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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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eine Mordskraft, das kann ich Ihnen sagen. Hat mich dort durch die Gegend geschleift wie einen Sack Federn.“
    „Gut“, sagte Davis, der sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte, „und dann sind Sie zum Tatort gekommen, Mister Ortiz?“
    „Ja, Sir“, antwortete der Mann mit dem Kopfverband.
    „Was ist dann passiert?“
    Ortiz schien einen Augenblick lang zu überlegen. Seine dunklen Augen huschten durch den Raum, als suchten sie nach einem Teleprompter, von dem er die richtigen Antworten auf Davis’ Fragen ablesen konnte. Als er keinen fand, senkte auch er den Blick und sagte ihnen, was sie von ihm wissen wollten.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Ortiz.
    „Sie wissen es nicht?“
    „Nein, Sir. Als ich Dougie ... ähm, ich meine Mister Williams, dort auf dem Highway liegen sah, bin ich sofort aus dem Einsatzwagen gesprungen und auf ihn zugerannt. Kaum war ich bei ihm angekommen, gingen auch schon bei mir die Lichter aus.
    Ich kann mich an absolut nichts erinnern, außer, dass ich erst hier im Krankenhaus wieder zu mir gekommen bin. Mit einem dröhnenden Schädel und einer riesigen Platzwunde am Hinterkopf, die mit zwölf Stichen genäht werden musste.“
    Peters Zuversicht sank mit jedem Wort. Insgeheim fragte er sich, ob es wirklich nötig gewesen war, fast drei Stunden Flug auf sich zu nehmen, um diese Aussagen aufzunehmen. Obwohl die Befragung inzwischen mehr als eine Stunde dauerte, hatten sie nicht mehr aus den beiden Troopern herausbekommen, als diese ohnehin bereits zu Protokoll gegeben hatten.
    Er blickte zu Davis auf und ihre Blicke trafen sich. Ein kurzes Nicken seines Vorgesetzten signalisierte Peter, dass die Befragung vorerst vorbei war.
    „Gut“, sagte Peter und schloss die Akte, die bis dahin auf seinem Schoß gelegen hatte, „im Namen des FBI bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre Kooperation. Sie haben uns wirklich sehr weitergeholfen. Ich wünsche Ihnen gute Besserung.“
    Selbst in seinen eigenen Ohren klangen die Worte nur wenig überzeugend. Doch das war ihm in diesem Augenblick vollkommen egal. Seine Müdigkeit war zurückgekehrt und er sehnte sich danach, sich endlich eine Decke über den Kopf zu ziehen und die Anstrengungen des vergangenen Tages zu vergessen.
    Er erhob sich von seinem Stuhl und schlüpfte wieder in sein Jackett. Davis tat das Gleiche.
    Peter wollte sich gerade zur Tür wenden, als ihm noch eine Frage einfiel, die er bis dahin nicht gestellt hatte.
    „Mister Williams?“
    „Ja, Sir?“
    „War die Frau alleine? Ich meine: Können Sie mit Sicherheit ausschließen, dass nicht noch jemand bei ihr im Wagen saß?“
    Noch bevor Williams antworten konnte, öffnete Peter wieder die Akte, zog ein Foto heraus und zeigte es den beiden Troopern.
    „Vielleicht diese junge Frau?“
    Bei dem Foto handelte es sich um das Fahndungsbild von Amanda – der Schwester von Claire. Es war eine private Aufnahme, die sie in ihrer Wohnung in Greenwich Village gefunden und anschließend vergrößert hatten. Es zeigte die junge Frau in einem Park. Sie lächelte und schien glücklich zu sein.
    Die beiden Trooper sahen sich das Bild genau an. Peter konnte jedoch bereits an ihren Gesichtsausdrücken ablesen, dass sie die Frau auf dem Foto noch nie zuvor gesehen hatten.
    Anstatt ihre Antworten abzuwarten, schob er das Foto wieder zurück in die Akte.
    „Das macht nichts“, sagte er zu dem Troopern.
    Er griff gerade nach der Türklinke, als hinter ihm die Stimme von Trooper Williams erklang.
    „Da wäre noch eine Sache“, sagte er, „ich habe ganz vergessen , Ihnen davon zu erzählen.“
    Peter wandte sich um und auch Davi s machte sofort auf dem Absatz kehrt.
    „Und die wäre?“, fragte Peter.
    „Die Frau, diese Claire Hagen...“
    „Ja?“
    „...sie war schwanger. Hochschwanger, um genau zu sein.“
     

11.
     
    Teddy warf sich instinktiv zu Boden.
    Die Reflexe, die er sich in der grünen Hölle antrainiert hatte, waren plötzlich wieder hellwach. Sie hatte n tief in seinem Unterbewusstsein geschlummert, nur um ihm im richtigen Zeitpunkt wieder einmal den Arsch zu retten.
    Die Kugel zischte über seinem Kopf hinweg und schlug hinter ihm in die Täfelung an der Rezeption. Obwohl alles in Sekundenbruchteilen ablief, schien die Zeit zu gerin nen. Sie zog sich in die Länge wie ein Kaugummi auf heißem Asphalt. Teddy wusste, dass das Adrenalin dafür verantwortlich war.
    Er versuchte, den Sturz mit seinem gesunden Arm abzufedern. Doch es gelang ihm nicht. Es waren die Muskeln eines

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