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Flatline

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Titel: Flatline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erwin Kohl
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Dampfkolbenmotors fragte.
    »Ich war noch nie in meinem Leben in Angermund«, antwortete er, immer noch verblüfft.
    Joshua schloss die Augen, massierte mit den Zeigefingern die Schläfe. Er war voll konzentriert. Einen winzigen Augenblick, in dem er einen neuen Ansatz suchte, nutzte sein Bewusstsein. Es durchschnitt den Faden der Konzentration blitzschnell und präsentierte ihm das Bild von Doktor Mwandala. Die Lippen des Arztes öffneten sich im Zeitlupentempo.
    Mit viel Glück noch zwei bis drei Tage.
    Joshua spürte die kleinen Perlen auf seiner Stirn. Instinktiv sah er auf seine Uhr, sah den Sekundenzeiger, dessen Drehungen ihm wie ein Wirbelwind vorkamen. Die Angst, in diesen Minuten wertvolle Zeit zu verschenken, machte ihn nervös. Mit großer Anstrengung presste er seine Gedanken zurück auf das Verhör.
    »Was wissen Sie über diese Forschungen?«
    »Gar nichts. Markus hat nicht darüber gesprochen.«
    Die Antwort klang trotzig. Joshua konnte Stachinsky inzwischen gut genug einschätzen. Er wusste, dass dieser ihm etwas verschwieg.
    »Sie haben sich mit Fahnenbruck verabredet. Wie hat er reagiert, als Sie ihn anriefen? Oder war es umgekehrt?«
    »Ich habe ihn angerufen, das ist richtig. Ich glaube, er hatte damit gerechnet. Zuerst war er ganz still, dann hat er mir ein persönliches Gespräch angeboten.«
    »Wie haben Sie ihn ausfindig gemacht?«
    Stachinsky beruhigte sich wieder.
    »Ich habe exzellente Kontakte zum argentinischen Handelsministerium. Meine Kontaktperson in Buenos Aires hat mir eine Liste mit Forschungslabors in Düsseldorf und der näheren Umgebung durchgegeben.«
    »Wer wusste von diesem Treffen?«
    Joshua gönnte ihm keine Atempause.
    »Niemand. Jedenfalls nicht von mir.«
    »Herr Stachinsky, so kommen wir nicht weiter. Die Kugel, mit der Jonas Fahnenbruck getötet wurde, stammte aus Ihrer Waffe. Ein Motiv, beziehungsweise die Absicht, ihn umzubringen, haben Sie bereits eingeräumt. Ich glaube, Sie unterschätzen Ihre Lage. Sie stehen unter dringendem Mordverdacht. Wenn Sie Ihre Situation verbessern wollen, müssen Sie mir alles sagen.«
    Stachinsky atmete tief durch. Er beugte sich über den Tisch, stützte sich dabei auf seine Arme. Eine graue Strähne fiel über sein linkes Ohr.
    »Ich habe Ihnen alles gesagt. Mehr weiß ich wirklich nicht.«
    Joshua presste die Lippen aufeinander und nickte.
    »In Ordnung. Dann reden wir später noch einmal.«
    Joshua ließ ihn abführen. Im Nebenraum empfingen ihn skeptische Blicke. Selter und Bachmann erhoben sich. Bachmann ging einen Schritt auf Joshua zu.
    »Sie haben Zweifel an seiner Schuld, stimmts?«
    Joshua war überrascht. Woran hatte der Kollege vom BKA das erkannt? War er nicht hartnäckig genug?
    »Stimmt.«
    Bachmann rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Ich habe mir, während Sie das Verhör führten, die Akte angesehen.«
    Bachmann zögerte einen Augenblick. Joshua erwartete einen Vorwurf.
    »Die Lage scheint klar. Er war zur Tatzeit am Tatort. Die Tatwaffe, das Motiv … Sollte eigentlich reichen.«
    »Ja.«
    »Aber?«
    Joshua erzählte ihm von Stachinskys Besuch bei seinen Eltern. Von seinem Verhalten, als Joshua nach der Waffe fragte. Als er die Zweifel mit seinem Gefühl begründete, tat es ihm im gleichen Moment leid. Sie mussten ihn für einen blutigen Anfänger halten. Bachmanns Antwort versetzte Joshua in Erstaunen.
    »Sie sollten ihren Gefühlen auf den Grund gehen.«
    Bachmann bemerkte Joshuas Verwunderung.
    »Mal ehrlich, was spricht gegen Stachinskys Aussage? Was ist, wenn er die Wahrheit sagt? Warum sonst ist er noch in Deutschland? Er ist doch schon einmal nach Argentinien geflüchtet.«
    Schorndorf schluckte. Er hatte für 18 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt. Offensichtlich wollte er den Medien einen schnellen Ermittlungserfolg präsentieren. Um diese Zeit wollte sich auch die SoKo beraten, was Schorndorf wenig interessierte.
     
    Joshua lief wie ein Tiger im Büro umher. Erst als Karin die Nervosität nicht mehr aushielt, setzte er sich. Er berichtete Karin und Daniel von dem Verhör. Stachinsky kam ihm vor wie eine Nebelkerze. Er verdeckte nicht nur die Sicht auf den Hintergrund, sondern stahl ihnen wertvolle Zeit. In seine Überlegungen platzte Wim. Mit einem Elan, den man ihm in Anbetracht seiner Korpulenz nicht zutraute, schmiss er die Tür hinter sich ins Schloss und knallte einen Ordner auf den Tisch. Unterhalb seiner Achselhöhlen verunzierten große Flecken das Diensthemd.
    »Ich habe mir

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