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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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an.“
    Bishop konnte eine Regung auf Whitmans Gesicht erkennen. Es war nur ein kurzes Aufblitzen. Ein kleiner Riss, in seiner sonst so kühlen und teilnahmslosen Maske der Gleichgültigkeit.
    Dennoch war er sich sicher:
    Es war Unglauben , was auf Whitmans Gesicht aufblitzte . Whitman glaubte ihm nicht. Doch das war nicht alles. Vielleicht führt er sogar etwas im Schilde, dachte Bishop und der Gedanke daran mahnte ihn zur Vorsicht.
    Für den Bruchteil einer Sekunden kreuzten sich ihre Blicke, wie die Klingen bei einem Duell. Dann wandte sich Whitman ab und bezog wieder Posten au f dem Stuhl neben der Zimmertür .
    Bishop hingegen kehrte in Gedanken zu den Geschehnissen am Flughafen zurück. Zurück zu dem Augenblick, als er Ceres die Lichter ausgeblasen hatte.
    Und wieder dauerte es nicht lange, bis das Gesicht von Ceres in seiner Vorstellung verschwand und durch Whitmans Gesicht ersetzt wurde.
    Beim Gedanken daran, Whitman zu töten, ging ein fiebriger Schauer durch seinen Körper.
    Trotzdem durfte er nichts überstürzen, sondern musste auf eine günstige Gelegenheit warten.
    Und so, wie sich die Dinge inzwischen entwickelt hatten, ahnte Bishop, dass seine Chance wahrscheinlich schon bald kommen würde.
    Sehr bald.

35.
     
    ...während ein Orgasmus durch Claires Körper rauschte. Das Gefühl war so intensiv und überragend, dass es sämtliche Gedanken aus ihrem Kopf spülte. Und mit ihnen auch die Angst.
    Im gleichen Augenblick, in dem sie sich dieser Empfindung bewusst wurde, begann sich das wogende Meer über ihr zu verändern. Zuerst bekam es kleine Risse, die sich jedoch schnell ausbreiteten. Auch die Farbe n verblasste n mit jedem Herzschlag und der Anblick wurde erst durchsichtig und verschwand dann völlig.
    Claire wachte auf.
    Das Erste, was sie wahrnahm, war, dass sie in einem Bett lag und mit einem Laken zugedeckt war. Gleich darauf schoss ihr ein zweiter Gedanken durch den Kopf und erfüllte sie mit Freude:
    Ich kann sehen. Oh, mein Gott, ich kann wieder sehen!
    Was auch immer es gewesen war, das ihr die Seekraft geraubt hatte – es war weg. Es kam ihr noch immer so vor, als würde sie die Welt um sich herum durch einen milchigen Schleier wahrnehmen. A ber sie ahnte, dass auch das bald vorüber sein würde.
    Sie richtete sich auf und besah den Raum, in dem sie war. Es war dunkel und roch staubig. Der Raum hatte keine Fenster und lieferte ih r auch ansonsten keine Anhaltspunkte dafür, wo sie sich befand . Eine nackte Glühbirne, die an einem Kabel von der Decke hing, war die einzige Lichtquelle. Claire blickte sich weiter um und erkannte, dass nur eine einzige Tür von dem Raum abführte.
    Die anfängliche Freude ü ber die zurückgekehrte Sehkraft wich der Angst davor, dass sie womöglich gegen ihren Willen festgehalten wurde. An einem Ort, den sie nicht kannte. Von jemandem, der ihr , angesichts der Ereignisse der vergang enen Nacht, bestimmt nicht wohl gesonnen war.
    Du musst versuchen abzuhauen!
    Dieser Impuls war es, der ihr Denken wieder in Schwung brachte. S ie musste versuchen zu fliehen. Und die einzige Möglichkeit, das zu schaffen, war es, den Raum so schnell wie möglich zu inspizieren und sich vielleicht dadurch einen Vorteil zu verschaffen. Denn wer auch immer sie dort festhielt, würde bestimmt bald wieder zurückkommen.
    Und dann wäre es besser, nic ht mit leeren Händen dazustehen, dachte sie. Sie musste irgendetwas finden, mit dem sie sich verteidigen konnte.
    Claire wollte gerade aufstehen, als das Laken von ihrem Körper glitt und sie merkte, dass sie vollkommen nackt war. Gleichzeitig erkannte sie, dass ihre gesamte linke Körperhälfte mit Wunden übersäht war. Schnitte, Kratzer und Schürfwunden überzogen ihre Flanke und auf den ersten Blick konnte sie erkennen, dass es ihren Arm am schlimmsten erwischt hatte. Doch obwohl die Wunden sehr frisc h aussahen, spürte sie keinen Schmerz. Nicht einmal das kleinste Ziehen oder Ziepen.
    Als sie darauf hin ihren Arm etwas genauer untersuchte , konnte sie erkennen, dass einige der Wunden genäht worden waren. Fachmännisch und sehr präzise. Die Einstiche waren sauber und ordentlich ausgeführt. Die Enden professionell verknotet...
    „Keine Angst“, erklang eine Männerstimme, „es werden keine Narben zurückbleiben.“
    Claire zuckte zusammen, zog aber trotz des Schrecks instinktiv das Laken hoch, um ihre Blöße zu verbergen. Erst dann blickte sie in die Richtung, aus der die Stimme erklungen war.
    Sie sah , dass die Tür offen

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