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Flashback

Titel: Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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weißen Quenglern.
    »Und zwar so was von scheißgut !«, grölte Gene D. Der große, pickelige Junge rieb sich abwesend den Schritt, als er voll hochkam und aufwachte. Anscheinend wollte er nach dem Flash vollenden, was er bei der echten Vergewaltigung nicht geschafft hatte.
    » Gib’s ihr wie ein Stier! «, rief Sully. Tattoos liefen über die muskulösen Arme des Sechzehnjährigen und machten aus seinem Gesicht die Maske eines Maorikriegers.

    Monk, Toohey, Cruncher und Dinjin kamen wackelnd aus ihrem wiederholten Halbstundenflash, beschränkten sich aber auf Gähnen, Rülpsen und Furzen. Sie waren ein, zwei Jahre jünger als Val und die drei anderen. Allerdings war Cruncher, der eigentlich Calvin hieß, mit Abstand der Größte und Dümmste von den acht. Bis zum vorzeitigen Dingsbums hatte kein Sexversuch bei ihnen länger als eine Minute gedauert, und Val fragte sich: Worauf haben diese Schwachköpfe eigentlich die restlichen neunundzwanzig Minuten geflasht? Den Teil, wo sie sie nackt ausgezogen haben? Den Teil, wo sie weggerannt sind? Oder flashten sie einfach dreißigmal hintereinander auf ihren magischen Moment wie eine hängende Blueray Disc ?
    Die Gruppe hatte jetzt zweimal auf die Vergewaltigung einer Latinojungfrau vor etwas über einer Stunde geflasht. Der Plan – Coynes Plan eigentlich – war gewesen, sich eine von diesen niedlichen Latinas aus der vierten Klasse zu schnappen und sie nacheinander durchzuficken. »Eine von diesen süßen kleinen Jungfrauen, die bloß so einen Ameisenflaum über dem Schlitz haben« – so hatte es Coyne kunstvoll ausgedrückt. »Darauf können wir wochenlang flashen.«
    Aber sie hatten sich keine süße kleine Viertklässlerin krallen können. All die süßen kleinen Latinas wurden von bewaffneten Dads und älteren Brüdern zur Schule gebracht, die in ihren tiefer gelegten Hybridschlitten über die Straßen bretterten, während die Jungfrauen auf dem Rücksitz durch die Schießscharten spähten. Letztlich hatten sie sich mit Handarbeit-Maria begnügt, der zurückgebliebenen Neuntklässlerin, die dieselbe Highschool besuchte wie sie. Maria mochte tatsächlich Jungfrau gewesen sein, denn es war etwas Blut geflossen bei Coynes erstem Versuch. Ihr Anblick – die Speckfalten, die ihr über den billigen Slip hingen, ihr klumpig käsiges Gesicht mit den leer starrenden Augen, die großen, aber schon alt wirkenden Wabbeltitten – hatte Val auf widerliche Weise
angemacht, ihn aber auch dazu bewegt, während der Vergewaltigung lediglich Schmiere zu stehen.
    Wie die anderen hatte er hier unter der hohen Überführung geflasht, aber er war nur zehn Minuten zur Feier seines vierten Geburtstags in Denver zurückgekehrt. Diese Party suchte Val immer wieder auf, so wie Schizophrene sich stets von neuem die Arme mit Zigaretten verbrannten, um nicht zu vergessen, dass sie noch lebten.
    Die sieben wiederer wachten Jungs zündeten sich Kippen an und streckten sich auf den Trägern in luftiger Höhe aus. Sie mochten die Träger, aber niemand wollte auf den schmalen Stahlflächen zwanzig Meter über dem Highway liegen, wenn er gerade auf Flash war. Alle hatten löchrige Jeans, schwarze Springerstiefel und verblichene interaktive T-Shirts an, wie sie allgemein von Highschoolkids aus der Mittelschicht in der Schule getragen wurden: vorn und hinten mit Bildern von rotzgeilen Typen wie Che und Fidel, Hitler und Himmler, Mao Irgendwer und Charles Manson, Mohammed al Aruf und Osama bin Laden – über die sie allerdings kaum etwas wussten. Coyne hatte interaktive und sprachfähige verschossene Bilder – die sich zu Holos aufblasen und echte Dialoge führen konnten – von Dylan Klebold und Eric Harris auf seinem T-Shirt. Auch über Klebold und Harris wussten Val und die anderen eigentlich nur, dass es arschcoole Mörder in ihrem Alter waren, die versucht hatten, ihre gesamte Schule umzulegen, als das noch eine neue Idee war. Damals im letzten Jahrhundert, als noch Dinosaurier und Republikaner herumliefen.
    Wie die anderen Jungs, die sich rauchend hoch über dem Highway fläzten, hatte Val darüber nachgedacht und geredet, jeden in seiner Schule umzubringen. Das Dumme war nur, dass Schulen mittlerweile keine weichen Ziele mehr waren. Klebold und Harris hatten es leicht gehabt (trotzdem hatten sie die Sache vergeigt, und
ihre Propangasbomben waren nicht losgegangen). Heute trieben sich in Vals Highschool nahe dem Straflager Dodger Stadium fast genauso viele Wachposten wie Schüler herum, die

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