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Flaschendrehen: Roman (German Edition)

Flaschendrehen: Roman (German Edition)

Titel: Flaschendrehen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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Gott, mach, dass es nicht wahr ist! Das konnte und durfte nicht passieren. Es würde Leila das Genick brechen!
    Sarah war sich ganz sicher, dass Jakob der Mann dieser Sabine war, Verwechslung ausgeschlossen.
    Wie konnte mich mein Bauchgefühl so trügen, okay, ich nahm die Frage zurück, schließlich hätte ich beinahe meinen Job für Clemens gekündigt.
    »Haben die beiden Kinder?«
    Sarah verneinte, immerhin das nicht!
    »Was machen wir jetzt?«
    Wir überlegten hin und her. Dann beschlossen wir, Jakob zur Rede zu stellen und dafür zu sorgen, dass er Leila die Wahrheit sagte.
    Nervös ging ich rein und suchte nach Jakob. Ich musste nicht lange suchen, er stand mit Leila auf dem Balkon. Er hatte den Arm um sie gelegt, verträumt schauten beide auf den beleuchteten Alex. Es war eindeutig, dass ich störte, was mir aber egal war.
    »Leila, darf ich dir Jakob kurz entführen? Ich bringe ihn gleich wieder!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, zog ich Jakob mit nach draußen in den Hausflur, wo Sarah schon wartete.
    Jakob erkannte sie sofort und begrüßte sie, allerdings nicht sehr nervös, wie mir schien. Die Männer hatten heutzutage wohl kein Unrechtsbewusstsein mehr!
    Sarah fackelte nicht lange und kam sofort zur Sache.
    »Jakob, wieso trägst du eigentlich deinen Ehering nicht? Poliert den Sabine gerade in München auf, oder ist sie bei deinem kranken Vater und hält Händchen?«
    Jakob hielt ihrem Blick stand.
    »Das glaube ich eher nicht. Sabine hat mich nämlich vor einem Dreivierteljahr wegen eines Chefarztes an ihrer Klinik verlassen. Die Scheidung läuft und ist nächsten Monat endlich durch.«
    Also, ich glaubte ihm aufs Wort. Sarah sah mich verunsichert an. Jakob deutete ihren Blick richtig und streckte ihr sein Handy mit Sabines Nummer hin.
    »Ruf doch Sabine an und frag nach. Sie freut sich bestimmt, von dir zu hören!«
    Unglaublich, aber wahr, Sarah wählte tatsächlich die Nummer und holte Sabine offensichtlich aus dem Bett. Smalltalk sparte sie sich, Sabine konnte sich denken, dass Sarah nach so langer Zeit nicht einfach spontan nachts anrief, um zu fragen, wie es geht. Sabine schien Sarahs Gesichtsausdruck nach alles zu bestätigen, was Jakob gesagt hatte, denn sie wurde immer kleinlauter, bedankte sich und legte auf.
    »Soweit ich weiß, hast du Leila aber noch nie erzählt, dass du verheiratet warst, oder? Da kann man ja schon misstrauisch werden!«, rechtfertigte sich Sarah.
    Jakob verstand ihr Misstrauen und fand es sogar löblich, dass Sarah sich so sorgte und ins Zeug legte.
    »Bitte behaltet das für euch, aber ich möchte Leila einen Antrag machen, sobald die Scheidung durch ist. Sie ist die Liebe meines Lebens, da bin ich ganz sicher.«
    Und er war ein guter Typ, da war ich mir ganz sicher. Jemand, der seinen kranken Vater pflegte, Leila so glücklich machte und sie heiraten wollte, war herzlich willkommen.
    »Also ich bin froh, dass Leila dich hat! Ich freue mich für euch!«, sagte ich und umarmte Jakob spontan, Sarah schloss sich an.
    Leila sah uns verwundert an, wie Jakob mit uns beiden untergehakt wieder hereinkam, aber wir lachten alle nur und sagten, es sei ein Geheimnis, das sie aber bald erfahren würde.
    Zeit, nach den anderen Gästen zu schauen. Marion tanzte Stehblues mit ihrem Freund und war versorgt. Michi unterhielt sich mit einer Freundin von Leila, die schon allein Touren durch die Wüste gemacht hatte, und ließ sich Reisetipps geben. Diane saß vertraut mit einem schüchtern wirkenden Typen in der Küche und unterhielt sich angeregt.
    Meine Eltern fühlten sich wie zwanzig und bedankten sich mehrmals, dass sie kommen durften.
    Und ich dachte einfach nur an Ben und daran, dass er in mich verliebt war, und war selig. Kurz überlegte ich, ob ich einfach bei ihm vorbeigehen sollte, dann überlegte ich mir, dass er das mit uns schon selbst auf die Reihe bekommen musste. In diesen Dingen war ich altmodisch.

In der Redaktion war die Stimmung besser denn je. Seit Clemens nicht mehr bei der Phosphor arbeitete, herrschte Waffenstillstand seitens Ilona Richter gegenüber Feline, was uns allen gut tat, denn wir konnten uns auf den eigentlichen Job konzentrieren, der richtig Spaß machte. Im Gegensatz zu früher, als jeder nur sein Gebiet abgehandelt hatte, achteten wir mehr darauf, wo es Verknüpfungspunkte in unseren Bereichen gab und wir Sammelthemen finden konnten, die sowohl in der Musik, Literatur und im Kino Bedeutung hatten.
    Feline hatte uns nicht ausgefragt, was Clemens betraf,

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