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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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ließ. Alles andere, was danach geschehen war, dachte sie, war nichts weiter gewesen als eine belanglose Abfolge von Zufällen. Zufällen, mit deren Hilfe die endgültige Vollstreckung des Urteils ein bisschen aufgeschoben worden war.
    Doch damit war jetzt Schluss …
    Für Claire stand es inzwischen außer Frage, dass sie bald sterben würde. Die Sonne war schon zu einem Drittel hinter den Hügeln versunken, und es würde nicht mehr lange dauern, bis es in den Straßen von Plain Rock komplett finster war.
    Und wenn es so weit war, würde wieder Leben in die Straßen einkehren.
    Eine ganz eigentümliche Art von Leben …
    Schatten würden durch die Gassen huschen und glühend rote A ugen durch die Nachtluft tanzen.
    Es würde nicht lange dauern, bis die Kreaturen sie fanden und sie bei lebendigem Leibe in Stücke rissen. Denn nachdem Andy ihr die Kette geraubt hatte, war sie komplett schutzlos. Sie war den Launen des Wahnsinns komplett ausgeliefert , der in der Stadt herrschte und die Gewissheit darüber ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Hin und wieder dachte sie zwar auch an die beiden FBI-Agenten, die sie in diese missliche Lage gebracht hatte, doch auch von ihnen versprach sie sich keine Hilfe. Sie waren vor mehr als einer Stunde verschwunden und insgeheim glaubte Claire inzwischen, dass keiner von beiden mehr am Leben war. Denn immerhin waren sie ohne jegliche Vorwarnung in diese Schlangengrube gestolpert und bereits das allein senkte ihre Überlebenschancen beträchtlich.
    Und so wie die Dinge standen, dachte Claire, verstrichen in diesem Augenblick auch ihre letzten Minuten. Nicht nur ihre, sondern auch die von Teddy. Denn wenn nicht bald ein Wunder geschah, so würde er das gleiche Schicksal teilen wie sie. Denn auch er war nach wie vor an den gottverdammten Wagen gekettet und hatte keine Chance zu entkommen.
    Ein Unschuldiger mehr …
    Für den Bruchteil einer Sekunde wunderte Claire sich, dass Andy nicht zumindest versucht hatte, Teddy zu befreien. Doch gleich darauf kam ihr dieser Gedanke vollkommen lächerlich vor. Denn immerhin, dachte sie, war Andy selbst inzwischen nichts weiter als eine Marionette, derer George sich nach Belieben bedienen konnte.
    Ein Lakai …
    Wahrscheinlich, dachte Claire, hatte George so lange den Verstand des Jungen umgarnt, bis es ihm schließlich gelungen war, ihn gefügig zu machen. Und das wiederum war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Andy ihr die Kette geraubt und zudem auch noch Teddy im Stich gelassen hatte. Denn dadurch hatte George praktisch zwei Fliegen auf einmal geschlagen:
    Allerdings …
    Er hatte die einzige Person unschädlich gemacht, die noch eine Gefahr für ihn darstellte. Gleichzeitig hatte er aber auch einen Appetithappen bereitgestellt – für seine Armee von Untoten, die bald wieder durch die Straßen schleichen würde.
    Claire blickte ein weiteres Mal zu den Hügeln hinter der Stadt. Die Sonne war inzwischen bereits zur Hälfte hinter dem gezackten Horizont verschwunden.
    Auch wenn Claire es nicht mit Sicherheit wusste, so ahnte sie dennoch, dass sie keine zehn Minuten mehr zu leben hatte.
    Sie wandte den Blick ab und schloss die Augen. So verharrte sie einige Augenblicke, um sich wieder etwas zu sammeln. Ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich und auch ihre Gedanken begannen sich erneut zu ordnen.
    Doch als sie die Augen wieder aufmachte, traf sie der Anblick mit voller Wucht.
    Blut, so viel Blut…
    Ihr Herz verkrampfte sich und sie hielt den Atem an.
    Einige Sekunden verstrichen, ohne dass sich etwas tat.
    Dann erst setzte sich die dunkle Gestalt in Bewegung und trat aus den Schatten.
     
     
     
     

69.
     
    Peter war noch immer gefesselt.
    Doch mit jedem Mal, das er seine Hände über den Fels gleiten ließ, wuchs seine Zuversicht. Er konnte spüren, wie sich die Fesseln allmählich lockerten. Das Blut in seinen Händen begann langsam wieder zu zirkulieren und die Taubheit darin wurde zusehends von einem leichten Prickeln verdrängt.
    So ist’s gut – immer weiter …
    Noch war er nicht in der Lage, seine Hände komplett herauszuziehen. Dennoch wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Die Fesseln hatten sich geweitet und der viele Schweiß verringerte zudem auch die Reibung. Obwohl seine Kräfte allmählich schwanden, kam es ihm so vor, als ginge ihm die Übung inzwischen etwas leichter von der Hand.
    Die Wiederholungen wu rden immer flüssiger und die Krämpfe ebbten allmählich ab.
    Peters Handgelenke waren

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