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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Ungläubiger.“
    „Ein Weitgereister“, korrigierte Matthias, ebenfalls amüsiert. Der Humor dieses Mannes wirkte so vertrauenerweckend, dass er das Gefühl hatte, sich diesen Luxus durchaus erlauben zu können. Zumindest für den Augenblick.
    „Frag den Pfaff, der predigt das sonntags in der Kirche.“
    „So lange kann ich nicht warten.“
    „Nun gut, dann lass dir sagen, wir schreiben das Jahr des Herrn 1293. Ist deine Bildung damit abgeschlossen?“
    „Wie komme ich in die Burg?“ Matthias schloss seinen Mund mit hörbarem Klappen. Hatte wirklich er das gesagt?
    „Das ist ja mal eine interessante Frage“, sagte die Stimme mit hörbarem, wenn auch leicht ironisch eingefärbtem Erstaunen. „Gibt es dazu einen einleuchtenden Grund?“
    „Gibt es den nicht immer?“, gab Matthias zurück.
    „Dann lass uns mal zusammenfassen, was wir bisher voneinander wissen“, fing die Stimme an zu sortieren. „Du kommst von weit her, kennst nicht das Jahr, aber weißt von der Burg. Du willst hinein und fragst ausgerechnet mich danach, einen aussätzigen Ausgestoßenen, bei dem du dich anstecken könntest. Was dir scheinbar keine Sorgen bereitet, denn sonst stündest du nicht mehr hier.“
    Er kicherte wieder und Matthias konnte selbst in der Dunkelheit die Bewegung erkennen, mit der der Mann ihm zunickte. „Du scheinst ein Freund zu sein. Willkommen also.“
    Würdevoll neigte Matthias seinen Kopf. „Danke.“
    „Wenn du dich nicht fürchtest, kannst du mit mir kommen“, sagte der Mann. „Ich bin selbst auf dem Weg nach Ernberg.“
    „Hervorragend“, freute sich Matthias.
    Wenn er jedoch erwartet hatte, dass der Unbekannte sofort losmarschieren würde, sah er sich enttäuscht.
    Der sank nach unten, setzte sich hin. „Morgen“, sagte er schlicht.
    „Morgen ist es wahrscheinlich zu spät“, widersprach Matthias sofort. „Ich muss gleich hin.“
    „Nachts schlafen die dort, wie ich das auch noch bis vor wenigen Momenten getan habe.“
    „Wie meint Ihr das?“ Verwirrt blinzelte Matthias den Fremden an. „Habt Ihr vor, ganz offiziell in die Burg zu gehen?“
    Der Fremde stutzte, lachte, dann klatschte er neben sich auf den Boden. „Reisender ohne Zeit, dachtest du etwa, ich will mich wie eine Ratte am Fels hochhangeln und über die Wehrmauer klettern?“
    Nun ja, in die Richtung waren Matthias' Überlegungen tatsächlich gegangen. Aber das sagte er lieber nicht.
    Doch der Fremde sprach schon im Brustton der Überzeugung weiter. „Natürlich offiziell und durch das Tor. Schließlich habe ich eine Mission.“
    „Welche?“
    „Betteln“, kam unverblümt zur Antwort. „Aber nun lass uns zusehen, dass wir noch eine Mütze voll Schlaf abbekommen. Im Morgengrauen gehen wir los, das ist früh genug.“
    Dass Matthias daran zweifelte, mochte er nicht eingestehen. Dennoch, dass er alleine das Unmögliche schaffen würde, in die verschlossene und bewachte Burg einzudringen, war mehr als unwahrscheinlich. Außerdem, so schrecklich drängte die Zeit tatsächlich gar nicht. Die beiden Reiter, die mit Leiche und Information ebenfalls nach Ernberg unterwegs waren, lagen höchstwahrscheinlich, ihren Rausch ausschlafend, irgendwo im Wald.
    „Also gut, schlafen wir“, gab er schließlich nach. „Aber nicht hier, direkt am Wegrand.“
    „Wirst du gesucht?“, fragte der Fremde und gähnte unüberhörbar. Dennoch stand er auf. „Großmütig, wie ich bin, verzichte ich also darauf, hier am Straßenrand allzeit bettelbereit zu sein, und werde mit dir ein Stück zur Seite gehen. Da hinten sind ein paar hohe Bäume. Wahrscheinlich liegt darunter eine hübsch weiche Laubschicht.“
    So war es auch. Kurze Zeit später lag Matthias, einige Meter von dem Fremden getrennt, in duftenden Gräsern und Blättern und fühlte, wie die Müdigkeit ihn in Besitz nahm.
    Doch noch ehe er einschlief, fiel ihm ein, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte.
    „Ich heiße ...“ Mattis hatte Mila ihn genannt. Vielleicht war es gut, bei diesem Namen zu bleiben. „Ich bin Mattis.“
    Der Fremde lachte. Und noch während er antwortete, fielen Matthias die Augen zu.

 
    Das Spiel
     
    E in Klappen.
    Mila schreckte aus einer Art Dämmerschlaf. Eine Tür? Die vom Vorraum. Und Schritte, näherkommende. Johann. Diesmal kam er also selbst. Ihr Herz raste los. Nicht aus Angst, die hatte sie vor Johann nicht. Zorn, den schon. Unmengen davon. Ilya und sie tatsächlich entführen zu lassen. Noch dazu von derart ungehobelten Kerlen, ungepflegt,

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