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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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stand und dass ein unbekannter Mann den fensterlosen Raum betreten hatte. Doch je länger sie ihn ansah, umso mehr glaubte sie zu wissen, dass sie sein Gesicht bereits zuvor gesehen hatte. Die Sekunden verstrichen...
    Denk nach! Denk nach!
    ... und dann kehrte die Erinnerung zurück.
    In deiner Wohnung! Das ist der Unbekannte aus der Wohnung!
    „Was wollen Sie von mir?“, fragte Claire. Die Selbstsicherheit war völlig aus ihrer Stimme gewichen. Sie war den Tränen nahe.
    „Ich wollte Ihnen Frühstück bringen“, sagte der Unbekannte und hob die Arme. Erst dann erkannte Claire, dass er ein Tablett trug, auf dem allerlei Dinge standen.
    Anstatt auf irgendeine Regung von ihr zu warten, durchquerte der Unbekannte den Raum und setzte das Tablett auf dem Nachttisch neben dem Bett ab. Claire erkannte darauf eine Karaffe Orangensaft, frische Brötchen und Spiegeleier mit Speck . Auch Besteck lag in eine Serviette gewickelt neben dem Teller. Eine Gabel und ein Brotmesser. Claire besah die Klinge des Messers und fragte sich, ob es sich als Waffe eignen würde.
    Besser als nichts!
    „Sie haben doch Hunger, oder?“, fragte der Unbekannte und schenkte ihr ein Lächeln.
    „Aber vielleicht wollen Sie sich auch erst anziehen“, fuhr er fort, „Ihre Kle idung war nicht mehr zu retten. Aber ich h abe ihnen frische Sachen dort auf die Kommode gelegt. Ich hoffe sie passen Ihnen. So auf die Schnelle habe ich natürlich keine Zeit gehabt, I hre Konfektionsgröße zu nehmen. Aber ich denke, es sollte halbwegs passen. “
    Er deutete mit der Hand auf die andere Seite des Bettes, in Richtung einer Kommode, die an der Wand stand. Claire blickte rasch hin und erkannte tatsächlich einen gebügelten Stapel Kleidung, ihre Handtasche und was vielleicht das W ichtigste war...
    Gott sei Dank!
    ... ihre Pistole.
    Instinktiv fuhr ihre Hand unter dem Laken hervor und schloss sich um den Griff der Waffe. Sekundenbruchteile später zielte sie bereits auf den Kopf des Unbekannten. Dieser zeigte keinerlei Regung, sondern stand einfach nur da und musterte sie.
    Doch kaum hatte Claire auf ihn angelegt, erinnerte si e sich auch an die Geschehnisse von vergangener Nacht. Sie hatte mehrmals auf ihn geschosse n und es hatte nichts gebracht. Absolut nichts.
    Stattdessen...
    ... hat er sich in ein verdammtes Monster verwandelt!
    Claire senkte die Pistole und legte sie neben sich aufs Bett. Es kostete sie einiges an Überwindung die Waffe zu senken. Dennoch ahnte sie, dass sie damit kaum etwas ausrichten konnte, um ihre L age zu verbessern. Den Unbekannten grundlos zu verärgern hingegen, würde ihre Lage bestimmt nicht verbessern.
    In ein verdammtes Monster!
    „Verzeihen Sie bitte “, sagte sie mit gefasster Stimme, „ich habe vergessen, dass Sie immun gegen Blei sind.“
    Der Unbekannte lächelte wieder und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
    „ Immun nicht gerade“, sagte er, „es verursacht fast immer ein leichtes Kitzel n u nd zudem ruiniert es mir meine komplette Garderobe .“
    Claire zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln.
    „Ich werde Sie jetzt allein lassen“, fuhr der Unbekannte fort, „ziehen Sie sich an und essen Sie einen Happen. Dann müssen wir einiges bereden.“
    Claire war überrascht von der Leichtigkeit, mit der er mit ihr sprach. Es kam ihr für einen Augenblick beinahe so vor, als würde sie nicht gegen ihren Willen in einem Verlies festgehalten. Vielmehr erinnerte sie die Situation an einen Besuch bei Freunden, die sich um einen sorgten.
    „Ach, verzeihen Sie bitte meine Unhöflichkeit“, sagte der Unbekannte und beugte sich zu Claire hinab, „mein Name ist George . George Powell.“
    Er streckte Claire die Hand hin. Sie hielt einen Augenblick inne und besah sie. Erst nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sich die Hand nicht in eine Klaue verwandeln würde, griff sie danach .
    „Claire“, sagte sie, „Claire Hagen.“
    „Ic h weiß“, sagte er , „ich kenne Ihre Kolumne.“
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte er sich ab und verließ de n Raum. Er schloss zwar die Tür hinter sich, doch Claire konnte nicht hören, dass ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
    Vielmehr war das einzige Geräusch, das sie vernahm, das Klappern von Absätzen, die si ch hinter der Tür entfernten.

36.
     
    „Und?“, fragte Bishop.
    Seine Stimme hörte sich müde an. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern war nur auf dem Doppelbett gelegen, hatte an die Wand gestarrt und überlegt.
    Der Blutverlust hatte

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