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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Licht ab, dass er sicher war, würde er den Weg aus der Zukunft nicht kennen, hätte er sich kaum hier entlanggewagt.
    Mit dem Wagen fuhr er die Strecke Bichbächle – Reutte in etwa dreißig Minuten. Zu Fuß war er schon Stunden unterwegs und hatte noch nicht einmal Heiterwang erreicht. Sein Zeitgefühl hatte ihn weitgehend verlassen, er wagte nur eine grobe Schätzung, aber Mitternacht war sicher schon vorbei. Der überhöhte Adrenalinspiegel, bislang sein Antrieb, schien nun weitestgehend abgebaut, er war erschöpft. Dieser Tag war ein langer und sehr ereignisreicher gewesen. Jetzt fühlte er, wie die Müdigkeit in seinen Knochen hochkroch. Am liebsten hätte er sich irgendwo zusammengerollt und ... Mila fiel ihm ein, die in Gefahr schwebte. Die Frau, die Lida fast aufs Haar glich, galt hier als Hexe. Nun, das sollte ihn nicht verwundern. Wer mit Zeitreisenden umging und daher Gegenstände aus der Zukunft und Informationen darüber besaß, war den Menschen hier mit Sicherheit unheimlich. Meinhard mochte es da nicht anders gehen.
    Die Sorge um Mila hatte Matthias wieder munter gemacht. Den Gedanken an eine Rast weit von sich schiebend, schritt er wieder rascher aus.
    Verflixte Kurven! Am weicher werdenden Untergrund konnte er fühlen, dass er wieder einmal den Weg verlassen hatte. Wo ging es weiter? Matthias drehte sich ein Stück, machte einen beherzten Schritt – und stolperte prompt über etwas, das am Boden lag.
    „Au!“
    Noch im Fallen erschrak er. Der Schmerzenslaut war nicht seiner gewesen. Er warf sich zur Seite, stürzte hart auf, fühlte, wie unter ihm etwas weggezogen wurde, während gleichzeitig eine Stimme aufächzte. Dann war es wieder ruhig.
    „Runter von mir oder ich klapper dir was.“
    Die Stimme unter ihm war männlich und klang nicht überrascht. Als Matthias nicht schnell genug reagierte, fühlte er eine kleine Bewegung. Einen Moment später erfüllte hartes Geratter die Luft direkt vor ihm.
    „Runter“, befahl die Stimme erneut. „Es sein denn, du möchtest dich anstecken. Für diesen Zweck wüsste ich allerdings eine angenehmere Methode, als im Schlaf über mich herzufallen.“
    „Entschuldigung.“ Matthias sprang auf und zwei Schritte zur Seite. „Ich habe Sie nicht gesehen.“
    Auch jetzt konnte er lediglich erahnen, dass da jemand vor ihm lag, nicht aber, wer.
    „Ein feiner Mann und nicht von hier, was?“ Hohn klang in der Stimme mit. „Dann bete schon mal, dass du nicht auch Aussatz bekommst.“
    „Sie haben Aus...“ Er brach ab. Sein erster richtiger Mittelalterkontakt! Matthias wusste nicht viel über diese Epoche. Hatte man sich in dieser Zeit nicht gesiezt, sondern – wie nannte man das eigentlich – geihrzt? Er konzentrierte sich also. „Ihr habt Aussatz?“
    „Sagen die“, fauchte die Stimme vom Boden.
    Matthias konnte erkennen, wie der Mann sich hochrappelte und ein Stück entfernt aufrichtete.
    „Wie kommst du dazu, in der Dunkelheit hier herumzulaufen, weißt du nicht, dass das gefährlich ist?“
    Irgendwas an der Stimme und dem Gebaren des Mannes verriet Matthias, dass er keinen Feind vor sich hatte. Und gleichzeitig sagte seine Erinnerung, die nur mit äußerst dürftigen Geschichtskenntnissen aufwarten konnte, dass Aussatz in aller Regel Lepra bedeutete, dieser Mann vor ihm also mit hoher Wahrscheinlichkeit leprös war – und damit ansteckend. In der Gegenwart mochte man das ja behandeln und heilen können, jetzt allerdings ... Er sollte also zusehen, Abstand zwischen sich und diesen Infizierten zu bekommen, sich irgendwo zu waschen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.
    Umso verblüffter war Matthias über sich, als er sich nur einen Schritt zurücktreten fühlte. „Wer auch immer Ihr seid, Ihr könnt mir sicher helfen.“
    „Mit gewissen Dingen mehr, mit anderen weniger.“ Die Stimme, die jetzt auf Kopfhöhe zu ihm klang, kicherte hämisch. „Ich kann dir einen langsamen Tod bringen, wenn du das wünschst. Oder ich könnte dir mit meiner Klapper den Takt zu einem Tänzchen schlagen.“
    „Ich brauche nur eine Auskunft – oder zwei“, schränkte Matthias hastig ein, holte Luft und setzte, nun ironischer, hinzu: „Sofern das im Rahmen Eurer Möglichkeiten liegt.“
    „Auskünfte erteilen? Darin bin ich großartig, zuweilen.“
    Matthias beschloss, sein Glück sofort zu versuchen. „Welches Jahr schreiben wir gerade?“
    „Du meine Güte, ein Unwissender!“
    Matthias hörte, wie der Mann leise kicherte.
    „Oder ein

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