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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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mickrige Woche der Ermittlungen. Wie dem auch sei – ich habe Sie verfolgt und abgewartet, was Sie wohl als Nächstes tun würden. Ich muss zugeben, dass Sie mich immer wieder aufs Neue mit Ihrer Entschlossenheit verblüfft haben. Es war schon sehr erheiternd, zuzusehen, wie Sie die beiden State Trooper überwältigt haben.
    Alle Achtung, Miss Hagen.“
    Je mehr Roger erzählte, umso stimmiger hörte sich seine Geschichte für Claire an. Er hatte sie tatsächlich verfolgt, daran bestand für sie inzwischen überhaupt kein Zweifel mehr.
    Dennoch begann sie sich zu fragen, wieso in aller Welt er in Gesellschaft eines echten FBI Agenten in Plain Rock eingetroffen war. Dass der andere Mann wirklich für das FBI arbeitete, stand für Claire inzwischen außer Frage. Genauso wenig zweifelte sie daran, dass er den Auftrag gehabt hatte, sie zu finden und zu verhaften. Und diese Gewissheit wiederum führte Claire sofort zu der Frage, was wohl inzwischen mit dem Mann passiert war.
    Noch bevor sie dazu kam, dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurde sie sich erneut des vielen Blutes bewusst, dass an Rogers Körper und Kleidung klebte und ihm einen rostbraunen Schimmer verlieh. Der Anblick s chlug Claire plötzlich entgegen wie eine stumme Anklage. Gleichzeitig wuchs in ihr die Gewissheit, dass womöglich noch ein Unschuldiger wegen ihr sein Leben gelassen hatte.
    Bitte nicht …
    Und selbst wenn er noch am Leben war, dachte sie gleich darauf, würden die Monster wahrscheinlich bald ausschwärmen und ihn finden.
    Mit einem Mal war Claire zum Weinen zumute. Doch anstatt sich erneut dieser Regung hinzugeben, biss sie einfach die Zähne zusammen und konzentrierte sich weiter auf Rogers Geschichte.
    „Nach dem Vorfall mit den State Troopern sah ich eigentlich die Zeit gekommen, Sie endgültig einzusacken. Denn gleich darauf wurde eine lokale Fahndung nach Ihnen eingeleitet – und außerdem begann dieses Katz- und Mausspiel mich ein bisschen zu langweilen, Miss Hagen. Ich wollte einfach kein weiteres Risiko eingehen, wenn Sie so wollen.
    Doch dann passierte etwas, das mich dazu zwang, all meine Pläne sofort über den Haufen zu werfen: Ich wurde von einem meiner Informanten kontaktiert und ich kann Ihnen versichern, dass der einige äußerst interessante Dinge bezüglich Ihres Falles zu berichten hatte. Der Mann ist Agent bei einer Behörde, die so geheim ist, dass sie offiziell eigentlich gar nicht existiert. Deswegen war es für ihn ein Leichtes, seine Nase ein bisschen in Ihren Fall zu stecken und darin herumzuschnüffeln. Und ab diesem Zeitpunkt, Miss Hagen, wurde die Sache erst richtig interessant.“
    „Was haben Sie herausgefunden?“, fragte Claire. Insgeheim wusste sie, dass ihr nicht gefallen würde, was Roger als Nächstes zu sagen hatte.
    Dennoch musste sie es erfahren.
    „Die Ermittlungen gegen Sie, Miss Hagen, werden von einem Mann namens Edgar Davis geleitet. Davis ist FBI Supervisor und steht einem Team von mehr als dreißig Agenten vor. Jedenfalls hat mein Informant Davis ein bisschen auf den Zahn gefühlt und dabei Erstaunliches zutage gefördert:
    Der Mann hat einen Haufen Dreck am Stecken, Miss Hagen. Gleich zu Beginn der Ermittlungen hat er geradezu um die Zuteilung Ihres Falles gebettelt. Er war sogar persönlich in Quantico, um den Fall an sich zu ziehen. Er hat all seine Vorgesetzten hofiert, als wollte er jedem einzelnen von ihnen ans Höschen – hat ihnen teure Abendessen spendiert und Geschenke gekauft.
    Das ganze Programm.
    Davis wollte den Fall um jeden Preis, das können Sie mir glauben.
    Das allein ist schon sehr verdächtig, Miss Hagen. Doch das war noch längst nicht alles. Nachdem er den Fall schließlich offiziell erhalten hatte, wurde sein Verhalten noch eigenartiger. Denn anstatt sich sofort um Ihre Ergreifung zu kümmern und alles nötige in die Wege zu leiten, ist er erst einmal in Washington vorstellig geworden – beim Justizministerium, um genau zu sein. Dort hat er dann ein Auslieferungsgesuch präsentiert, das auf Ihren Namen lautete und das offizielle Siegel des Vatikans trug. Kein Mensch wusste, wie er an so etwas gekommen war und nicht zuletzt deswegen schrillten plötzlich die Alarmglocken bei sämtliche Bundesbehörden.“
    „Ein Auslieferungsgesuch?“, fragte Claire. Rogers Geschichte war inzwischen derart verrückt, dass sie große Mühe hatte, seinen Worten zu folgen. Trotzdem ermahnte sie sich immer wieder dazu, aufmerksam zu bleiben. Denn angesichts der Vorkommnisse der

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