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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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den Blick von der Waffe zu nehmen.
    „Das hier ist die Kirche von Plain Rock“, sagte Andy und deutete mit dem Lauf der Waffe auf das weiße Gebäude vor ihnen.
    Es war ein schlichter Bau, mit weiß getünchten Wänden und einem Kirchenturm, der den Giebel des Gebäudes kaum überragte. Ansonsten aber erinnerte nichts an dem Anblick an ein Gotteshaus. Vielmehr, dachte Te ddy, sah die Kirche genauso aus wie die Gebäude, die sie umgaben.
    Erst in diesem Moment wanderte Teddys Blick über das breite Portal. Etwa einen Meter darüber erkannte er schließlich ein mannshohes Kreuz, das in eine Ausbuchtung in der Wand eingelassen war. Es war aus Holz und war im Laufe der Zeit von der Sonne und der trockenen Wüstenluft völlig ausgebleicht worden. Auf den ersten Blick sah es daher für Teddy beinahe so aus wie die Gebeine einer riesigen Kreatur, die vielleicht vor Jahrmillionen auf Erden gewandelt war.
    „Und was sollen wir hier?“, fragte Teddy und blickte wieder den Jungen an.
    Anstatt zu antworten, wandte sich And y wieder um und ging zum Portal. Die Finger seiner freien Hand schlossen sich um die Türklinke und er atmete einmal tief durch.
    Anschließend begann er langsam die schwere Holztür aufzuziehen. Ein dünner Lichtstrahl drang in die Dunkelheit, die im Inneren des Gebäudes herrschte. Er wurde immer breiter, je wei ter Andy die Tür öffnete.
    Und im gleichen Maße, wie der Lichtstrahl wuchs, wuchs auch Teddys Aufregung darüber , was er wohl gleich zu Gesicht bekommen würde.
     

21.
     
    Die Kellnerin hatte inzwischen das Essen gebracht. Doch Peters Appetit war völlig verflogen. Vielmehr brannte er darauf, zu erfahren, was es mit dem Ding auf sich hatte, das Ginsberg aus der Hemdtasche gezaubert hatte. Mit jeder Sekunde, die verstrich, konnte er spüren, wie seine Aufregung wuchs.
    „Nun kommen Sie schon“, sagte Peter, „spannen Sie mich nicht länger auf die Folter.“
    „Ich habe gewusst, dass es Ihnen gefallen würde“, sagte Ginsberg.
    Anschließend legte er den Gegenstand auf die Tischplatte und versetzte ihm einen Schubs mit dem Zeigefinger. Von einem metallischen Surren begleitet, rollte er zwischen all den Tellern, Gläsern und Gewürzen auf Peters Seite des Tisches. Kurz bevor er über die Kante zu rollen drohte, griff Peter danach.
    Zunächst hielt er ihn einige Augenblicke in sein er geschlossenen Faust und fühlte seine Beschaffenheit und sein Gewicht. Erst danach öffnete er langsam die Finger und besah den Gegenstand genauer.
    Er merkte sofort, dass sein erster Gedanke richtig gewesen war:
    Absolut.
    Bei dem Ding handelte es sich tatsächlich um eine Patrone. Daran bestand für Peter inzwischen überhaupt kein Zweifel. Auf den ersten Blick schätzte er, dass die Patrone vom Kaliber 9mm Parabellum war. Dafür sprachen schlichtweg ihre Abmessungen.
    Doch damit war sein Wissen auch schon erschöpft. Denn bis auf ihre äußere Form hatte die Patrone absolut gar nichts mit der Munition gemein, die Peter bis zu diesem Zeitpunkt zu Gesicht bekommen hatte. Und er hatte in seinem Leben schon wirklich sehr viel unterschiedliche Munition gesehen, dachte er. Denn immerhin gehörte das richtige Erkennen und Zuordnen von Waffen- und Munitionstypen zur Grundausbildung eines jeden FBI-Agenten. Gerade deswegen war er umso mehr von den Feinheiten beeindruckt, die die Patrone aufwies:
    Das E rste, was Peter auffiel, war das Material, aus der die Patronenhülse gefertigt war. Er wusste, dass gewöhnliche Patronenhülsen meist aus Messing oder Stahl gefertigt wurden. Doch bei der, die er gerade in Händen hielt, war das absolut nicht der Fall. Vielmehr kam es Peter so vor, als wäre die Hülse aus Edelstahl. Sie war auf Hochglanz poliert, wie ein fabrikneuer Kochtopf und ein verzerrtes Abbild der Umgebung spiegelte sich auf ihrer Oberfläche.
    Das war zwar ungewöhnlich, doch es reichte noch lange nicht aus, um Peter aus der Fassung zu bringen. Beim Projektil der Patrone hingegen verhielt es sich anders. Immer wieder streifte Peters Blick über das spitz zulaufende Geschoss und mit jeder Sekunde wuchs auch seine Verwunderung. So etwas hatte er noch nie gesehen.
    Was zum Teufel?
    Ein gewöhnliches Projektil war meist aus Blei gefertigt und sah recht unspektakulär aus. Dieses jedoch, dachte Peter, war das raffinierteste Exemplar, das er je gesehen hatte. Er fuhr sogar mit den Fingerspitzen darüber, um sich zu vergewissern, dass ihm seine Augen keinen Streich spielten. Doch das taten sie nicht – das

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