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Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)

Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)

Titel: Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Friedmann
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gezwungen freundlich.
    »Ach ja, verzeihen Sie, mein Fehler, Elli, Elisabeth Mangold«, sie deutete auf Carlo, »und das ist mein Bruder, Carlo Mangold.«
    »Na gut, Frau Mangold, es ist ja kein Geheimnis. Vor gut dreißig Jahren, da habe ich dieses Anwesen erworben.«
    Tatsächlich wollte Elli mehr von dem außergewöhnlichen Haus und dem Mann erfahren, der so viel Geschmack bewiesen hatte.
    »War bestimmt nicht billig«, patzte Lutz dazwischen. »Was machen Sie denn so? Beruflich? Halt! Lassen Sie mich raten! Vorstand? Chemie oder Rüstung?«
    Saalfeld fertigte Lutz mit einem kühlen Blick ab. »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht?«
    »Is doch ne ganz normale Frage. Warum machen Sie denn da so ein Staatsgeheimnis draus? Meine Güte, was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? So ätzend arrogant? Allein der Ton. Was soll das? Wir sind doch nicht Ihre Angestellten.«
    Den anderen war es eher unangenehm, dass Lutz so angriffslustig war. Überhaupt war alles unangenehm. Die Situation wurde immer verfahrener.
    Anna zog es wieder zu ihren Koffern, aber sie blieb wie angewurzelt stehen, all ihrer Willenskraft von zuvor beraubt.
    Da ihn keiner stoppte, machte Lutz weiter. »Wer sagt uns denn, dass Sie uns nicht einfach reingelegt haben? Von wegen böser, böser Neffe! Da lach ich ja!«
    Saalfeld war außer sich. »Sie haben sich mir auch noch nicht vorgestellt. Trotzdem will ich Ihnen eine Antwort auf Ihre lächerliche und unverschämte Unterstellung geben. Wissen Sie, junger Mann, ich habe es schlicht und einfach nicht nötig, Sie um ein paar tausend Euro zu prellen. Genügt Ihnen das?« Der Puls des alten Mannes hatte gefährlich an Fahrt gewonnen, dazu musste man ihn nicht groß messen. »Herr im Himmel, glauben Sie wirklich, ein paar lächerliche Tausender haben hier irgendeine Bedeutung?«
    Jetzt hatte Saalfeld die Aufmerksamkeit der anderen wieder, schließlich war sein Geld das Thema. Schließlich hatten sie ein paar von seinen Scheinen gestern mit vollen Händen auf den Kopf gehauen.
    Heiko schnappte die neue Information auf. Es war der zarte Rest des geschäftstüchtigen Heikos, der wusste, dass das Leben auch ohne Sandra irgendwann weiterging und bestimmt nicht umsonst zu haben war. Konnte gut sein, dass dem alten Unsympath nie auffallen würde, dass sie sich bei seinem Schwarzgeld bedient hatten.
    Für Lutz hingegen war es wichtig, dass dieser Sozialschmarotzer, der in seinen Augen obendrein ein Steuerbetrüger war, den Verlust seiner erschlichenen Reichtümer sehr wohl spürte. Innerlich fing er an zu glühen. Am liebsten hätte er hier und jetzt das ganze Geld verbrannt, vor den Augen dieses miesen Blutsaugers. Das wäre eine Aktion!
    »Da seid ihr ja wieder alle!« Tina betrat die Küche. Nach außen unbeeindruckt von den zerstörerischen Ausschweifungen der Nacht, schenkte sie der Runde ein Lächeln und wandelte leichtfüßig zum Gläserschrank. Dennoch vermied sie es, irgendjemanden, besonders Anna oder Carlo, mehr als nur beiläufig anzusehen.
    Saalfeld beobachtete sie aufmerksam.
    »Der Herr hier«, informierte Lutz seine Freundin lauthals, »nun, er ist so großzügig und möchte uns unsere Miete zurückzahlen. Geld hat er nämlich genug.«
    »Gut!«, antwortete Tina prompt und knapp. Dann nahm sie sich eine Flasche Rotwein und machte sich daran, sie zu öffnen. Ein Glas hatte sie bereits auf den Tisch gestellt.
    »Allerdings sollen wir dann sofort abreisen«, fügte Lutz an.
    Als wäre das ein netter Witz, sah Tina auf und sagte: »Icke fahr nirgendwohin. Wie soll det geh’n bitte? Hat schon mal einer rausgesehen? Det ist die reine Sintflut. Bin doch nich lebensmüde!«
    Die anderen sahen prüfend aus dem Fenster, und Elli sprach aus, was jeder zugeben musste. »Tja, da hat Tina nicht ganz unrecht. Das sieht sehr ungemütlich aus.«
    Seit Tina die Küche betreten hatte, war Saalfeld ihr mit seinem Blick gefolgt. Das war ihr nicht verborgen geblieben. Sie zog ihren Ausschnitt zurecht. »Gefällt Ihnen wohl?«
    »Wie bitte?«
    »Na, Sie starren mich an.«
    Es war Saalfeld offensichtlich peinlich. »Entschuldigen Sie bitte! Tina, richtig? Sie haben mich nur an jemanden erinnert.«
    »Ja, Tina, ganz genau. Versteh schon. Sugardaddy! Wie heißt denn die Glückliche?«
    »Nein, nicht, was Sie denken. Vergessen Sie’s!« Saalfeld schüttelte den Kopf, dann sprach er wieder zu den anderen. »Das klart bald wieder auf. Hier in den Hügeln dreht sich das Wetter schnell. In ein, maximal zwei Stunden, wird es

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