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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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erinnerte an die Farbe von ausgewaschenen Jeans und die Sonne war nur ein weiß glühender Punkt, ohne jegliche Konturen.
    Sie hatten gerade erst den Hinterhof durchquert, als Teddy bereits spürte, wie übel riechender Schweiß aus jeder Pore seines Körpers drang und seine gesamte Kleidung tränkte. Gleichzeitig kehrten auch die Schmerzen in seinem Arm wieder zurück. Mit voller Wucht pochten sie an die Pforten seines Bewusstseins und sorgten dafür, dass er die Zähne zusammenbeißen musste.
    Zudem sorgten die Nachwehen des Whiskeys dafür, dass Übelkeit in ihm hochstieg und sich ein leichter Schwindel auf seine Sinne legte. Er hatte einen mächtigen Kater. Mit jedem Schritt, den er tat, verfluchte er den verdammten Fusel und mit ihm gleich auch sich selbst, weil er ihn so gierig getrunken hatte.
    Bist selbst schuld , verdammt...
    Doch obwohl Teddy mit der Hitze und den Schmerzen rang, waren seine Sinne noch einigermaßen wach. Deswegen dauerte es nicht lange, bis er merkte, dass Andy humpelte. Klar , dachte er, es war kein ausgeprägtes Humpeln, sondern vielmehr nur so etwas wie eine Andeutung. Dennoch war sich Teddy sicher, dass er sich nicht irrte. Andy bewegte sich zwar flink, so als wollte er diesen Makel kaschieren, trotzdem konnte Teddy ganz genau erkennen, dass ihm das Gehen Schmerzen bereitete. Denn bei jedem Schritt ging ein leichtes Zucken durch seinen Körper – kaum merklich, aber doch. Obwohl Teddy hinter Andy herlief und daher sein Gesicht nicht sehen konnte, glaubte er zu wissen, dass auch Andy in diesem Augenblick wahrscheinlich vor Schmerz Zähne zusammenbiss.
    Gleich darauf musste Teddy wieder an Andys Geschichte denken. Die Geschichte, mit der er ihn die ganze verdammte Nacht wach gehalten hatte. Das Erste, was ihm in diesem Zusammenhang einfiel, war, dass Andy ihm erzählt hatte, dass er auf eine Scherbe getreten war. Er war draufgetreten, dachte Teddy, als er nach seiner Mutter gesucht hatte. Klar , darum humpelte der Junge vermutlich auch.
    War es die linke Ferse gewesen, oder die rechte? Macht das überhaupt einen Unterschied, Teddy-Boy?
    Doch Teddys Gedanken machten bei dieser Erkenntnis nicht halt. Vielmehr verselbstständigten sie sich und sponnen die Geschichte des Jungen weiter – bis sie wieder bei jenem Teil angelangt waren, an dem Andy angefangen hatte , von Monstern und Vampiren zu erzählen.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er die komplette Geschichte für ausgemachten Blödsinn gehalten. Sie war für ihn nichts weiter gewesen als das Hirngespinst eines Jungen, der aus irgendeinem Grund die Hosen gestrichen voll hatte. Eines Jungen, der sich irgendeinen Blödsinn zusammengereimt hatte, um seine Angst greifbar zu machen.
    Vielleicht hat der Junge auch nicht mehr alle Tassen im Schrank, hast du schon mal daran gedacht?
    Natürlich hatte Teddy schon daran gedacht. Eigentlich war ihm das sogar als Erstes in den Sinn gekommen. Doch aus irgendeinem Grund, den Teddy sich selbst nicht erklären konnte, begannen sich seine Zweifel allmählich zu legen. Auch wenn er nicht an Monster und Vampire glaubte, dachte er, so hielt er es inzwischen durchaus für möglich, dass Andy tatsächlich seine eigene Mutter auf dem Gewissen hatte.
    Und wenn dem wirklich so war, dann war mit dem Jungen nicht zu spaßen.
    Dieser Gedanke sorgte schließlich dafür, dass sich seine Beklemmung etwas löste. Gleichzeitig lichteten sich auch die Nebel, die seinen Verstand verdunkelt und seine Gedanken gelähmt hatten. Und mit einem Mal wusste Teddy, was er als Nächstes tun musste: Er musste Andy den Revolver wegnehmen, dachte er. Denn falls er es nicht tat, dann standen die Chancen inzwischen gut, dass der Junge erneut auf ihn schoss. Teddy wusste, dass er letzte Nacht verdammt viel Glück gehabt hatte, nicht von Andy getroffen zu werden.
    Unverschämt viel Glück...
    Gerade deswegen kam es ihm nicht einmal im Traum in den Sinn, sein Glück ein weiteres Mal auf die Probe zu stellen. Er musste handeln, dachte er. Handeln und die erste Gelegenheit nutzen, die sich ihm bot.
    Diese r Gedanke beschäftigte Teddy so sehr, dass er eine Zeitlang kaum etwas um sich herum wahrnahm. Er starrte nur Andy an, während er hinter ihm herlief und darüber nachdachte, wie er ihm am leichtesten die Waffe abnehmen konnte. Er wälzte den Gedanken durch seinen Kopf, während er Andy quer durch die vielen Gassen von Plain Rock folgte. Erst als der Junge an einer Kreuzung stehenblieb, gelang es Teddy, sich für einen Augenblick von

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