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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Stirn seinem Gedankengang gefolgt. Ihm ging es um Macht und Geltung, um nichts sonst. Die er sich, wenn sie ihm einmal nicht in den Schoß fiel, kurzerhand nahm. Für ihn war das Leben ganz einfach.
    Eifrig und ganz selbstverständlich begann er zu erzählen: „Du hättest sehen sollen, wie er dein Buch zuerst in die Hand nahm – es aufschlug und ehrfürchtig darin blätterte, denn es sieht ja schon auf den ersten Blick unermesslich wertvoll aus. Aber dann hat er es fallen lassen wie heiße Kohle, als er die Jahreszahl vorne entdeckte. 'Zauberwerk', hat er geschrien und dagegen getreten, sodass es über den Boden durch den ganzen Raum gerutscht ist. Und mich auf der Stelle hinter dir hergeschickt.“
    „Er fürchtet Zauberei und betraut seinen eigenen Sohn damit, eine, die derer kundig ist, zu töten – hat er denn keine Angst, dass ich Euch verfluchen könnte?“, murmelte Mila ketzerisch.
    „Der Fluch der Zauberin“, grinste Johann zufrieden. Ehe er entschlossen aufsprang und Mila wieder mit sich zog, zur Tür. „Ich weiß jetzt, wie wir es machen. Du wirst in die Hütte deiner Tante gehen. Die steht ja leer – und weißt du auch, warum? Die Leute munkeln, es spuke dort.“ Er nickte, seine Idee bekräftigend. „Ich werde dich unterstützen, dir Geld geben, Ziegen und ein paar Hühner, du kannst den Garten bestellen ... und so in Frieden leben – bis der nächste Zeitreisende kommt.“
    „Ihr meint: solange, bis morgen Ihr Vater dort auftaucht, um mich doch besser eigenhändig zu töten“, verbesserte Mila bitter.
    Johann schob sie aus der Burg auf den kleinen Vorplatz. „Genau das wird er nicht.“
    „Und warum nicht?“
    „Weil ich behaupten werde, dich bereits getötet zu haben“, strahlte er sie an.
    „Und ich ... soll als Gespenst zurückkehren?“
    „Nachdem du mich verflucht hast, damit ich in Zukunft dein Überleben sichere.“
    „Das Überleben einer Toten?“
    „Du hast recht. Machen wir es besser so: Du bist nicht gestorben, weil du mir zuvorgekommen bist und mich verzaubert hast. Alle werden dich und unsere – Gäste – in Ruhe lassen. Ach was: Sie werden dich meiden, am allermeisten mein Vater, wenn ich ihm versichere, dass ich tot umfallen würde, wenn dir auch nur ein Haar gekrümmt wird.“ Johann nickte glücklich vor sich hin – ohne sich darum zu kümmern, dass Mila zweifelnd den Kopf schüttelte.
    Er war sich ja sehr sicher, dass er seinem Vater genug bedeutete. „Ihr denkt, das wird er glauben?“, fragte sie laut.
    Johanns Nicken verstärkte sich. „Das garantiere ich dir. Du bist in vollkommener Sicherheit.“
    Es war schon sehr verlockend. Ein Leben ohne Schinderei in der Burg, in ihrer eigenen Hütte. Dass man sie mied, war sie ja schon gewohnt. Und wenn es zu unerträglich werden würde ...
    „Jetzt ist es wichtig, dass du still und leise von hier verschwindest“, unterbrach Johann ihre Gedanken. „Du richtest dich in deinem neuen Heim ein – und um den Rest kümmere ich mich.“ Sprach's und knallte, Mila mit einem Schubs nach draußen befördernd, die Tür hinter ihr zu.
    Einen Moment starrte sie darauf – doch dann atmete sie tief durch. Warum sollte sie nicht dem Befehl eines Ritters gehorchen, ein eigenständiges Leben zu beginnen? Wofür ihr der geforderte Preis durchaus respektabel erschien.

Gönnerhafte Bedingungen
     
    Gegenwart – August 2012
     
    „ E ine spannungsgeladene Zeitreise, Herr Peregrinus. Die Geschichte ist klasse.“ Die Stimme des Verlegers am Telefon klang ehrlich.
    Matthias strahlte, ein Weihnachtsbaum hätte das nicht besser gekonnt. „Hört sich gut an, Herr Gönner. Dann nehmen Sie sie also an?“ Wenn er etwas brauchen konnte, dann ein verkauftes Manuskript. Genauer, den Vorschuss, den er bei Vertragsabschluss dafür bekommen würde. Er war mehr als klamm, hatte sich in den fünf Jahren, seit Elias' Tod, mehr schlecht als recht mit kleineren Auftragsarbeiten über Wasser gehalten. Kurzkrimis für Zeitschriften, ein paar Heftromane. Blaue-Tonnen-Literatur, die konsumiert wurde, anschließend in die Papiertonne entsorgt – und wieder vergessen. Dagegen endlich wieder ein Buch – in entsprechend hoher Auflage ...
    „Unter einer Bedingung“, platzte Adelbert Gönner in Matthias' wohlige Gedanken hinein.
    Der hatte gerade noch Zeit, die Stirn zu runzeln, als der Verleger auch schon die Bombe hochgehen ließ: „Sie schreiben sofort Teil zwei. Wieder mit dieser unwiderstehlichen Mischung aus Mittelalter und Gegenwart, aus

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