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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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mit einem ausländischen Geschäftsmann verabredet zu sein und die Sicherheitskräfte hatten keinen Grund gehabt, daran zu zweifeln.
    Als diese Formalitäten erledigt waren, betrat sie den Coffeeshop und sah sich nach einem Mann um, auf den die Beschreibung des Unbekannten passen konnte.
    Grauer Anzug, roter Seidenschal!
    Es herrschte nicht gerade Hochbetrieb in dem kleinen Laden und Claire brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass der Unbekannte noch nicht da war.
    Falls er überhaupt kommen sollte!
    Doch sie ließ sich nicht von ihren Zweifeln beirren und nahm an einem der Tische Platz, von dem aus man durch das große Panoramafenster die Landebahn sehen konnte. Als die Kellnerin kam, bestellte sie einen Cappuccino und machte sich dann daran, einen geeigneten Platz für das Diktiergerät zu suchen.
    Am einfachsten wäre es gewesen , dachte sie, das G erät in einer gefalteten Zeitschrift direkt auf dem Tisch zu platzieren. Gleichzeitig wäre dieses Versteck aber auch leicht zu durchschauen gewesen .
    Deswegen entschied sie sich für den Serviettenhalter, der in der Mitte des Tisches stand. Sie nahm ihn in die Hand und zog dann ungefähr ein Drittel der darin enthaltenen Papiers ervietten heraus. In den entstandenen Freiraum schob sie dann das Diktiergerät und drückte die Aufnahmetaste. Dann ließ sie die übrigen Servietten in ihrer Handtasche verschwinden und legte den Serviettenhalter wieder zurück auf seinen Platz. Gleich darauf kam die Kellnerin mit ihrem Cappuccino.
    Claire nahm einen Schluck vo n dem Getränk und sch aute dabei in die Richtung des Eingangs. G erade in diesem Augenblick betrat ein Mann in grauem Anzug und mit einem roten Seidenschal das Lokal. Er blieb im Türbogen stehen und sah sich im Coffeeshop um.
    Im Gegensatz zu Claire hatte er keine Beschreibung von der Person , mit der er sich verabredet hatte . Daher war er darauf angewiesen, dass sie sich zu erkennen gab . Das verschaffte ihr ein bisschen Zeit, um sich davon zu überze u gen, dass es sich bei dem Unbekannten nicht um einen V errückten handelte. Einen Verrückten, der wo möglich gefährlich war. Doch gerade der Umstand, dass sie sich im Sicherheitsbereich eines Flughafens befand, beruhigte sie natürlich ein bisschen. Denn auch wenn es sich bei dem Mann um einen Verrückten handelte , so konnte sie zumindest d arauf vertrauen, dass er keine Waffen bei sich trug. Deswegen nahm sie sich einen Augenblick Zeit, um ihn genau zu mustern.
    Er war etwa einssiebzig groß und von schmächtiger Statur. Er hatte schwarzes, lichtes Haar und schien vom Hauttyp auf den ersten Blick Südländer zu sein. Claire konnte jedoch ausschließen, dass er Mexikaner oder Lateinamerikaner war, da sie einen derartigen Akzent am Tele fon mit Sicherheit erkannt hätte. Was das Alter des Mannes anging , konnte Claire ebenfalls nur schätzen. Dennoch vermutete sie, dass er mindestens 50 Jahre alt war.
    Wahrscheinlich noch älter!
    Während sie ihn über den Rand ihrer Cappuccinotasse hinaus musterte, stand der Mann noch imme r im Tür bogen des Coffeeshops und beobachtete die Gäste. Als sein Blick schließlich auf Claire zu liegen kam, hob sie kurz die Hand und signalisierte ihm dadurch, dass sie seine Verabredung war .
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes, bevor er sich in Bewegung setzte und auf sie zukam.
    „Ich war mir nicht sicher, ob Sie überhaupt kommen“, sagte er und blieb neben ihrem Tisch stehen.
    „Das Gleiche kann ich auch behaupten“, sagte Claire und bot ihm den Platz an .
    „Vielen Dank“, sagte er und setzte sich .
    „Ich denke, wir sol lten uns erst einmal vorstellen “, sagte Claire. Sie wollte den Namen des Unbekannten unbedingt auf Band haben, falls sich im Laufe des Gespräches herausstellen sollte, dass er etwas mit Amandas Zustand zu tun hatte.
    „Verzeihen Sie bitte meine Unhöflichkeit, aber ich würde es vorziehen meinen Namen nicht zu verraten“, sagte der Unbekannte und lächelte, „deshalb schlage ich vor, d ass ich Sie einfach Mandy nenne .“
    „Gut“, sagte Claire, „und wie soll ich Sie nennen?“
    „ John , der Name ist so gut wie jeder andere “, sagte der Unbekannte, der jetzt zumindest einen Namen hatte, auch wenn es nicht sein richtiger war. Er reichte Claire die Hand und sie schüttelte sie kurz. Sein Händedruck war schwach und zaghaft und erinnerte Claire an den einer alten Frau. Außerdem waren seine Hände weich und gepflegt, was Claire darauf schließen ließ, dass er keiner

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