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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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mitschwang, war nicht zu überhören.
    „Ihre Frau scheint es ja verdammt ernst zu meinen“, sagte er.
    „Ach“, sagte Ginsberg , „Sie haben ja keine Ahnung. Seitdem sie auf diesem verdammten Gesundheitstrip ist, bekomme ich beinahe schon einen Ständer, wenn ich nur Fleischreklame im Fernsehen sehe. Andere Männer in meinem Alter geben vor, Überstunden zu schieben, weil sie Affären mit ihren Sekretärinnen haben. Ich hingegen habe eine gottverdammte Affäre mit einer Imbissbude in Downtown. Andere Frauen suchen vielleicht nach Spuren von Lippenstift am Kragen ihrer Männer – meine hingegen untersucht mich jeden Abend nach Rückständen von Bratensoße, verdammt. Können Sie jetzt verstehen, warum ich meine rechte Hand für einen Teller Rippchen hergeben würde.“
    Peters Grinsen wurde breiter und ging beinahe in ein vergnügtes Kichern über.
    Bratensoße...
    Obwohl er zwar selbst keine Lust auf gegrilltes Fleisch hatte, so war es dennoch inzwischen fast einen Tag her, dass er etwas Ordentliches zwischen den Zähnen gehabt hatte.
    Deswegen, dachte er, wäre es gar keine so schlechte Idee, eine Pause einzulege n und etwas zu essen. Immerhin war es ein guter Vorwand, Ginsberg in ein ausführliches Gespräch über den Fall zu verwickeln. Schließlich wurden die meisten Menschen beim Essen redselig und er hoffte, dass das auch bei Ginsberg der Fall war.
    Deswegen stimmte er zu.
    „Also gut“, sagte Peter, „ich will kein Spielverderber sein – Sie sollen Ihr Fleisch bekommen.“
    „Ausgezeichnet“, sagte Ginsberg.
    Gleich darauf setzte er den Blinker und fuhr vom Highway ab. Keine zehn Minuten später saßen sie schon an einem massiven Holztisch im UNCLE DAN’S. Während sie auf ihr Essen warteten, bestellte Peter ein Mineralwasser und Ginsberg ein großes Bier.
    „Wie ich sehe, gibt es bei Ihnen zuhause auch kein Bier“, sagte Peter.
    „Wie meinen Sie das?“, fragte Ginsberg.
    „Nun ja, so viel ich weiß, ist der Konsum von Alkohol während des Dienstes untersagt. Oder etwa nicht?“
    „Ach, kommen Sie, Pete“, erwiderte Ginsberg, „ein kühles Bier gehört nun einmal zu einem ordentlichen Barbecue dazu. Wenn ich mir jetzt kein Bier genehmige, dann kann ich genauso gut einen Salat essen. Außerdem ist Washington D.C. eine Million Meilen weit weg und so lange Sie dichthalten, habe ich wohl nichts zu befürchten, oder?“
    „Keine Angst“, sagte Peter und hob sein Glas. Ginsberg tat dasselbe und sie stießen miteinander an.
    „Auf eine tolle Zusammenarbeit“, sagte Ginsberg.
    „Ja, darauf trinke ich“, erwiderte Peter.
    Ginsberg trank sein Glas in einem Zug halb leer und wischte sich anschließend mit dem Arm den Bierschaum von den Lippen.
    „Da wir gerade dabei sind“, sagte er und griff in die Brusttasche seines Hawaiihemdes, „ich habe da wohl etwas, was Sie brennend interessieren dürfte.“
    Ginsberg zog die Hand wieder aus der Brusttasche und gleich darauf konnte Peter einen kleinen Gegenstand erkennen, den er zwischen Daumen und Zeigefinger hielt.
    Peters Augen weiteten sich und für einen Moment stand sogar sein Mund offen. In diesem Augenblick konnte er nicht glauben, was er gerade sah. Der Anblick war so vertraut, dachte er.
    Und trotzdem ist es etwas komplett anderes...
    „Was zum Teufel ist das?“, fragte er.
    Doch Ginsberg grinste nur, anstatt zu antworten.

20.
     
    Andy lief voran und Teddy folgte ihm.
    Sie verließen das menschenleere Hotel durch einen Notausgang und bahnten sich ihren Weg über einen verdorrten Hinterhof, der mit allerlei Unrat gepflastert war. Glasscherben funkelten im hohen Gras und Papierfetzen raschelten in der heißen Brise, die von Süden her über das Land fegte. Der Anblick kam Teddy vor wie das trostlose Spiegelbild der Gedanken, die in diesem Augenblick durch seinen Kopf jagten. Er war müde, verletzt und hatte Angst. Alles zugleich, dachte er, als wäre ein Übel von dieser Sorte allein nicht schon genug gewesen.
    Angesichts all dieser Leiden fühlte er nichts mehr von jenem Hochgefühl, das ihm das Motorrad im Laufe der letzten Wochen verliehen hatte. Im Gegenteil, dachte er, er fühlte sich ausgelaugt und am Ende seiner Kräfte. Das Herz schlug kümmerlich in seiner Brust und seine Schultern hingen schlaff herab. In diesem Augenblick fühlte er sich nur noch...
    ...w ie ein alter Sack voll Knochen.
    Obwohl sich die Sonne gerade erst über den Horizont erh oben hatte, war es bereits brütend heiß. Der Himmel war von blassem Blau und

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