend den Arm. »Noch dürfen wir nicht frohlocken«, sagte er. »Wir haben kaum begonnen. Der Sieg könnte sich uns noch entziehen, wie er sich vor uns einer Generation nach der anderen entzogen hat. Der große Brechdan Eisenrat ersann einen Plan, der die Terraner vollkommen ruiniert hätte, und musste zusehen, wie er ihm in den Händen zerfiel. Nach dem Namen des Roidhuns fahren wir in seinem Sinne fort.«
    »Was genau besagt die Neuigkeit?«, fragte Odhar der Knappe.
    »Kaum mehr, als ich sagte«, antwortete Tachwyr. »Die Depesche gelangt natürlich in Eure privaten Datenbanken, und Ihr könnt sie in Ruhe durchsehen; erwartet jedoch nicht zu viele Einzelheiten über einen Abgrund, der viele Parsec breit und tief ist.«
    Einen Augenblick lang regte sich in ihm der Wunsch nach einem interstellar verwendbaren Gegenstück des Funkgeräts, das zeitverlustfrei arbeitete, statt dass man auf Kurierboote und Kuriertorpedos angewiesen wäre, die im besten Fall ein wenig mehr als ein halbes Lichtjahr in der Stunde zurücklegten. Wenn nur die Schwingungen des verzerrten Raumes, die sie über das Doppelte dieser Distanz hinweg verrieten, moduliert werden könnten … Nun, das war in der Tat möglich, aber nur innerhalb dieser Ortungsreichweite. Die gleichen Quantenunschärfen, die es ermöglichten, die Geschwindigkeitsbegrenzung des relativistischen Zustands zu umgehen, machten die Einrichtung von Relaisketten undurchführbar … Nun, jeder litt unter dem gleichen Handicap. Tachwyrs Plan beruhte zum großen

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