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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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alten Mannes, die ihm schlaff vom Arm hingen und sie waren nicht kräftig genug, um den Aufprall abzubremsen.
    Teddy rutschte auf dem Fliesenboden aus und schlug sich hart den Kopf an. Gleichzeitig entbrannte in seinem verletzten Arm wieder der Feuersturm, den er mit Whiskey zu löschen versucht hatte. Die Schmerzen gingen durch seinen gesamten Körper, bis sich jeder Muskel darin verkrampfte und er kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren. Dunkelheit breitete sich über seinem Verstand aus und drohte, ihn zu verschlingen.
    Trotzdem wusste er, dass er nicht liegen bleiben durfte. Jede Sekunde konnte sich der Junge erneut dazu entschließen, den Abzug zu ziehen und ihn zu erschießen, wie einen tollwütigen Hund.
    Los, steh auf, Ted! Steh auf, verdammt noch mal!
    Er rappelte sich auf und ging in die Hocke. Dann drehte er sich wieder in die Richtung, aus der der Schuss erklungen war.
    Der Junge stand immer noch dort und zielte auf ihn. Aus dem Lauf des Revolvers kräuselte sich eine dicke Rauchfahne. Teddy konnte den beißenden Geruch des Schießpulvers riechen, der sich langsam im Raum ausbreitete und mit dem Geruch des Whiskeys vermischte.
    „Das war verdammt knapp“, sagte Teddy.
    Der Junge antwortete nicht. Stattdessen ließ er den Lauf der Waffe durch die Luft gleiten und zeigte damit wieder auf das Kondom, das immer noch neben Teddy auf dem Boden lag. Teddy kapierte nicht, was der Junge von ihm wollte. Gleichzeitig wusste er, dass ihm keine andere Wahl blieb. Einmal hatte er Glück gehabt und war der Kugel ausgewichen. Doch sein Glück ein zweites Mal auf die Probe zu stellen, kam ihm in diesem Augenblick nicht in den Sinn.
    Nicht in einer Million Jahren.
    Deswegen streckte er die Hand aus und griff nach dem Kondom. Seine Finger umschlossen die glitschige Latexhülle, in der die Flüssigkeit nur so waberte. Als er es aufgehoben hatte, schaute er wieder zu dem Jungen.
    „Und was jetzt ?“, fragte Teddy.
    „Zerquetschen Sie es mit der Hand“, sagte der Junge.
    „Warum?“
    „Tun Sie es einfach. Dann werden Sie es schon sehen.“
    Teddy wusste noch immer nicht, was gespielt wurde. Darum tat er einfach das, was der Junge ihm befohlen hatte. Er war zwar nur ein Dreikäsehoch – ein Junge, der noch mindestens fünf Jahre davon entfernt war, sich zu rasieren. Trot zdem, dachte Teddy, war er der Einzige in diesem Raum, der eine Waffe hatte. Und Teddy wusste, was das zu bedeuten hatte:
    Der mit der Waffe machte immer die Regeln!
    Gleich darauf verkrampften sich seine Finger um das Kondom. Er versuchte, es zu zerquetschen, doch es gelang ihm nicht. Anstatt zu reißen, blähten sich die beiden Enden einfach nur weiter auf.
    „Es geht nicht“, sagte Teddy, „das Ding will einfach nicht platzen.“
    „Versuchen Sie, es mit einer der Scherben aufzureißen und machen Sie schnell“, sagte der Junge.
    Teddy sah sich auf dem Fliesenboden um und entdeckte den Hals der Whiskeyflasche. Er war der Länge nach abgebrochen un d sah aus wie ein kurzer Dolch.
    Zunächst klemmte Teddy das gefüllte Kondom zwischen seinen verletzten Arm und den Oberkörper. Dann griff er nach dem Flaschenhals und hob ihn auf. Er warf einen letzten Blick zu dem Jungen, dann tat er, was dieser ihm befohlen hatte:
    Er stach mit dem abgebrochenen Flaschenhals in das Kondom und im gleichen Augenblick ergoss sich die darin enthaltene Flüssigkeit über seinen Arm und seinen Oberkörper und ein eigenartiger Geruch stieg ihm in die Nase.
    Ansonsten tat sich jedoch nichts.
    Teddy blickte wieder auf und sah den Jungen an. Er zielte zwar noch immer auf ihn, doch inzwischen war die Waffe bereits auf Halbmast und nicht mehr auf Teddys Kopf gerichtet. Keine Sekunde später ließ er sie ganz sinken.
    „War’s das Junge?“, fragte Teddy.
    „Ja“, sagte der Junge, „ ja, das war’s.“
    Und dann nach einer kurzen Pause:
    „Verzeihen Sie bitte, aber ich musste sichergehen, dass Sie nicht einer von denen sind.“
    Obwohl der Junge die Waffe gesenkt hatte, konnte Teddy sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Während er sie betrachtete, stieg ihm immer noch der Geruch der Flüssigkeit in die Nase, die in dem Kondom gewesen war. Sie kam ihm bekannt vor. Es war ein intensiver, harziger Geruch.
    Fast so wie ...
    „Was war denn in dem verdammten Pariser, Junge?“
    Der Junge starrte ihn an und Teddy konnte sehen, dass die Anspannung der vergangenen Minuten zu viel für ihn gewesen war. Er zitterte am ganzen Körper.
    „ Weihwasser “, sagte er

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