Flehende Leidenschaft
ihm.«
»Natürlich kannst du ihn nicht am Leben lassen.«
»Gewiß nicht.«
»Mußt du ihn selber töten? Kannst du’s nicht jemand anderem überlassen?«
Johnnies Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Lächeln. »Nein, er gehört mir.«
»Wenn du seinetwegen dein Leben wagst …«
»Das habe ich nicht vor. Aber ich danke dir für deine Fürsorge.«
»Wann reist du wieder ab?«
»Sobald ich von Adam höre. Vermutlich in drei oder vier Tagen.«
»Nun, dann will ich dich jetzt nicht länger aufhalten. Geh zu Elizabeth. Sie hat sich so nach dir gesehnt.«
»Um zu ihr heimzukehren, würde ich um die ganze Welt reiten.«
»Das mußt du ihr sagen. Sie hat unentwegt geweint.«
»Ja, wegen des Babys ist sie manchmal ein bißchen sentimental.«
»Oder sie hatte Angst um dich. Immerhin mußte sie befürchten, du könntest sterben.« »Dann wäre ich zurückgekommen, um sie ins Jenseits mitzunehmen.«
Nachdenklich betrachtete Munro seinen Vetter, den die Liebe so erstaunlich verändert hatte.
»Wenn jemand diese dunkle Grenze überqueren kann – dann nur du.«
«Da hast du verdammt recht«, bestätigte Johnnie grinsend. »Und jetzt wollen wir diese morbiden Gedanken vergessen. Ich bin mehr oder weniger unversehrt, und da oben erwartet mich die schönste Frau auf Erden. Bevor ich nie aufsuche, muß ich mich noch schnell umziehen. Adieu! Bis morgen – so gegen Mittag!« Vielsagend zwinkerte er Munro zu, dann verließ er das Arbeitszimmer.
Als er das Zimmer betrat, saß Elizabeth vor dem Kaminfeuer, in einer mitternachtsblauen Samtrobe. Ihr Haar schimmerte golden im Flammenschein. Mit einem Freudenschrei sprang sie auf, eilte ihrem Mann entgegen und warf sich in seine Arme. Beglückt wirbelte er sie herum und lachte wie ein übermütiger kleiner Junge.
»O Johnnie, du warst viel zu lange weg«, klagte sie, nachdem er sie behutsam auf die Füße gestellt hatte.
»Ich will’s wiedergutmachen«, versprach er, beide Arme um ihre Taille geschlungen.
»Glaubst du, das wird dir so leicht gelingen?« neckte sie ihn.
Da drückte er sie noch fester an sich. »Ich weiß sehr gut, wie ich dich besänftigen kann.«
»Während unserer Trennung ist mein Verlangen mit jeder Stunde gewachsen.«
»Gibt es für einen Mann etwas Schöneres, als heimzukehren und eine leidenschaftliche Ehefrau anzutreffen? Zeig mir, wie sehr du mich begehrst …«
Mit beiden Händen umfaßte sie sein Gesicht und küßte ihn voller Hingabe. »Zwei Tage lang keine Erfüllung …«
Ihre atemlose Stimme steigerte seine eigene Sehnsucht. »Könnte ich dir helfen?« fragte er leise und schlang seine Finger in ihr seidiges Haar.
»Mal sehen …«
Ihre Hand tastete über seinen Gürtel und die Breeches. »Oh – wie wunderbar …«
»Freut mich, daß du meine Manneskraft würdigst.« Schwungvoll hob er sie hoch, trug sie zum Bett und ließ sie sanft auf die seidene Decke gleiten.
Während er sich auskleidete, entdeckte sie die Schnittwunde an seinem rechten Oberarm und richtete sich erschrocken auf. »Oh, du bist verletzt!«
»Nur eine kleine Messerstecherei in einer Taverne. Darum kannst du dich später kümmern.«
»Bist du sicher?«
»Natürlich.« Inzwischen war er nackt und setzte sich auf den Bettrand.
Als er Elizabeth von ihrem blauen Samtmantel und dem weißen Nachthemd befreite, stöhnte sie leise. »Werde ich jemals von dir genug bekommen?«
»Nie«, erwiderte er, ohne zu zögern.
»Küß mich …«
Nur zu gerne erfüllte er diesen Wunsch, streckte sich an ihrer Seite aus und preßte sie an seinen kraftvollen Körper.
»Berühre mich, überall!« flehte sie und kannte nur noch einen einzigen Gedanken – den Trennungsschmerz zu vergessen.
»Damit du endgültig weißt, daß ich wieder hier bin?«
»Um dich für immer an mich zu binden …«
Und er gab ihr alles, was sie erträumt hatte. Seine Hände glitten über die vollen Brüste, die harten Knospen, ihren Bauch, die wohlgeformten Hüften, zwischen die bebenden Schenkel. Mit seiner Zungenspitze zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach. »So muß das Paradies schmecken.«
»Liebe mich!« drängte sie.
»Das tu ich doch.«
»Aber es genügt nicht«, entgegnete sie und berührte seinen erigierten Penis, der sich an ihren Bauch drückte. »Gib mir das!«
Behutsam drehte er sie auf die Seite, und sie spürte seine warme Brust an ihrem Rücken, während er langsam in sie eindrang. Dann umfaßte er ihre Brüste, und sie stöhnte überwältigt. In ihrem ganzen Körper
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