Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
Vom Netzwerk:
zog gerade die letzte Naht straff, verknotete den Faden und schnitt ihn ab. Dann streifte er die Einweghandschuhe ab und warf sie ebenfalls in den Müllkorb neben dem Bett. Er blickte einmal abwechselnd von Bishop zu Whitman.
    „Ist was , Jonsey?“, fragte Whitman.
    „Nun ja“, sagte Jones, „ vielleicht , vielleicht aber auch nicht!“
    „Raus mit der Sprache“, sagte Whitman.
    „Nun, da ist eine Sache, die mir einfach nicht aus dem Kopf geht.“
    „Und die wäre?“
    „Morales ist tot, der Boss ist verletzt und ich hatte wahrscheinlich einfach nur Glück, dass das Magazin in der Pistole leer war, bevor die Bestie mich auch erwischen konnte. Dennoch lief die Operation wie am Schnürchen, wenn Sie mich fragen.“
    „Wie am Schnürchen?“, knurrte Bishop, „wir haben einen unserer besten Männer verloren. In der Wohnung lief nichts wie am Schnürchen. Rein gar nichts!“
    Jones schaute abwechselnd zu Bishop und Whitman. Dabei mahlte sein Unterkiefer, so als wollte er die Worte, die ihm auf der Zunge brannten, zerkleinern, um möglichst wenig Schaden damit anzurichten.
    „Ich muss Ihnen widersprechen, Sir“, sagte er schließlich, „der Angriff war perfekt ausgeführt. Wir haben das Überraschungsmoment optimal genutzt, wir waren in der Überzahl und wir haben schnell und richtig gehandelt.“
    „Komm endlich zur Sache, Jonsey“, sagte Whitman.
    „Nun ja“, sagte Jones, „es ging alles sehr schnell und die Lichtverhältnisse waren alles andere als optimal. Aber dennoch könnte ich auf das Grab meiner Mutter schwören, dass ich den Dämon tödlich erwischt habe. Morales hat ihn auch getroffen und der Boss auch. Wir alle haben ihn getroffen. Trotzdem ist er vollkommen unversehrt aus der Wohnung spaziert. Und ich glaube nicht, dass das Mistding eine kugelsichere Weste trug – sie etwa Boss?“
    „Nein“, sagte Bishop, „bestimmt nicht.“
    Er wusste natürlich, dass er den Dämon getroffen hatte. Dass sie ihn alle getroffen hatten. Trotz des Schocks, der Verletzung und des Schmerzes, konnte er sich noch deutlich an seine durchsiebte Brust erinnern.
    Dennoch hätte er es vorgezogen, diese In formation für sich zu behalten. Zumindest so lange, bis alle Eventualitäten geklärt waren. Denn in seinem Business waren es gerade die Eventualitäten , die sich einem manchmal wie ein Strick um den Hals legen konnten.
    Deswegen musste natürlich erst die verbliebene Munition in den Gewehren überprüft werden. Denn selbst wenn man für den Vatikan in den Krieg zog, wa r man vor Fehlern nicht gefeit.
    Vielleicht waren die Patronen nicht für den Kampf mit Vampiren präpariert worden. Ebenso gut konnte es zu einer Verwechslung gekommen sein. Statt ei ner präparierten Munitionskiste hat vielleicht einer der Kardinäle oder vielleicht sogar ein betrunkener Schweizer Gardist, eine unbehandelte Kiste in die Staaten verschifft .
    Diese beiden Möglichkeiten würden natürlich erklären, warum die Schüsse auf den Dämon keinerlei Wirkung gezeigt hatten. Erst nachdem sie geklärt und endgültig aus der Welt geschafft waren, durfte er sich der letzten Möglichkeit hingeben, die sich ihm bot.
    Der Möglichkeit, dass es sich bei dem Vampir aus der Wohnung, um ei nen der Hybriden handelte. Ein Mischwesen, nach dem die Organisation be reits seit mehr als 50 Jahre suchte und mit dessen Hilfe die Vampirseuche ein für alle M al aus der We lt geschafft werden konnte .
    Aus irgendeinem Grund hatte ihn genau diese Ahnung bereits am Flughafen beschlichen. Die Ahnung, dass es sich bei diesem Dämon, um einen ganz besonderen handeln würde. Der Gedanke hatte in seinem Verstand gekeimt und seine Sprossen in alle Richtungen gereckt. Und jetzt, nach dem Ausgang der Schießerei war aus der Ahnung beinahe so etwas wie Gewissheit geworden.
    „Was halten Sie davon, Häuptling ? “, fragte Whitman, „haben wir es mit einer von diesen Laborratten der Nazis zu tun?“
    Bishop kam es so vor, als hätte Whitman seine Gedanken gelesen. Er schaute zu ihm auf, ohne eine Miene zu verziehen.
    „Das ist sehr unwahrscheinlich“, log er , „sehr, sehr unwahrscheinlich. Immerhin handelt es sich dabei um nichts weiter, als um einen Mythos. Wir sollten lieber die Munition überprüfen , statt Hirngespinsten hinterher zu jagen . “
    Er hielt einen Augenblick inne und ordnete seine Gedanken. Dann fuhr er fort:
    „ Ich glaube es hat bei der Organisation eine Verwechslung gegeben. Fordern Sie sofort neue Mu nition für sämtliche Waffen

Weitere Kostenlose Bücher