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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Vermutung richtig gewesen war und die gottverdammte Patrone wirklich in die Pistole passte.
    Und das tat er dann auch:
    Langsam und vorsichtig legte er die Patrone in die Kammer der Pistole.
    Die Länge passte …
    Dann drückte er mit dem Daumen auf den Schlittenfanghebel. In Windeseile schnellte der Schlitten zurück und verschloss ohne Probleme die Kammer.
    Kein Ruckeln, kein Klemmen – nichts.
    Die Patrone passte.
    Erleichterung machte sich in Peters Gedanken breit, doch er kam nicht dazu, sie zu genießen. Denn kaum war der Schlitten arretiert, machte er sich auch sofort auf den Weg zurück in die Stadt. Noch war es nicht völlig dunkel, dachte er. Er musste die letzten Reste des Tageslichtes für den Abstieg vom Hügel nutzen. Denn er wusste, dass es nicht gerade leicht werden würde, wieder heil unten anzukommen.
    Deswegen verstaute er die Pistole sofort hinter dem Gürtel und machte sich auf den Weg.
    Er wusste zwar nicht, ob Claire Hagen und der Unbekannte überhaupt noch in der Stadt waren, doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund ahnte er, dass das Glück auf seiner Seite war und er sie noch finden würde.
    Das Einzige, was Peter mit Sicherheit wusste, war, dass die Zeit auf jeden Fall gegen i hn spielte und er sich beeilen musste.
    Und in diesem Augenblick, als er schließlich den Abstieg begann, hatte er nicht den Hauch einer Ahnung, wie recht er in diesem Zusammenhang hatte.

73.
     
    Andy hatte es fast geschafft und war seinem Ziel zum Greifen nahe. Er musste nur noch das letzte kleine Stück des Weges zurücklegen.
    Das beschwerlichste Stück …
    Danach, dachte er, konnte er mit seiner Mutter endlich aus der Stadt verschwinden und sich in Sicherheit bringen. Sie würden die Schrecken ein für allemal hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen – irgendwo, weit weg von Plain Rock.
    Ganz weit weg …
    Es war ein verführerischer Gedanke und er gab Andy Kraft. Ein weiteres Mal beschleunigte er seinen Schritt und dann endlich überschritt er die Tore zu seiner persönlichen Hölle und tauchte in die vollkommene Dunkelheit ab.

74.
     
    Claire wartete gebannt auf den Schmerz.
    Die Welt verschwamm vor ihren Augen u nd ihre Gedanken kamen völlig zum Stillstand. Ihre einzige Hoffnung war, dass es schnell vorüberging. Denn nach all den Strapazen der vergangenen Monate hatte sie keine Lust darauf, sich noch weiter zu quälen. Sie sehnte sich danach, einfach in eine tiefe Ohnmacht abzugleiten und zu sterben, ohne das Bewusstsein je wiederzuerlangen.
    Ohne Angst und ohne Schmerzen.
    Oh ja…
    Mit jeder Sekunde, die verstrich, wuchs ihr e Beklemmung. Gleichzeitig wich sämtliche Kraft aus ihren Gliedern. Sie verpuffte geradezu im Bruchteil einer Sekunde und machte es ihr unmöglich, aufrecht sitzen zu bleiben. Stattdessen sank sie immer weiter zusammen, rollte sich zur Seite und blieb reglos auf der Straße liegen. Dann schloss sie die Augen und lauschte tief in sich hinein. Die Gedanken wirbelten förmlich durch ihren Verstand und suchten nach dem unerschöpflichen Quell des Schmerzes, der bestimmt gleich irgendwo in ihrem Körper entbrennen würde. Ein Schmerz, dachte sie, der das letzte Gefühl werden würde, das sie in ihrem Leben überhaupt wahrnahm.
    Die Sekunden vergingen, doch Claire spürte nichts.
    Keine lodernden Schmerzen, die ihr den Verstand raubten.
    Kein Anflug von Ohnmacht, der sich auf ihre Sinne legte.
    Nichts.
    Was zum …?
    Kaum war dieser Gedanke verklungen, schlug Claire auch schon die Augen auf. Ein paar Haarsträhnen hingen ihr übers Gesicht und machten es ihr unmöglich, etwas zu erkennen.
    Sie wischte sie mit der rechten Hand beiseite, als…
    Oh mein Gott …
    … die Erkenntnis allmählich in ihr zu dämmern begann.
    Gebannt starrte sie auf ihr Handgelenk, das noch immer von einer der Handschellen umschlungen war. Doch als sie genauer hinsah, konnte sie sehen, dass die Kette, welche die Fesseln miteinander verbunden hatte, genau in der Mitte gesprengt war. Die Glieder waren vollkommen verbogen und klimperten bei jeder noch so kleinen Bewegung.
    Claire konnte es noch immer nicht glauben.
    Sie war frei!
    Kaum war dieser Anblick auf den Grund von Claires Bewusstsein gesickert, inspizierte sie auch ihre linke Hand. Doch auch bei dieser bot sich ihr das gleiche Bild:
    Fesseln gesprengt, Kette verbogen.
    Anstatt sie zu töten, hatten die Schüsse sie befreit.
    Erleichterung brandete daraufhin durch Claires Verstand und sorgte dafür, dass all ihre Ängste schlagartig

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